In der vorliegenden Ausarbeitung des Referats zum Thema „Die Familie – das »Reich der Frau«?“ erfolgt zunächst eine chronologische, inhaltliche Zusammenfassung des Textes. Der letzte Abschnitt des 5. Kapitels “Ausblick: zukünftige Aufgaben einer feministischen Familiensoziologie” wird allerdings zur Definition der feministischen Soziologie herangezogen und am Ende des ersten Abschnittes angefügt. Abschließend soll der Text kritisch hinterfragt und durch Diskussionsergebnisse aus der Tutoriumssitzung vom 28.01.03 ergänzt werden.
2.0 ”Die Familie – das »Reich der Frau«?”
2.1 Von der Familiesoziologie hin zur Entwicklung der feministischen Familiensoziologie
Im ersten Abschnitt „die Familie - »das Reich der Frau«?“ wird ein grober historischer Überblick über die Familiensoziologie (?)» bis hin zur Entwicklung der feministischen Familiensoziologie gegeben. Am Anfang steht die Feststellung, dass die frühe Familiensoziologie zwar die Familie untersucht, aber die Frauen in ihren Analysen „unsichtbar gemacht“ oder „funktionalisiert“ hat. Dieses, die Frau als Individuum nicht berücksichtigende, Vorgehen zeige sich deutlich in den Anfängen der deutschen Soziologie nach 1945. „Man suchte damals in der Familie einerseits die Schuld am Aufkommen der Naziherrschaft, andererseits erhoffte man sich von ihr die demokratische Erneuerung der Nachkriegsgesellschaft.“ Im Interesse der Familiensoziologie stand im Zusammenhang damit „die Ursachen des Naziterrors in der sogenannten autoritären Familie zu erkennen.“ Adorno und Horkheimer gingen davon aus, dass Menschen die so einen autoritären Charakter erhielten zu willigen Helfern des Naziregimes wurden. Die Nachkriegssoziologie konzentrierte sich eher auf den Abbau hierarchischer Strukturen zwischen Eltern und Kindern. Die Veränderung der Geschlechterbeziehungen wurde nicht beachtet. Familiensoziologen, wie Helmut Schelskey, René König, Gerhard Wurzbacher und Gerhard Baumert plädierten für den Erhalt der traditionellen Geschlechterrollen: „die Frau im Haus, der Mann im Beruf.“ Die Aufgabe der Frau war es als „Heimbewahrerin“dem berufstätigen Mann ein erholsames und behagliches Zuhause zu ermöglichen, sowie einen „emotionalen Schutzraum“ für die Kinder zu bieten. Helga Milz (1990) zeigt anhand von Untersuchungen aus den vierzigern und fünziger Jahren, dass Frauen damals schon eine Verbindung von Familie und Beruf forderten.
Inhaltsverzeichnis
1.0 Einleitung
2.0 ”Die Familie – das Reich der Frau?”
2.1 Von der Familiensoziologie hin zur Entwicklung der feministischen Familiensoziologie
2.2 Definition der Familiensoziologie anhand des Abschnitts „Ausblick: zukünftige Aufgaben einer feministischen Familiensoziologie“
2.3 “Ehe und Partnerschaft – Balanceakt zwischen alten Leitbildern und neuen Lebensformen“
2.4 „Kinderwunsch und Wirklichkeit; oder: »Mutter ist an allem schuld« (und nicht der abwesende, abweisende, ver-führende Vater)“
2.5 „Die zerbrochene Familie – Scheitern und Neubeginn“
2.6 „Mehrgenerationen-Beziehungen die Familie der Alten- die Frau im Alter“
2.7 „Die Vielfalt der Familienformen – Chance für jede einzelne und jeden einzelnen und für eine neue Gesellschaft“
3.0 Textkritik
4.0 Literaturangabe
1.0 Einleitung
In der vorliegenden Ausarbeitung des Referats zum Thema „Die Familie – das »Reich der Frau«?“[1] erfolgt zunächst eine chronologische, inhaltliche Zusammenfassung des Textes. Der letzte Abschnitt des 5. Kapitels “Ausblick: zukünftige Aufgaben einer feministischen Familiensoziologie” wird allerdings zur Definition der feministischen Soziologie herangezogen und am Ende des ersten Abschnittes angefügt.
Abschließend soll der Text kritisch hinterfragt und durch Diskussionsergebnisse aus der Tutoriumssitzung vom 28.01.03 ergänzt werden.
2.0 ”Die Familie – das »Reich der Frau«?”
2.1 Von der Familiesoziologie hin zur Entwicklung der feministischen Familiensoziologie
Im ersten Abschnitt „die Familie - »das Reich der Frau«?“ wird ein grober historischer Überblick über die Familiensoziologie (?)» bis hin zur Entwicklung der feministischen Familiensoziologie gegeben.
