In der folgenden Arbeit soll geklärt werden, inwieweit ausgewählte wirtschaftsgeographische Aspekte eine Rolle für die Sportbranche im spanischsprachigen Wirtschaftsraum spielen. Am Beispiel von Spanien soll dieser Frage, nachdem zunächst die allgemeinen Aspekte der Fragestellung thematisiert worden sind, auf den Grund gegangen werden.
Nufer und Bühler weisen in ihrem Buch darauf hin, dass „der Sport im Laufe des 20. und 21. Jahrhunderts zu einem weltweit bedeuteten Wirtschaftsfaktor geworden ist.“ Die Kommerzialisierung und Professionalisierung schreitet in der Sport-branche in den vergangenen Jahren deutlich voran. Dies gilt nicht nur für den deutschen, sondern auch für den europäischen Markt.
Um die derzeitige Situation auf dem spanischen Markt zu betrachten, wird in der Arbeit auch auf die aktuelle wirtschaftliche Situation in Spanien eingegangen. Die Südeuropäer haben derzeit mit den nachfolgen einer Finanzkrise zu kämpfen, wodurch die Situation der Sportbranche erheblich beeinflusst wird.
Es ergibt sich dadurch folgenden Forschungsfrage: „Wie wird die Sportbranche durch die Krise und durch ausgewählte Standortfaktoren beeinflusst?“
Inhaltsverzeichnis
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Problemstellung
2 Überblick und Definitionen
2.1 Wirtschaftsgeographie
2.2 Wirtschaftsraum
2.3 Standort
2.4 Gliederung der Wirtschaftsgeographie
3 Standortanalyse und Standortfaktoren
4 Der spanischsprachige Wirtschaftsraum
5 Standortanalyse am Beispiel Spanien
5.1 Wirtschaftliche Situation in Spanien
5.2 Wirtschaftsgeographische Aspekte
6 Fazit
7 Literaturverzeichnis
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildung 1: Harte und weiche Standortfaktoren
Tabelle 1: Human Development Index der spanischsprachigen Länder
Abkürzungsverzeichnis
1 Problemstellung
In der folgenden Arbeit soll geklärt werden, inwieweit ausgewählte wirtschaftsgeographische Aspekte eine Rolle für die Sportbranche im spanischsprachigen Wirtschaftsraum spielen. Am Beispiel von Spanien soll dieser Frage, nachdem zunächst die allgemeinen Aspekte der Fragestellung thematisiert worden sind, auf den Grund gegangen werden.
Nufer und Bühler weisen in ihrem Buch darauf hin, dass „der Sport im Laufe des 20. und 21. Jahrhunderts zu einem weltweit bedeuteten Wirtschaftsfaktor geworden ist.“[1] Die Kommerzialisierung und Professionalisierung schreitet in der Sportbranche in den vergangenen Jahren deutlich voran. Dies gilt nicht nur für den deutschen, sondern auch für den europäischen Markt.[2]
Um die derzeitige Situation auf dem spanischen Markt zu betrachten, wird in der Arbeit auch auf die aktuelle wirtschaftliche Situation in Spanien eingegangen. Die Südeuropäer haben derzeit mit den nachfolgen einer Finanzkrise zu kämpfen, wodurch die Situation der Sportbranche erheblich beeinflusst wird.
Es ergibt sich dadurch folgenden Forschungsfrage: „Wie wird die Sportbranche durch die Krise und durch ausgewählte Standortfaktoren beeinflusst?“
2 Überblick und Definitionen
2.1 Wirtschaftsgeographie
Die Wirtschaftsgeographie, als Teil der Humangeographie, ist eine sehr dynamische Wissenschaft, in der ständig Erkenntnisfortschritte folgen und sich neue Perspektiven öffnen.[3]
Beginnend bereits im späten 15. Jahrhundert mit dem Bestreben der Weltentdeckung und dem Anfang der Kolonialisierung, dokumentierten Geographen Entdeckungen und Erkenntnisse ferner Erdregionen und Kulturen.[4] Diese Aufzeichnungen bestanden bis ins 19. Jahrhundert hinein aus länderkundlichen Beschreibungen und der Dokumentation des Wissens über Räume. Einhergehend mit der industriellen Revolution wandelte sich die ländlich-agrarisch geprägte Gesellschaft zu einer städtisch-industriellen Gesellschaft, deren wirtschaftliches Interesse zur Herausbildung einer Produktenkunde und einer Welthandelsgeographie führte, die die räumliche Verteilung von landwirtschaftlichen Produkten und Rohstoffen sowie des internationalen Warenhandels dokumentierten.[5] In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erklärte man die Merkmale der durch den wirtschaftenden Menschen gestalteten Raumeinheiten durch natürliche und gesellschaftliche bzw. soziale Einflüsse. Des Weiteren entstanden erste modelltheoretische Ansätze, die ökonomische Einflussfaktoren auf räumliche Strukturen identifizierten.[6] Ein Paradigmenwechsel hin zur Wirtschaftsgeographie als Raumwirtschaftslehre prägte die 1960er Jahre. Diese sogenannte „Quantitative Revolution“ steht für den Einsatz quantitativer Methoden bei räumlichen Analysen sowie für eine ökonomisch ausgerichtete Theoriebildung im Gegensatz zu rein beschreibenden Modellen.[7] Im besonderen Fokus stand zu dieser Zeit der raumwirtschaftliche Ansatz, der eine ökonomische Erklärung der räumlichen Ordnung und Organisation der Wirtschaft anstrebte.[8] Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts entwickelt sich eine „neue Wirtschaftsgeographie“ in der kulturelle, soziale, gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen sowie die Einbettung der Akteure (z.B. Individuen, Unternehmen, Organisationen, Politiker) in dieses Umfeld besonders berücksichtigt werden. Es entsteht ein handlungs- und akteurszentrierter Ansatz, der das Handeln und die Vernetzung der Akteure als Ursache für räumliche Strukturen und Formationen beschreibt.[9] Diesen Ansatz aufgreifend entwickelt sich außerdem eine „relationale Wirtschaftsgeographie“, der „... die in räumlicher Perspektive beobachtbare Struktur und Dynamik ökonomischer Beziehungen...“[10] zugrunde liegt.
2.2 Wirtschaftsraum
Begrifflich auf Theodor Kraus (1933) zurückgehend, ist ein Wirtschaftsraum ein „durch menschliche Aktivitäten organisierte[r] und gestaltete[r[ Erdraum, bzw. Landschaftsausschnitt, welcher durch bestimmte sozioökonomische Strukturmerkmale und funktionale Verflechtungen charakterisiert und abgegrenzt ist. Ein Wirtschaftsraum hebt sich durch seine individuelle Struktur von den ihn umgebenden Wirtschaftsräumen ab.“[11]
[...]
[1] Nufer/Bühler (2010), S. 4.
[2] Vgl. Nufer/Bühler (2010), S. 5.
[3] Vgl. Bathelt/Glückler (2012), S. 14.
[4] Vgl. Bathelt/Glückler (2012), S. 28.
[5] Vgl. Kulke (2007), S. 12.
[6] Vgl. Kulke (2007), S. 14.
[7] Vgl. Haas/Neumair (2007), S. 4.
[8] Vgl. Liefner/Schätzl (2012), S. 12.
[9] Vgl. Haas/Neumair (2007), S. 5.
[10] Bathelt/Glückler (2012), S. 44.
[11] Haas/Neumair (2007), S. 11.