Über Wunderkammern existieren verschiedene Auffassungen, so sehen sie die Einen als „skurrile Sammlungen prunksüchtiger Potentaten oder aber als merkwürdige Auswüchse einer primitiv-wundergläubigen Weltsicht“. Andere sehen in ihnen die bedeutenden Frühformen heutiger Museen. Es erweist sich als komplexes Unterfangen, den Begriff sowie den Sinn der Wunderkammern auf einen Nenner zu bringen. Zur zeitlichen Einordnung lässt sich einleitend sagen, dass die Kunst- und Wunderkammern ihre Blütezeit im frühneuzeitlichen Europa hatten. Mit der Aufklärung sind sie dann aus der Mode geraten. Die Neugierde gehört zu einem der Hauptauslöser der Sammelleidenschaft und als Initial für das Phänomen der Wunderkammern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffliche Einordnung der Kunst- und Wunderkammern
- Historischer Abriss
- Ursprünge der Wunderkammer in Renaissance und Manierismus
- Studiolo v. Francesco I de Medici
- Studiolo und Grotta der Isabella d'Este in Mantua
- Quicchebergs Museumstheorie
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Phänomen der Kunst- und Wunderkammern und ihre Verbindung zum Manierismus. Ziel ist es, den Ursprung und die Entwicklung dieser Sammlungen zu beleuchten und zu analysieren, inwiefern sie als Ausdruck des Manierismus verstanden werden können.
- Die begriffliche Einordnung des Begriffs „Wunderkammer“
- Die historische Entwicklung der Kunst- und Wunderkammern
- Die Rolle von Studioli als Vorläufer der Wunderkammern
- Die Museumstheorie von Samuel Quiccheberg
- Die Bedeutung von Kunst- und Wunderkammern für die Entstehung des Museums
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung befasst sich mit der Vielseitigkeit des Begriffs „Wunderkammer“ und stellt die Forschungsfrage nach der Beziehung zwischen Kunst- und Wunderkammern und dem Manierismus.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit der begrifflichen Einordnung der Kunst- und Wunderkammern. Dabei werden verschiedene Definitionen und Bezeichnungen sowie die Entstehung und Bedeutung dieser Sammelräume erläutert. Das Kapitel beleuchtet die Rolle der Wunderkammern als Ausdruck eines umfassenden, enzyklopädischen Wissens.
Kapitel 3 bietet einen historischen Abriss über die Entstehung und Entwicklung der Kunst- und Wunderkammern. Hier werden die historischen Voraussetzungen für die Entstehung dieser Sammelräume im frühneuzeitlichen Europa erörtert.
Kapitel 4 befasst sich mit dem italienischen Studiolo, einem Vorläufer der Kunst- und Wunderkammern. Es werden exemplarisch einige Studioli genauer betrachtet, um ihre Bedeutung für die Entwicklung der Kunst- und Wunderkammern aufzuzeigen.
Kapitel 5 analysiert die Museumstheorie von Samuel Quiccheberg, die als eine der ersten museumstheoretischen Schriften nördlich der Alpen gilt. Hier werden die Ordnungsprinzipien der Kunst- und Wunderkammern sowie Quicchebergs Verständnis von Museum beleuchtet.
Schlüsselwörter
Kunst- und Wunderkammern, Manierismus, Studiolo, Museumstheorie, Samuel Quiccheberg, Renaissance, frühneuzeitliches Europa, Sammelleidenschaft, enzyklopädische Bildung, Kunstgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Nele Frey (Autor:in), 2013, Die Wunderkammer. Ein Phänomen des Manierismus, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/271143