Am Anfang steht die Feststellung, dass die frühe Familiensoziologie zwar die Familie untersucht, aber die Frauen in ihren Analysen „unsichtbar gemacht“ oder „funktionalisiert“[2] hat.
Dieses, die Frau als Individuum nicht berücksichtigende, Vorgehen zeige sich deutlich in den Anfängen der deutschen Soziologie nach 1945.
„Man suchte damals in der Familie einerseits die Schuld am Aufkommen der Naziherrschaft, andererseits erhoffte man sich von ihr die demokratische Erneuerung der Nachkriegsgesellschaft.“[3]
Im Interesse der Familiensoziologie stand im Zusammenhang damit „die Ursachen des Naziterrors in der sogenannten autoritären Familie zu erkennen.“[4] Adorno und Horkheimer gingen davon aus, dass Menschen die so einen autoritären Charakter erhielten zu willigen Helfern des Naziregimes wurden. Die Nachkriegssoziologie konzentrierte sich eher auf den Abbau hierarchischer Strukturen zwischen Eltern und Kindern.
Die Veränderung der Geschlechterbeziehungen wurde nicht beachtet.
Familiensoziologen, wie Helmut Schelskey, René König, Gerhard Wurzbacher und Gerhard Baumert plädierten für den Erhalt der traditionellen Geschlechterrollen: „die Frau im Haus, der Mann im Beruf.“[5]
Die Aufgabe der Frau war es als „Heimbewahrerin“dem berufstätigen Mann ein erholsames und behagliches Zuhause zu ermöglichen, sowie einen „emotionalen Schutzraum“ für die Kinder zu bieten.[6]
Helga Milz (1990) zeigt anhand von Untersuchungen aus den vierzigern und fünziger Jahren, dass Frauen damals schon eine Verbindung von Familie und Beruf forderten.
In den 60´er Jahren kam es zum Aufbruch der Frauen, der sich im wesentlichen durch ihren vermehrten Drang zur Erwerbstätigkeit zeigte. Elisabeth Pfeil deckte erstmals 1961 in einer umfangreichen Befragung von erwerbstätigen Müttern die, aus der Doppelrolle erwachsenden, Widersprüche und Belastungen als gesellschaftliches Problem auf.
Ursula Lehr gab in einer auf Interviews basierenden Studie zu bedenken, dass erwerbstätige Mütter durch ihr erfüllteres Leben möglicherweise bessere Mütter sind als „Vollzeitmütter“.[7]
Im Zuge der neuen Frauenbewegung Anfang der 70´er Jahre wurde die patriachal geprägte Familiensoziologie zunehmend schärfer von feministischer Seite kritisiert. Geschichtssoziologinnen wie Ute Gerhard und Ingeborg Weber-Kellermann stellten fest, dass die „Geschichtsschreibung der Familie eine Geschichte ohne Frauen ist.“[8]
Die Familiensoziologie erhielt erstmals wichtige Impulse aus der Praxis: die Frauenbewegung machte auf brisante Themen, z.B. Gewalt gegen Frauen in der Familie aufmerksam.
2.2 Definition der Familiensoziologie anhand des Abschnitts „Ausblick: zukünftige Aufgaben einer feministischen Familiensoziologie“
Die feministische Familiensoziologie versteht sich „als offen gelebte parteiliche, Wissenschaft“, die, „auch auf der politischen Ebene“[9] nicht nachlässt, d.h. es besteht eine Verbindung zur Frauenbewegung und anderen Initiativen, um die Situation der Frauen konkret zu verbessern.
Feministinnen untersuchen familiensoziologische Arbeiten daraufhin, ob sie die geschlechtsspezifischen Unterschiede berücksichtigen und vor allem die „Lebenswelt von Frauen“ nicht ausblenden. Die Geschlechterperspektive soll in der Familiensoziologie verankert werden. Auf Ebene der Theorie werden „biologische und soziobiologistische Erklärungen“[10], die eine Veränderung der Geschlechterverhältnisse blockieren, nicht zugelassen.
Die patriachalen Strukturen in Gesellschaft und Familie sollen verändert werden. Themen, die sich damit befassen, stehen im Mittelpunkt des Forschungsinteresses.
[...]
[1] In: Brück, Brigitte / Kehlert, Heike / Krüll, Marianne/ Milz, Helga / Osterhand, Astrid / Wegehaupt-Schneider, Ingeborg: Feministische Soziologie. Eine Einführung. Frankfurt/New York 1997, S. 135-156.
[2] Ebd., S.135.
[3] Ebd., S.135 f.
[4] Ebd., S.136.
[5] Ebd
[6] Ebd
[7] Ebd., S.137.
[8] Ebd., S.137.
[9] Ebd., S.153.
[10] Ebd.