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Gedichtanalyse von Ferdinand Freiligraths "Hamlet"

Titel: Gedichtanalyse von Ferdinand Freiligraths "Hamlet"

Hausarbeit , 2010 , 4 Seiten , Note: 1,3

Autor:in: Vivien Lindner (Autor:in)

Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke

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Zusammenfassung Leseprobe Details

Ferdinand Freiligrath überträgt in seinem Gedicht „Hamlet“ aus dem Jahr 1844 die politische
Situation des zerrütteten Deutschlands auf Shakespeares Held Hamlet, dessen Schicksal beispielhaft
für das Geschehen in Deutschland vorgeführt wird. Hamlets Charakter wird von dem
lyrischen Ich mit einem gesamten Land und seinem Volk gleichgesetzt, um anhand der mannigfaltigen
Parallelen auch eine Schlussfolgerung auf das drohende Schicksal zu ziehen, und
als einzig mögliche Konsequenz zur Revolution aufzurufen. Ferdinand Freiligrath als Vertreter
der Vormärz-Dichtung politisiert und instrumentalisiert die Lyrik: Dichtung besitzt für ihn
und seine Zeitgenossen Sinn und Ziel, welche mit größtmöglicher Wirkung hervorgebracht
werden sollen, was zahlreiche Stilmittel und die teils pathetisch, teils provokative Wortwahl
verdeutlichen. [...]

Leseprobe


Ferdinand Freiligrath überträgt in seinem Gedicht „Hamlet“ aus dem Jahr 1844 die politische Situation des zerrütteten Deutschlands auf Shakespeares Held Hamlet, dessen Schicksal bei­spiel­haft für das Geschehen in Deutschland vorgeführt wird. Hamlets Charakter wird von dem lyrischen Ich mit einem gesamten Land und seinem Volk gleichgesetzt, um anhand der man­nigfaltigen Parallelen auch eine Schlussfolgerung auf das drohende Schicksal zu ziehen, und als einzig mögliche Konsequenz zur Revolution aufzurufen. Ferdinand Freiligrath als Ver­tre­ter der Vormärz-Dichtung politisiert und instrumentalisiert die Lyrik: Dichtung besitzt für ihn und seine Zeit­genossen Sinn und Ziel, welche mit größtmöglicher Wirkung hervor­ge­bracht werden sollen, was zahlreiche Stilmittel und die teils pathetisch, teils provokative Wort­­wahl verdeutlichen.

Das neunstrophige Gedicht steht in einem vierhebigen Jambus, welcher den drängenden, fort­schreitenden Charakter der Vormärzliteratur zur Geltung bringt. Die acht Verse jeder Strophe ordnen sich in zwei Kreuzreime, auch hier herrscht bei den Kadenzen eine strikte Regel­mä­ßig­­keit. So besteht der erste Reim stets aus männlichen Kadenzen, im zweiten Reim folgen die Versenden dem Reimschema: m-w-m-w.

Das zentrale handelnde Subjekt ist Hamlet, die Personifikation Deutschlands, genauer gesagt des deutschen Volkes. Hamlet verkörpert mit seinen Eigenschaften und fiktiven Taten den Pro­totyp des Deutschen zur Zeit des Vormärz, sein Schicksal wird mit dem Deutschlands gleichgesetzt. Das stilisierte Bild des Deutschen als Dichter und Denker wird in seinem Wer­den und Sein parallel der Geschichte Hamlets erläutert, jedes Geschehen in Shakespeares Dra­ma findet ein entsprechendes Beispiel in der deutschen Wirklichkeit. So spricht das lyrische Ich, welches sich später zu erkennen gibt, schon in der ein­leitenden Apostrophe des ersten Ver­ses aus, was mit jeder weiteren Strophe weiter erläutert wird: „Deutschland ist Hamlet!“ (V. 1).

Hamlet als Personifikation selbst, folgend meist mit „er“ benannt, ist ebenso ein Sinnbild des deutschen Studenten, was an der örtlichen Zuordnung klar erkennbar ist: „Er stak zu lang in Wittenberg, Im Hörsaal oder in den Schenken“ (V. 23/24). Seine herausragenden Eigenschaf­ten sind vor allem Unentschlossenheit („Er sinnt und träumt und weiß nicht Rat“ V. 13), durch einen Pa­ralle­lismus hervorgehobene Feigheit („Zu einer frischen, mutgen Tat fehlt ihm die frische, mut­ge Seele!“ V. 16) und Reflektion ohne Konsequenzen: „Sein bestes Tun ist eben Den­ken“(V. 22). Aus Hamlets persönlichem Zwiespalt zwischen Wort und Tat, Vision und Reali­tät wird ein nationales Problem, welches Philosophie und Durchsetzung der Revolu­tion einan­der gegenüberstellt, und sich dabei aufpeitschender Bilder bedient. Kennzeichnend ist hierbei die in jeder Strophe mehrmals vorkommende Apostrophe: Ausrufe als provokative Feststel­lung („Und streckt ihn selbst zu Boden nur!“ V. 44) oder Aufforderung: „Sei mir ein Rächer, zieh dein Schwert!“ (V. 7). Die drängende, bewegte Sprache wird unterstrichen durch zahl­reiche Alliterationen, welche die vermittelte Botschaft auch akustisch verstärken: „blank be­wehrt“ (V. 5), „lag und las“ (V. 18), „Zaudrer, der noch zweifelt […] zieh dein Schwert!“ (V. 6/7). Zahlreiche Wortwiederholungen zählen die negativen Eigen­schaften des Studenten auf: „Zu kurz von Atem und zu fett. Er spann zu viel...“ (V. 20-21). Eng aufeinander folgende Ana­phern („Er lag […] Er wurde […] Er spann […] Er stak […]“ V. 18-23) und der Binnen­reim („stellt sich toll, hält Monologe […] seinen Groll“ V. 26-28 ) nennen spöttisch die vielen kleinen, vom lyrischen Ich jedoch als unsinnig dargestellten Tätigkeiten, da sie keinerlei Er­geb­nis mit sich bringen: „Doch eine Tat? Behüte Gott!“ (V. 39).

[...]

Ende der Leseprobe aus 4 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Gedichtanalyse von Ferdinand Freiligraths "Hamlet"
Hochschule
Technische Universität Dresden  (Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften)
Note
1,3
Autor
Vivien Lindner (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2010
Seiten
4
Katalognummer
V269244
ISBN (eBook)
9783656602903
ISBN (Buch)
9783656602897
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ferdinand Freiligrath Hamlet Gedichtanalyse
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Vivien Lindner (Autor:in), 2010, Gedichtanalyse von Ferdinand Freiligraths "Hamlet", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/269244
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Leseprobe aus  4  Seiten
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