Ein reformtüchtiger Papst, ein hochmütiger König in seiner Politik sehr schwankend und von vielen Ratgebern stets manipuliert sowie viele unzufriedene Bischöfe und Fürsten. So könnte man die Zeit des Investiturstreits zusammenfassen. Doch damit wäre nicht mal annähernd die Regentschaft Heinrichs IV. beschrieben, die den Investiturstreit überwiegend einnahm.
Mit dem salischen Herrscher verbindet man zunächst einen ganz bestimmten Begriff: Canossa. Als eines der bedeutendsten Ereignisse des Mittelalters ging der Gang König Heinrichs IV. durch Schnee und Kälte nach Canossa in die Geschichte ein. Die Einen verbinden dieses einschneidende Ereignis mit großer Schmach und Niederlage, andere wiederum sehen den Gang nach Canossa als politisch durchaus klugen Schachzug, der dem König letztendlich zur Kaiserkrönung verhalf. Doch was des Königs Buße vorausging ist nicht weniger von Bedeutung. Im Gegenteil, ohne die Exkommunikation Heinrichs IV. durch Papst Gregor VII. hätte diese Zäsur womöglich niemals stattgefunden. Ein Ausschluss aus der Kirchengemeinde aufgrund sozialen oder politischen Fehlverhaltens war alles andere als ungewöhnlich, jedoch war niemals zuvor ein deutscher König exkommuniziert worden. Als Teil einer ganzen Kette von Ereignissen gehört sie zu den bekanntesten Geschichten des Mittelalters, die ihre Wurzeln tief im Investiturstreit hat. Im Kampf um die Vorherrschaft, waren sich weltliche Macht und Kirche - wenn man es mit modernem politischem Verständnis ausdrückt - nur selten über ihren Zuständigkeitsbereich einig.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Stellung weltlicher und geistlicher Macht vor der Exkommunikation.
- Das Verhältnis zwischen Heinrich IV. und Gregor VII.
- Der Kurswechsel des Königs und dessen Exkommunikation
- Die Folgen der Exkommunikation für die Herrschaft Heinrich IV.
- Die Stellung des Papstes nach der Bannung und Absetzung Heinrichs.
- Zu den Ereignissen in Tribur.
- Canossa -Das Vorgehen Heinrich IV. gegen den Bann....
- Das Verhältnis zwischen weltlicher und geistlicher Macht nach Canossa.
- Fazit.
- Quellen und Literaturverzeichnis.....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Exkommunikation Heinrichs IV. durch Papst Gregor VII. im Kontext des Investiturstreits. Ziel ist es, die Auswirkungen dieser Zäsur auf die Machtstellung des Königs zu untersuchen und die Frage zu beantworten, ob die Exkommunikation als Antwort auf die Auseinandersetzung um die Investitur verstanden werden kann.
- Das Verhältnis zwischen weltlicher und geistlicher Macht vor der Exkommunikation
- Die Folgen der Exkommunikation für die Herrschaft Heinrichs IV.
- Der Gang nach Canossa und die Versprechungen Heinrichs
- Die Entwicklung des Machtverhältnisses zwischen König und Papst nach Canossa
- Die Bedeutung der Exkommunikation für den Investiturstreit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den historischen Kontext des Investiturstreits und die Bedeutung der Exkommunikation Heinrichs IV. für diese Zeit beleuchtet. Anschließend wird das Verhältnis zwischen weltlicher und geistlicher Macht vor der Exkommunikation untersucht, wobei die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Heinrich IV. und Gregor VII. im Vordergrund steht. Im dritten Kapitel wird der Kurswechsel des Königs und seine Exkommunikation durch Papst Gregor VII. analysiert. Das vierte Kapitel befasst sich mit den Folgen der Exkommunikation für die Herrschaft Heinrichs IV., wobei die Stellung des Papstes nach der Bannung und Absetzung des Königs sowie die Ereignisse in Tribur im Fokus stehen. Das fünfte Kapitel behandelt den Gang nach Canossa und das Vorgehen Heinrichs IV. gegen den Bann. Abschließend wird im sechsten Kapitel das Verhältnis zwischen weltlicher und geistlicher Macht nach Canossa beleuchtet, um die Bedeutung der Exkommunikation für den Investiturstreit herauszustellen. Die Arbeit endet mit einem Fazit, in dem die Fragestellung der Arbeit noch einmal aufgegriffen und beantwortet wird.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Investiturstreit, die Exkommunikation Heinrichs IV., das Verhältnis zwischen weltlicher und geistlicher Macht, die Ereignisse in Tribur und Canossa, die Folgen der Exkommunikation für die Herrschaft Heinrichs IV. sowie die Bedeutung der Exkommunikation für den Investiturstreit.
- Arbeit zitieren
- Teresia Minjoli (Autor:in), 2012, Heinrich IV. und die Herrschaft der Salier. Eine Antwort auf die Frage der Machtstellung?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/278286