Es ist nicht nur ein Trend, es ist ein Instrument, welches einen großen Wandel herbeiführt, an dem kaum jemand vorbei kommt. Dieser erfordert nicht nur das Erlernen neuer Techniken und die Nutzung von Tools und Plattformen, sondern auch eine Verhaltensänderung. Wissen zum eigenen Vorteil zu bunkern ist „old fashioned“, gefragt sind direkte Kommunikation, aktives statt passives Konsumieren von Nachrichten, Transparenz und Beteiligung. Dies sind nicht nur Voraussetzungen für die private Nutzung, sondern in vielen Fällen auch Anforderungen an Arbeitnehmer in einer modernen Arbeitswelt. Was den kompetenten Umgang mit Social Media ausmacht und wie man prüfen kann, ob man dessen Anforderungen gerecht wird, soll auf den folgenden Seiten erläutert werden. Dafür wird zunächst der Begriff Social Media definiert und erklärt werden, bevor über die Kompetenzen und ein mögliches Kompetenzmodell eine Selbstprüfung stattfinden kann.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Die Herausforderung der Social Media Entwicklung
2. Social Media – was verbirgt sich dahinter?
3. Kompetenzen – eine Begriffsklärung
3.1 Personale Kompetenzen
3.2 Fachlich-methodische Kompetenzen
3.3 Sozial-kommunikative Kompetenzen
3.4 Handlungskompetenzen
4. Von einer Kompetenz zu einem Kompetenzmodell
5. Die Social Media Kompetenz
6. Diskussion
10. Fazit
Literatur- und Quellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Social Media Kompetenzmodell, eigene Darstellung
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Cluster Social Media, eigene Darstellung
1. Die Herausforderung der Social Media Entwicklung
Der Begriff Social Media fällt täglich in diversen Zusammenhängen, ihm kommt in unserer modernen Welt eine enorme Bedeutung zu. Die Macht dieses Phänomens wird einem bewusst, wenn man die aktuellen Geschäftszahlen von Facebook betrachtet: im Dezember 2013 waren täglich 757 Millionen aktive Nutzer auf der Onlineplattform[1]. Zum Vergleich: beim WM Finale 2010 Deutschland gegen Spanien hatte die ARD 31,1 Millionen Zuschauer.[2] Nicht nur Social Networks wie Facebook haben eine solch große Nutzerschaft, auch andere Formen des Social Web prosperieren, wie beispielsweise Crowdfunding-Projekte, deren vermitteltes Kapital allein in Deutschland von 2012 zu 2013 um 175% auf insgesamt über 5,3 Millionen Euro anstieg.[3]
Ob Kommunikation über verschiedene Standorte hinweg, die Möglichkeit sich mit Menschen zu vernetzen, denen man im realen Leben nie begegnet wäre, die gezielte Selbstdarstellung und Unternehmenslösungen für bessere Zusammenarbeit; all dies sind Möglichkeiten, die Social Media bietet. Selbst bis in die oberste Ebene der katholischen Kirche ist das Bewusstsein dieser Entwicklung vorgedrungen. So hat der Papst in seiner Botschaft zum 48. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel betont: „In dieser Welt können die Medien dazu verhelfen, dass wir uns einander näher fühlen, dass wir ein neues Gefühl für die Einheit der Menschheitsfamilie entwickeln, dass uns zur Solidarität und zum ernsthaften Einsatz für ein würdigeres Leben drängt. (...) Medien können uns dabei behilflich sein, besonders heute, da die Kommunikationsnetzwerke der Menschen unerhörte Entwicklungen erreicht haben. Besonders das Internet kann Allen größere Möglichkeiten der Begegnung und der Solidarität untereinander bieten, und das ist gut, es ist ein Geschenk Gottes (...) Das digitale Netz kann ein an Menschlichkeit reicher Ort sein, nicht ein Netz aus Leitungen, sondern aus Menschen.“[4] Die Flut im Jahr 2013 ist ein gutes Beispiel für eine eben solche, durch Social Media gestützte Solidarität. Als in Deutschland das Hochwasser kam, waren innerhalb kürzester Zeit Informationen über Pegelstände und die zu der Organisation von Helfergruppen über Facebook und Twitter zu finden. Für Halle (Saale) haben zwei junge Menschen mit Hilfe von Google Maps eine Landkarte erstellt, die alle für Einwohner und Helfer relevanten Informationen gebündelt hat. Die Bevölkerung hat sich mit Hilfe von Social Media organisiert und so in einem beeindruckenden Ausmaß geholfen. Das web 2.0 gibt den Nutzern und damit schlussendlich dem Volk eine große Macht, sich zu informieren, Netzwerke zu bilden und sich zu organisieren. Es ist nicht nur ein Trend, es ist ein Instrument, welches einen großen Wandel herbeiführt, an dem kaum jemand vorbei kommt. Dieser erfordert nicht nur das Erlernen neuer Techniken und die Nutzung von Tools und Plattformen, sondern auch eine Verhaltensänderung. Wissen zum eigenen Vorteil zu bunkern ist „old fashioned“, gefragt sind direkte Kommunikation, aktives statt passives Konsumieren von Nachrichten, Transparenz und Beteiligung. Dies sind nicht nur Voraussetzungen für die private Nutzung, sondern in vielen Fällen auch Anforderungen an Arbeitnehmer in einer modernen Arbeitswelt. Was den kompetenten Umgang mit Social Media ausmacht und wie man prüfen kann, ob man dessen Anforderungen gerecht wird, soll auf den folgenden Seiten erläutert werden. Dafür wird zunächst der Begriff Social Media definiert und erklärt werden, bevor über die Kompetenzen und ein mögliches Kompetenzmodell eine Selbstprüfung stattfinden kann.
