In der deutschen Geschichtswissenschaft rückte die Familie mit dem Aufkommen der Sozialgeschichte in den 1960er Jahren verstärkt in das Blickfeld der Historiker. Impulse, die Institution Familie zu überdenken, lieferten auch die demonstrierenden Studenten 1968 und in den Folgejahren. Zur gleichen Zeit erhielt die Frauenbewegung großen Zulauf, deren Forderung nach dem Ende des Patriarchats ebenfalls die Familie infrage stellte. Diese gesellschaftlichen Entwicklungen verstärkten in Form der neuen Disziplin der Geschlechtergeschichte das historische Denken über die Familie.
Und die historischen Museen? Wurden sie erfasst von der Konjunktur, die die Familie in der Forschung erlebte? Oder verschliefen sie in staubigem Schlummer die Stürme der Zeit, die die Besucher auf einmal ganz neue Fragen an die Vergangenheit, auch die jüngste, stellen ließen? Dass ein historisches Museum mit seiner Dauerausstellung nicht kurzfristig auf neue Forschungsansätze eingehen kann, ist selbstverständlich. Welche Rolle aber spielt mittlerweile, über 30 Jahre nach ihrer Entdeckung in der Forschung, die Familie in einem Museum für Geschichte? Um dieser Frage exemplarisch nachzugehen, werden im Folgenden die Dauerausstellung sowie zwei thematisch einschlägige Sonderausstellungen im Historischen Museum Hannover untersucht. Vorangestellt ist ein Abriss der Museumsgeschichte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Geschichte des Historischen Museums Hannover
- Die Familie - ein spät entdecktes Thema
- Die Sonderausstellung zur Jugend 1997
- Die Sonderausstellung zur Kindheit 1999
- Die Dauerausstellung seit 1991
- Volkskundliche Abteilung („Leben auf dem Lande”)
- Stadtgeschichtliche Abteilung
- Alltagsgeschichte
- Strukturgeschichte
- Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Rolle der Familiengeschichte in den Dauerausstellungen und Sonderausstellungen des Historischen Museums Hannover. Dabei wird untersucht, wie sich die Familie als Thema in den Ausstellungen des Museums entwickelt hat und welche Bedeutung sie in den jeweiligen Kontexten einnimmt.
- Die Entwicklung der Familiengeschichte als Thema in der deutschen Geschichtswissenschaft
- Die Geschichte des Historischen Museums Hannover und die Rolle der Familie in der Museumsgeschichte
- Die Präsentation von Familiengeschichte in den Sonderausstellungen „Jugend 1997” und „Kindheit 1999”
- Die Darstellung von Familiengeschichte in der Dauerausstellung des Historischen Museums Hannover
- Die Herausforderungen und Chancen, die die Darstellung von Familiengeschichte in historischen Museen bietet
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und erläutert die Bedeutung der Familie in der deutschen Geschichtswissenschaft sowie die aktuelle Rolle der Familie in historischen Museen.
2. Zur Geschichte des Historischen Museums Hannover
Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte des Historischen Museums Hannover und die verschiedenen Namensgebungen seit seiner Gründung. Dabei werden die unterschiedlichen Aufgaben und Schwerpunkte des Museums im Laufe des 20. Jahrhunderts dargestellt.
3. Die Familie - ein spät entdecktes Thema
Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Familie in den Ausstellungen des Historischen Museums Hannover. Es analysiert die Sonderausstellungen „Jugend 1997” und „Kindheit 1999” sowie die Dauerausstellung in Bezug auf die Darstellung von Familiengeschichte. Zudem wird die Bedeutung von sozial- und alltagsgeschichtlichen Aspekten in der Museumsp Präsentation beleuchtet.
Schlüsselwörter
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den Themen Familiengeschichte, Museum, Ausstellungsdidaktik, Sozialgeschichte, Alltagsgeschichte, Geschlechtergeschichte, Historisches Museum Hannover.
- Arbeit zitieren
- Hans-Joachim Frölich (Autor:in), 2001, Zur Rolle der Familiengeschichte in den Dauer- und Sonderausstellungen des Historischen Museums Hannover, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/27291