Angesichts des in der Einführung beschriebenen Spannungsverhältnisses und der verheerenden
Situation in Darfur soll in dieser Untersuchung die folgende Leitfrage erörtert werden:
Inwieweit ist der Bruch des Grundsatzes "Souveräne Gleichheit aller UN-Mitgliedsstaaten" durch eine "humanitäre Intervention" der UN-Streitkräfte im Krisengebiet Darfur gerechtfertigt?
Der Hauptteil der Arbeit ist in zwei Teile gegliedert:
Im ersten Teil wird das Spannungsverhältnis der beiden Grundsätze beschrieben. Dabei werdendie Begriffe "Souveränität" und "Menschenrechte" und ihre Verankerung in der UN-Charta
genauer beleuchtet. Das Schlagwort "humanitäre Intervention" wird im Zusammenhang mit den dargestellten Prinzipien vorgestellt und diskutiert. Da hier der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen das entscheidende Gremium ist, wird seine Bedeutung in Bezug auf solche Interventionen kurz erläutert.
Im zweiten Teil wird dieses Spannungsverhältnis mit Blick auf die Vorgehensweise der Vereinten Nationen im Darfur-Konflikt genauer untersucht. Dabei wird zuerst ein Überblick über den
Konflikt, seine Ursachen und Auswirkungen gegeben (siehe Z.T. Im Anhang). Dann werden die Resolution 1769 der Vereinten Nationen sowie die Mission zum Schutz der Zivilbevölkerung Darfurs eingehender betrachtet. Der Bericht "Responsibility to Protect" spielt dabei eine entscheidende Rolle: in ihm wird an eine "Schutzverantwortung" der Staaten gegenüber den Menschen, auch außerhalb ihres Staatsgebiets, appelliert. Schließlich wird versucht, die Leitfrage zu beantworten, nämlich inwieweit die Intervention in Darfur anhand der untersuchten Aspekte "gerechtfertigt" ist. [..]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung, Problemdefinition
- 1.1 Fragestellung, Aufbau und Ziel der Arbeit, Forschungsbericht
- 2 Die Spannung der zwei Grundprinzipien in der UN-Charta
- 2.1 Die Souveränität der Staaten und das Interventionsverbot der UN-Charta
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rechtfertigung eines Bruchs des Grundsatzes der souveränen Gleichheit aller UN-Mitgliedsstaaten durch eine humanitäre Intervention der UN-Streitkräfte im Krisengebiet Darfur. Die Analyse beleuchtet das Spannungsverhältnis zwischen dem Prinzip der staatlichen Souveränität und dem Schutz der Menschenrechte im Kontext der UN-Charta.
- Das Spannungsverhältnis zwischen dem Prinzip der Souveränität und dem Schutz der Menschenrechte
- Die Rolle der Vereinten Nationen im Darfur-Konflikt
- Die Bedeutung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen im Zusammenhang mit humanitären Interventionen
- Die „Responsibility to Protect“ als Konzept zur Rechtfertigung von Interventionen
- Die rechtliche und moralische Debatte um humanitäre Interventionen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problematik ein, indem es das Spannungsverhältnis zwischen dem Prinzip der Souveränität der Staaten und dem Schutz der Menschenrechte beleuchtet. Es wird der Darfur-Konflikt als Beispiel für die Herausforderungen in der internationalen Politik vorgestellt.
Das zweite Kapitel analysiert die Spannung zwischen den beiden Grundprinzipien im Kontext der UN-Charta. Es werden die Begriffe „Souveränität“ und „Menschenrechte“ im Detail betrachtet, sowie die Bedeutung des Sicherheitsrates im Zusammenhang mit Interventionen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Souveränität, Menschenrechte, humanitäre Intervention, Darfur-Konflikt, UN-Charta, Responsibility to Protect, Sicherheitsrat, Völkerrecht, internationale Politik.
- Arbeit zitieren
- Yvonne Rainer (Autor:in), 2011, Die Spannung zwischen dem Grundsatz der „souveränen Gleichheit der Staaten“ und dem der „Achtung vor den Menschenrechten“ in der UNCharta, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/279537