Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem wesentlichen Merkmal der mediterranen Subtropen, welches sowohl ein wichtiges Handelsgut ist als auch das Landschaftsbild prägt: die Agrumen. Der Begriff Agrumen stammt aus dem Italienischem und bedeutet soviel wie Sauerfrüchte, es handelt sich also um alle Arten der Zitrusfrüchte, die im Verlauf dieser Arbeit, insbesondere als wirtschaftliche Nutzpflanze der mediterranen Subtropen, behandelt werden.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Herkunft und Ursprung
2. Arten und Sorten
3. Anatomie
3.1 Blätter
3.2 Blüten
3.3 Frucht
4. Anbau und Ökophysiologie
4.1 Temperaturen
4.2 Wasserversorgung
4.3 Boden
4.4 Vermehrung und Pflanzung
4.5 Düngung
5. Krankheiten und Schädlinge
6. Ernte und Verwertung
7. Wichtigste Erzeugerländer
8. Aufbereitung und Versand
Einleitung
Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem wesentlichen Merkmal der mediterranen Subtropen, welches sowohl ein wichtiges Handelsgut ist als auch das Landschaftsbild prägt: die Agrumen. Der Begriff Agrumen stammt aus dem Italienischem und bedeutet soviel wie Sauerfrüchte, es handelt sich also um alle Arten der Zitrusfrüchte, die im Verlauf dieser Arbeit, insbesondere als wirtschaftliche Nutzpflanze der mediterranen Subtropen, behandelt werden.
1. Herkunft und Ursprung
Die Gattung Citrus umfasst zahlreiche Arten und Formen, deren Ursprung im südostasiatischen Raum liegt, als Heimatländer gelten Indien, China und das Malaiische Inselmeer (FRANKE, 1984). Laut www.wikipedia.de werden frühe Formen der uns heute bekannten Zitrusfrüchte in Aufzeichnungen über Tributzahlungen an den chinesischen Herrscher Ta Yu schriftlich erwähnt, die Texte werden auf ca. 800 v. Chr. geschätzt. Die Ausbreitung nach Westen gelang erst durch die Verwendung als Zier-, besonders aber als Heilpflanze. So beschreibt Theophrast die Wirkung des sog. medischen oder persischen Apfels (heute: Zitronatzitrone, lat.: citrus medica) als lindernd und heilend bei Gicht und Mundfäule. (FRANKE, 1984) Nach und nach breiteten sich immer mehr anbauwürdige Sorten an den Küstengebieten des Mittelmeers aus, die Zitrone wurde im 10. Jahrhundert durch die Araber eingeführt, im 14. Jahrhundert folgte die Apfelsine in Spanien und Portugal. Seitdem verbreiteten sich unterschiedliche Zitrusarten verstärkt in den klimatisch geeigneten Zonen und kamen schließlich um 1700 durch spanische und portugiesische Kolonialisten auch auf den amerikanischen Kontinent. (ebd.) Dort wurde im Jahr 1885 zum ersten Mal die Grapefruit aus Westindien von den Staaten Kalifornien, Arizona und Florida übernommen und erfreut sich dort seitdem großer Beliebtheit. Im Mittelmeerraum wurden dagegen vermehrt andere Zitrusarten kultiviert und so begann man erst Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts erste Grapefruitpflanzungen vorzunehmen (ebd.).
2. Arten und Sorten
Die Herkunft der wissenschaftlichen Bezeichnung Agrumen wurde bereits in der Einleitung geklärt. Die umgangssprachliche und biologische Bezeichnung Z itrus stammt aus dem Lateinischen (citrus) und bezeichnete u.a. die damals weit verbreitete Zitronatzitrone. Ende des 14. Jahrhunderts wurde eine immer wichtiger werdende Zitruspflanze, angelehnt an das lateinische citrus benannt, die Zitrone (GENAUST, 2005). 1753 schließlich wurde durch Carl von Linné die Bezeichnung Citrus für die gesamte Gattung eingeführt (www.wikipedia.de, Zugriff: 27.03.2008, 16.00 Uhr). Bei der genauen Einteilung der Arten bzw. den vielen verschiedenen Sorten sind sich Wissenschaftler und Biologen oft nicht ganz einig. Das Problem ergibt sich daraus, dass Kreuzungen zwischen allen Arten möglich sind und daher teilweise nicht mehr genau zurückverfolgt werden kann, auf welche Ur-Sorten heutige Pflanzen fußen (ebd.). Vereinfacht können die Agrumen in die Arten Orange, Mandarine, Zitrone/Limette und Grapefruit unterteilt werden, diese dann jeweils in ihre Sorten.
