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Hausarbeit (Hauptseminar), 2012
13 Seiten, Note: 1,3
Lange Zeit war ein Bildungsabschluss unwichtig in Bezug auf Berufspositionen. Doch im Lauf des Modernisierungs- und Industrialisierungsprozesses wurden Schulabschlüsse und Berufsausbildungen immer bedeutender für das Erreichen bestimmter Berufspositionen. Immer mehr wurden Bildungsabschlüsse zum wesentlichen Bestimmungsfaktor von Prestige und Einkommen. Fehlende oder fehlerhafte Qualifikationen wirken sich negativ auf den beruflichen Werdegang und somit auf die Lebensqualität aus. Bildungsqualifikation ist demnach eine soziale Ressource auf dem Arbeitsmarkt, die sich auch auf den gesellschaftlichen Positionsmarkt auswirkt.
Auf die Unzufriedenheit mit der Bildungsungleichheit geht der Wunsch nach allgemeiner Chancengleichheit einher. Chancengleichheit in schulischer Bildung besteht aber erst dann, wenn allen Mitgliedern der Gesellschaft unabhängig von leistungsfremden Merkmalen, wie Bildung, Ansehen und Geld, von Geschlecht, Wohnort, Beziehungen, Religion, Hautfarbe, politischer Einstellung oder Familienzugehörigkeit, die gleiche Chance zu Leistungsentfaltung und Leistungsbestätigung gewährt wird.
Ein Schwerpunkt der Forschung liegt hierbei auf der Abhängigkeit der sozialen Ungleichheit in schulischer Bildung von der sozialen Herkunft. Mit diesem Thema befasst sich diese Hausarbeit.
Soziale Ungleichheit beschreibt die "unterschiedliche Teilhabemöglichkeit von Personen und Personengruppen an wichtigen (und knappen!) gesellschaftlichen Ressourcen" (Krüger/Helsper 2000, S. 221). Dadurch zeigen sich unterschiedliche vorteilhafte und nachteilige Bedingungen, die "in der Regel an der sozialen Position ablesbar [sind], die eine Person oder eine Gruppe von Personen innerhalb der Sozialstruktur einer Gesellschaft einnehmen" (ebd.). Merkmale für soziale Positionen können unter anderem Arbeits- und Wohnbedingungen, Gesundheitsbedingungen, die Familiensituation und die soziale Sicherheit (sichere oder unsichere Beschäftigung) sein, aber auch "Kriterien wie Alter, Geschlecht, ethnische Gruppenzugehörigkeitoder persönliche Verfassung (Krankheit/Gesundheit, Behinderung)" (ebd.) spielen eine Rolle. Soziale Schichten werden demnach nach Einkommen, Bildungsniveau und beruflichen Prestige eingeteilt, wobei unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden können oder eine Kombination der Kriterien zu einem "Gesamtindex" führen können. (vgl. ebd.)
Die Lebensbedingungen sind mit einem unterschiedlichen Zugang zu Ressourcen im ökonomischen, sozialen und kulturellen Sinn verbunden. Das deutsche Schulsystem schafft es nicht, diese Abhängigkeiten zu eliminieren. Ungünstige familiäre Bedingungen wirken sich somit negativ auf die schulische Leistung eines Kindes aus. Mögliche Potentiale können oft gar nicht genutzt und gefördert werden. weil sie nicht erkannt werden. Die Wahrscheinlichkeit zu einer solchen Risikogruppe zu gehören hängt in Deutschland elementar von der sozialen Herkunft ab. (vgl. OECD 2010)
"Der familiäre Hintergrund wirkt sich auf den Bildungserfolg aus, und durch die Schulen werden diese Effekte offenbar häufig verstärkt. Obwohl ein ungünstiger sozioökonomischer Hintergrund nicht automatisch zu schlechten schulischen Leistungen führt, scheint der sozioökonomische Hintergrund der Schüler und der Schulen die Leistungen doch stark zu beeinflussen." (OECD 2010, S. 10)
Die meisten Kinder, die bei der PISA-Studie schlecht abgeschnitten haben, kamen aus einem sozioökonomisch benachteiligten Milieu. (vgl. ebd.) Soziale Ungleichheit führt zu unterschiedlichen Startchancen in der schulischen Laufbahn. Die familiäre und soziale Herkunft eines Kindes ist demnach wesentlich ausschlaggebend für seine Bildungskarriere. Kinder der Unterschicht mit niedrigen Einkommen und einfacher beruflicher Tätigkeit der Eltern haben es schwerer einen guten Schulerfolg zu erreichen als Kinder aus der Oberschicht. Sie erreichen meistens nur die gleichen Abschlüsse und Berufserfolge wie ihre Eltern (vgl. Rolff 1997, S. 34).
Die Ausgrenzung benachteiligter Schüler beginnt bereits in der Grundschule. Schon dort müssen Kinder aus höheren Schichten weniger für gute Noten leisten und erhalten auch bei schlechteren Leistungen eher eine Empfehlung für das Gymnasium. Selbst wenn diese Empfehlung fehlt, setzten Eltern aus bildungsnahen Schichten einen Besuch des Gymnasiums für ihr Kind häufiger durch. Eltern aus unteren Schichten fügen sich dem Lehrerurteil eher, auch wenn die Leistungen des Kindes möglicherweise besser ausfallen als Noten und Empfehlungen zeigen. Die Schülerschaft von Lernhilfeschulen und Sonderschulen setzt sich zu einem großen Teil aus sozial benachteiligten Schülern zusammen. Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien haben aufgrund ihrer frühen Benachteiligung durch äußere Lebensumstände (dazu zählen Armut, schlechte Familienverhältnisse, ein niedriger Sozialstatus; aber auch Gewalt, Vernachlässigung, Unerwünschtheit und Überforderung in der Familie) häufig Sprachstörungen, körperliche Entwicklungsrückstände und psychische Auffälligkeiten, sie sind häufiger krank oder behindert. Dazu kommt, dass Förderschüler und Hauptschüler ohne Abschluss auf dem Arbeitsmarkt schlechte Chancen haben. (vgl. Herz 2010, S. 75, 78f)
Seit den Bildungsreformen in den 1960er und 1970er Jahren sind Mädchen und Frauen deutlich mehr an den weiterführenden Bildungsgängen beteiligt als vorher. Die Bildungschancen haben sich sogar soweit gewandelt, dass Mädchen bessere Schulergebnisse erzielen als Jungen (vgl. Faulstich-Wieland 2010, S. 27). Doch auch zwischen den Geschlechtern gibt es heute Unterschiede in schulischer Leistung.
„Die Leistungsstudien führen allesamt zu dem Schluss, dass Mädchen heute – wenn man den gesamten Jahrgang und nicht nur die Schüler und Schülerinnen einzelner Schulformen miteinander vergleicht – im Durchschnitt bessere Leistungen als Jungen erbringen.“ (Cornelißen 2003, S. 226)
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