»Wenn es zutreffen sollte, daß ich nicht nur weiß, was schlimm und häßlich, sondern auch was schön ist, so verdanke ich diese Gabe dem Glück, in Dresden aufgewachsen zu sein. Ich mußte, was schön sei, nicht erst aus Büchern lernen. Nicht in der Schule, und nicht auf der Universität. Ich durfte die Schönheit einatmen, wie Försterkinder die Waldluft. Die katholische Hofkirche, Georg Bährs Frauenkirche, der Zwinger, das Pillnitzer Schloß, das Japanische Palais, der Jüdenhof und das Dinglingerhaus, die Rampische Straße mit ihren Barockfassaden, die Renaissance-Erker in der Schloßstraße, das Coselpalais, das Palais im Großen Garten mit den kleinen Kavaliershäusern und gar, von der Loschwitzhöhe aus, der Blick auf die Silhouette der Stadt mit ihren edlen, ehrwürdigen Türmen ...«
(KÄSTNER 1996, S.21)
Schon der 1899 in Dresden geborene Erich Kästner schrieb in seinem erstmals 1957 erschienenen autobiographischen Kinderbuch „Als ich ein kleiner Junge war“ über die Schönheit und die Vielfalt der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Neben seinen Erzählungen über das Alltagsleben seiner Familie und seiner Kindheit auf den Straßen und Plätzen Dresdens, beschreibt er das Bild der Stadt mit seinen vielen Facetten.
„Dresden war eine wunderbare Stadt, voller Kunst und Geschichte und trotzdem kein von sechshundertfünfzigtausend Dresdner zufällig bewohntes Museum. Die Vergangenheit und die Gegenwart lebten miteinander im Einklang. Eigentlich müßte es heißen: im Zweiklang. Und mit der Landschaft zusammen, mit der Elbe, den Brücken, den Hügelhängen, den Wäldern und mit den Gebirgen am Horizont ergab sich sogar ein Dreiklang. Geschichte, Kunst und Natur schwebten über Stadt und Tal (…) wie ein von seiner eigenen Harmonie bezauberter Akkord“ (KÄSTNER 1996, S.41)
Dresden. Eine Stadt mit tausend Gesichtern. Dresden ist durch die Zeit des Barocks zu einer Stadt als Gesamtkunstwerk geworden. Inspiriert durch seine Reisen durch Europa, ließ August der Starke (1694-1733) die damalige Residenzstadt umbauen. Die Elbe sollte dabei wie der Canale Grande in Venedig als eine repräsentative Wasserstraße gestaltet werden. August der Starke und sein Sohn Friedrich August II. gelten als Stadtgestalter und haben Dresden in ihrer augustinischen Periode den Höhepunkt seiner Entwicklung und den Ruf als Kunststadt verschafft. Neben dem Barock prägte auch die Zeit der Renaissance das Stadtbild von Dresden, in der das Schloss und die benachbarten Neorenaissancebauten (Semperoper) entstanden sind
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geographie
- Ein Geomorphologischer Überblick
- Klimatische und hydrogeographische Gegebenheiten
- Wirtschaft
- Wirtschaftliche Entwicklung
- Verkehr und Infrastruktur
- Bevölkerung
- Kultur
- Bauwerke
- Museen, Musik und Theater
- Dresden, die „Grüne Stadt“
- Tourismus
- Geschichte
- Erste Besiedlung und Stadtgründung
- Dresden im Mittelalter
- Dresden wird Residenz
- Dresden und die Reformation
- Dresden als kurfürstliche Hauptstadt
- Dresden und der Dreißigjährige Krieg
- Dresden in augusteischer Zeit
- Dresden im 19. Jahrhundert
- Dresden und der erste Weltkrieg
- Dresden in der Zeit des Nationalsozialismus
- Dresden in der DDR
- Dresden nach der Wiedervereinigung 1989
- Räumliche Abgrenzung des Untersuchungsgebietes
- Stadtgliederung von Dresden
- Historische Altstadt
- Dresdner Neustadt
- Dresden- Gorbitz
- Angewandte Methoden zur Analyse des Raumes
- Beobachtung
- Kartenanalyse und Kartenvergleich
- Stadtentwicklung in Dresden
- Stadtentwicklung zu Beginn und während der DDR
- Stadtentwicklung nach der Wiedervereinigung
- Schlussfolgerung zur Stadtentwicklung seit 1990
- Die „Kräutersiedlung“ in Dresden-Gorbitz
- Eigene Beobachtung der „Kräutersiedlung“
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Anhang
- Stadtplan Innenstadt
- Stadtplan Innere Altstadt
- Signaturen für die durchgeführte Kartierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet den Strukturwandel der Stadt Dresden im Kontext der deutschen Wiedervereinigung. Sie untersucht, wie sich das Stadtbild, die Stadtplanung und die Lebensbedingungen der Dresdener im Zuge der Wende verändert haben. Dabei wird der Fokus auf die Stadtentwicklung in der Altstadt, der Neustadt und dem Stadtteil Dresden-Gorbitz gelegt, um verschiedene städtebauliche Prozesse zu analysieren und zu vergleichen.
- Die Auswirkungen der Wiedervereinigung auf die Stadtentwicklung Dresdens
- Der Vergleich der Stadtentwicklung in der Altstadt, der Neustadt und Dresden-Gorbitz
- Die Rolle der Stadtplanung im Strukturwandel
- Die Herausforderungen der Stadtentwicklung angesichts des demografischen Wandels
- Die Bedeutung von Kultur und Tourismus für die Zukunft der Stadt
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Stadt Dresden vor. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Geographie der Stadt und ihrer Umgebung, wobei Aspekte wie Geomorphologie, Klima, Hydrographie, Wirtschaft, Verkehr, Bevölkerung und Kultur betrachtet werden. Der dritte Teil der Arbeit zeichnet einen historischen Abriss der Stadtentwicklung von der ersten Besiedlung bis zur Wiedervereinigung nach. Kapitel vier grenzt das Untersuchungsgebiet räumlich ab und beschreibt die Stadtgliederung von Dresden sowie die einzelnen Stadtteile Altstadt, Neustadt und Dresden-Gorbitz. Kapitel fünf erläutert die angewandten Methoden, Beobachtung und Kartenanalyse. Der sechste Teil untersucht die Stadtentwicklung in Dresden vor und nach der Wiedervereinigung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse der Stadtentwicklung in der Altstadt, der Neustadt und in Dresden-Gorbitz, wobei der Stadtumbau in Dresden-Gorbitz genauer betrachtet wird. Das abschließende siebte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht ein Fazit über die Bedeutung des Strukturwandels für die Stadt Dresden.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Strukturwandel in Dresden als Folge der deutschen Wiedervereinigung. Schwerpunkte sind die Stadtentwicklung, Stadtplanung, Altstadt, Neustadt, Dresden-Gorbitz, Plattenbauten, Stadtumbau, Tourismus, Kultur, Wirtschaft, Bevölkerung, Geographie und Geschichte.
- Quote paper
- Antonia Bruhn (Author), 2014, Geographischer Strukturwandel als Folge der Wiedervereinigung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/278810