Da die Auflistung sämtlicher Sorten und Kreuzungen den Rahmen dieser Arbeit bei weitem sprengen würde, werden nur die wichtigsten und wirtschaftlich bedeutendsten näher erklärt. Tabelle 1 bietet einen Überblick über die Unterteilung der Zitrusfrüchte und ihre bekanntesten und wichtigsten Sorten.
Tab. 1: Wirtschaftlich wichtige Zitrusfrüchte (eigener Entwurf)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Neben den oben aufgelisteten Sorten drängen in den letzten Jahren vermehrt Hybridzüchtungen auf den Markt. So z.B. Kreuzungen zwischen Tangerine und Grapefruit (Sorten: Orlando, Minneola) oder Tangerine und Orange (Sorte: Temple) (REHM & ESPIG, 1984).
3. Anatomie von Agrumen
3.1 Blätter
Zitruspflanzen gehören zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae) und sind immergrüne Bäume oder sommergrüne Sträucher. Die Blätter weisen einen mehr oder weniger geflügelten Blattstiel auf und haben je nach Sorte eine teilweise sehr charakteristische Form (REHM & ESPIG, 1984). Auch besitzen viele Gewächse Dornen unterschiedlichen Ausmaßes, welches oft vom Entwicklungsstand der Pflanze abhängig ist. „Bedornte Arten haben als Sämlinge und an Wassertrieben kräftige, lange Dornen, an fruchtenden Zweigen kleinere oder überhaupt keine Dornen“ (REHM & ESPIG, 1984, S.167). Die nachfolgende Grafik zeigt deutlich den Unterschied zwischen den 3 Zitrusarten Zitrone, Mandarine und Grapefruit.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Vegetative Merkmale von (a) Zitrone, (b) Mandarine, (c) Grapefruit (REHM & ESPIG, 1984)
3.2 Blüten
Die Blüten befinden sich entweder einzeln oder zu mehreren Paaren in den Blattachseln, die Blütenblätter sind weiß bis rosa gefärbt. Der Blütenkelch ist 4- bis 5-zählig und gibt eine gewöhnlich 5 – aber auch bis zu 8-blättrige – weiße oder rötlich gefärbte Blumenkrone preis (ESDORN & PIRSON, 1973). Abbildung 2 und 3 bieten einen Blick auf blühende Orangen- bzw. Zitronenpflanzen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Früchte, Blüten und Blätter der Orange
(Citrus × aurantium)
(http://de.wikipedia.org/wiki/Agrumen ; Zugriff: 25.03.08
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Blüte einer Zitrone
(Citrus × limon)
(http://de.wikipedia.org/wiki/Agrumen ;
Zugriff: 25.03.08)
3.3 Frucht
Die aus der Blüte entstehende Frucht kann in 3 Teile unterteilt werden. Zum einen die Schale, welche unterschiedlich dick sein kann und in der sich zahlreiche Drüsen mit ätherischen Ölen befinden, sie wird Flavedo genannt. Die darunter liegende, weiße, schwammige Schicht wird als Albedo bezeichnet. Der dritte Teil, das Fruchtfleisch oder auch Pulpa, besteht aus saftigen Segmenten, die mit vielzelligen Saftschläuchen durchzogen sind und mehr oder weniger spaltbar sind (ESDORN & PIRSON, 1973). Häufig enthalten die für den Obstmarkt gezüchteten Sorten keine oder nur vereinzelte Samen. Grundsätzlich befinden sich in jedem Fruchtfach, also in jedem Segment des Fruchtfleisches, aber mindestens ein oder mehrere Samen. Die Vermehrung durch diese Samen ist potentiell möglich, wird aber bei größeren Plantagen vorwiegend vegetativ praktiziert, worauf im Folgenden noch genauer eingegangen wird. (ebd.).
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