Ken Goldberg, der Elektrotechnik und Wirtschaft studiert hat und heute als Professor an der University of California, Berkeley, tätig ist, hat gewissermaßen gleich zwei Berufe. Während er tagsüber seinen Aufgaben als Wirtschaftsingenieur und Professor nachgeht, wird er bei Nacht zum Künstler. Sein Gebiet ist das der Telepräsenz-Kunst, die mit der Telerobotik und dem Internet arbeitet.
Auf den ersten Blick mag es irritieren, dass ein gestandener Wissenschaftler wie Goldberg, sich ausgerechnet die Kunst zum Ausgleich gesucht hat. Doch bereits in der High School besuchte er den Kunstunterricht, entschied sich später vor allem aus finanziellen Gründen für das geregelte Einkommen des Ingenieurs. Heute ist er ein Beispiel dafür, dass Kunst und Technik durchaus Hand in Hand gehen können. Goldberg betont, dass Kreativität und Neugier für beide Bereiche elementar sind. Für ihn bedeutet sein Ingenieurdasein nicht monotone Arbeit, sondern das Aufzeigen und Lösen interessanter Probleme und das Hervorbringen neuer Werkzeuge, die das Leben des Menschen von Grund auf verändern können, wie es etwa das Beispiel Computer zeigt.
Die Technik durchdringt nach und nach alle Lebensbereiche, auch die Kunst ist dagegen nicht immun. So gibt es immer mehr Computerkunst, die das Kunstpublikum vor neue Aufgaben und Formen der Rezeption stellt. Auch Goldbergs Internetinstallation des „Telegarden“ von 1995 vereint den technologischen Fortschritt der Telerobotik mit den Zweifeln und Fragen, die das Internet hervorbringt. Goldberg treibt diese Beziehung in seinem Projekt an eine absurde Spitze. Der Internetgarten ist ein Experiment darüber, wie das soziale Miteinander und die Beziehung zwischen Kunst und Technik im heutigen Zeitalter funktionieren können.
Die vorliegende Arbeit soll das Projekt des Telegardens und dessen zentralen Themen und Ideen vorstellen, sowie sich genauer der Frage widmen, wie Goldberg versucht, die klassischen Grenzen der Kunstrezeption aufzulösen und somit Offenheit in seinen Projekten erzielt. Sie untersucht die Wege, die Goldberg beim Aufbau seiner Social Community einschlägt und welche Mittel er einsetzt, um Partizipation und Interaktion zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Telegarden
- Telerobotik
- Das Mercury Project – Vorgänger des Telegardens
- Beschreibung Telegarden
- Themen des Telegardens
- Telepräsenz
- Der Begriff der Telepistemology
- Der Telegarden als Experiment einer Online Community
- Partizipation
- Fazit
- Literaturanhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Kunstprojekt „Telegarden“ von Ken Goldberg und dessen zentralen Themen und Ideen. Sie beleuchtet, wie Goldberg versucht, klassische Grenzen der Kunstrezeption aufzulösen und Offenheit in seinen Projekten erzielt. Im Fokus steht die Untersuchung der Wege, die Goldberg beim Aufbau einer Social Community einschlägt und welche Mittel er einsetzt, um Partizipation und Interaktion zu erreichen.
- Telepräsenz und die Rolle des Internets in der Kunst
- Telepistemology und die Vermittlung von Wissen im digitalen Raum
- Das Experiment einer Online-Community und die Frage nach sozialem Miteinander
- Die Verbindung von Kunst und Technik im Zeitalter der Telerobotik
- Die Auflösung klassischer Grenzen der Kunstrezeption
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Ken Goldberg und seine Arbeit an der Schnittstelle von Kunst und Technik vor. Sie beleuchtet seine Motivation, sich mit Telepräsenz-Kunst auseinanderzusetzen, und betont die Bedeutung von Kreativität und Neugier in beiden Bereichen. Die Arbeit fokussiert auf das Projekt „Telegarden“ und dessen Versuch, die Grenzen der Kunstrezeption aufzuheben.
- Der Telegarden: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Technologie der Telerobotik, die für Goldbergs Kunstprojekte zentral ist. Es beschreibt die Entwicklung der Telerobotik von ihren Anfängen bis zu ihrer Anwendung im Telegarden. Der Abschnitt stellt das Mercury Project als Vorgänger des Telegardens vor und zeigt, wie Goldberg die Kombination aus Robotik und Internet nutzt, um eine interaktive Kunstinstallation zu schaffen.
- Themen des Telegardens: Der Telegarden als Kunstprojekt wird im Detail analysiert, wobei verschiedene Themen wie Telepräsenz, Telepistemology und die Entstehung einer Online-Community in den Fokus rücken. Das Kapitel beleuchtet, wie der Telegarden traditionelle Kunstkonzepte hinterfragt und neue Möglichkeiten der Interaktion und Wissensvermittlung eröffnet.
Schlüsselwörter
Telepräsenz, Telerobotik, Telegarden, Online-Community, Internetkunst, Kunst und Technik, Kunstinstallation, Partizipation, Interaktion, Kunstrezeption, Telepistemology, Mercury Project, Ken Goldberg.
- Quote paper
- Sandra Kuberski (Author), 2011, Der "Telegarden" von Ken Goldberg, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/275425