2. Social Media – was verbirgt sich dahinter?
„Soziale Medien (englisch Social Media) dienen der – häufig profilbasierten – Vernetzung von Benutzern und deren Kommunikation und Kooperation über das Internet. Das Web 2.0, das Mitmachweb, ist wesentlich durch sie bestimmt.“[5] Der Begriff Web 2.0 meint die aktive Teilnahme von Nutzern, damit verlagert sich das Gewicht vom ausschließlich konsumierenden Nutzer, zum sich beteiligenden und Input gebenden, bewertenden, vernetzten und autarken User, der sich umfassend informiert und der selber Inhalte erstellt - User Generated Content. Aufgrund der rasant wachsenden Anzahl und Vielzahl von Social Media Angeboten und Möglichkeiten ist nicht nur eine allgemeingültige Definition, sondern auch ein Überblick über alle Angebote kaum möglich. An dieser Stelle soll ein grobes Cluster für das weitere Verständnis dienen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Cluster Social Media, eigene Darstellung
Social Media ist, wie oben dargestellt, ein Begriff, der verschiedenste Bereiche des Web 2.0 meint. Diese werden nicht nur privat genutzt, auch Unternehmen haben einen Vorteil für sich erkannt. Von der Möglichkeit, Kontakt mit Bewerbern über soziale Netzwerke aufzunehmen, den Firmenauftritt durch Videos zu verbessern, bis hin zur Pflege des positiven Images auf Bewertungsportalen; das Netz bietet dem professionellem Umfeld eine Menge Möglichkeiten. So ist es kaum mehr zu vermeiden, selber Teil der Social-Media-Welt zu sein. Dabei stellt sich unweigerlich die Frage, was es braucht, um mit diesen Entwicklungen mitzuhalten und mit den neuen Möglichkeiten kompetent umzugehen, ohne der Informationsflut zu unterliegen oder höchst private Daten ungewollt preiszugeben. Wie kann jeder für sich selber prüfen und sicherstellen, dass er noch „up to date“ und trotzdem unabhängig, autark und sicher ist?
Zunächst sind Art und Umfang der Voraussetzung abhängig von dem Nutzungsumfeld. An einen rein privaten Nutzer stellt Social Media andere Anforderungen, als beispielsweise an einen Social Media Manager, dessen Arbeitsschwerpunkt das Web 2.0 ist. Es gibt Fertig- und Fähigkeiten, die für den kompetenten Umgang mit Social Media unabdingbar sind. Einige, die in einem selber bereits vorhanden sein müssen und Andere, die man erlernen kann. All diese finden sich unter dem Begriff Kompetenzen wieder.
3. Kompetenzen – eine Begriffsklärung
Kompetenzen sind die persönlichen Voraussetzungen, um in der Lage zu sein, mit Problemen und Herausforderungen fertig zu werden, beziehungsweise mit ihnen kompetent umzugehen. Sie „charakterisieren die Fähigkeit von Menschen, sich in offenen, nicht bekannten, komplexen und dynamischen Situationen selbst organisiert zurechtzufinden; Kompetenzen lassen sich somit als Selbstorganisationsdispositionen beschreiben.“[6] In der gängigen Fach-literatur werden Kompetenzen für gewöhnlich in vier Bereiche aufgeteilt, die sich lediglich in der Bezeichnung leicht unterscheiden: personale Kompetenzen, fachlich-methodische Kompetenzen, sozial-kommunikative Kompetenzen und Handlungskompetenzen. Eine direkte Social Media Kompetenz existiert in der Form nicht. Bei näherer Betrachtung erschließt sich jedoch, dass eine solche Kompetenz eine bestimmte Mischung aus den vier Basiskompetenzen darstellt, denn ohne diese ist der kompetente Umgang mit dem Web 2.0 nicht möglich. Ergänzt werden sie dann um spezifisches Fachwissen. Zum besseren Verständnis soll an dieser Stelle ein kurzer Überblick über die Bedeutung der Basiskompetenzen gegeben werden, um dann näher auf die Kombination derer zur Social Media Kompetenz einzugehen.
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[1] vgl. Business Bericht Facebook (29.01.2014), http://investor.fb.com/releasedetail.cfm?ReleaseID=821954
[2] vgl. Quotenbericht (29.01.2014), http://www.rp-online.de/sport/fussball/wm/dfb/wm-2010-die-top-ten-der-tv-quoten-bid-1.1510806
[3] vgl. Bericht für Gründer Blog (29.01.2013), http://www.fuer-gruender.de/blog/2014/01/crowdfunding-2013/
[4] Homepage des Vatikans (29.01.2013), http://www.vatican.va/holy_father/francesco/messages/communications/documents/papa-francesco_20140124_messaggio-comunicazioni-sociali_ge.html
[5] Gabler Wirtschaftslexikon (31.01.2014), http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/soziale-medien.html
[6] SRH FernHochschule Riedlingen: Studienheft Operatives Human Ressource Management. 2. Auflage, Riedlingen, 2009, S. 30