Der vor allem als Professor in Göttingen bekannt gewordene Historiker August Ludwig Schlözer veröffentlichte erstmals 1772 seine „Vorstellung einer Universalhistorie”. Der bescheidene Titel wirkte prophetisch, denn abschließend umsetzen konnte er seine „Vorstellung” nie. Dennoch trugen dieses und andere Werke zu seinem Ruf als dem „scharfsinnigsten Systematiker unter den europäischen Historikern der Aufklärung” (Jürgen Osterhammel) bei.
Eine gezielte Auswertung der „Universalhistorie” im Hinblick auf die Stellung Chinas darin steht meines Wissens noch aus. Daher soll hier ein erster Versuch in dieser Richtung gemacht werden. Im Zentrum stehen zwei Fragen: Zum einen, welchen Stellenwert Schlözer China, das er „Sina” nannte, im Vergleich mit anderen Ländern der Erde für die Weltgeschichte beimaß. Und zum anderen, welche Urteile über die Kultur und politische Verfasstheit des Landes er fällte.
Grundlage der Untersuchung bildet die veränderte dritte Ausgabe des zweiteiligen Werkes, die 1785-1789 unter dem ebenfalls geänderten Titel „WeltGeschichte nach ihren HauptTheilen im Auszug und Zusammenhange” in Göttingen erschien. Auch die zweite Auflage von 1775 wird gelegentlich herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. „HauptVölker” und „NebenVölker” -
- Die Konzeption der „WeltGeschichte”
- III. China in der „,WeltGeschichte””
- 1. Umfang und Inhalt der Darstellung
- 2. Urteile
- IV. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Darstellung Chinas in August Ludwig Schlözers „WeltGeschichte”, um den Stellenwert Chinas in seiner Konzeption der Weltgeschichte zu bestimmen und Schlözers Urteile über die chinesische Kultur und Politik zu untersuchen.
- Schlözers Konzeption der „WeltGeschichte” und seine Auswahl von „HauptVölkern”
- Die Rolle Chinas in Schlözers „WeltGeschichte”
- Schlözers Urteile über die chinesische Kultur und Politik
- Die Bedeutung von Schlözers „WeltGeschichte” für das Verständnis der europäischen Perspektive auf China im 18. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt August Ludwig Schlözer und sein Werk „WeltGeschichte” vor und erläutert die Zielsetzung und den Fokus der Untersuchung. Kapitel II analysiert Schlözers Konzeption der „WeltGeschichte” und seine Auswahl von „HauptVölkern”. Dabei wird deutlich, dass Schlözer China einen bedeutenden Platz in seiner Weltgeschichte einräumt, obwohl er seinen Stoff stark selektiert.
Kapitel III befasst sich mit der Darstellung Chinas in Schlözers „WeltGeschichte”. Hier werden der Umfang und Inhalt der Darstellung sowie Schlözers Urteile über die chinesische Kultur und Politik beleuchtet.
Schlüsselwörter
August Ludwig Schlözer, Weltgeschichte, China, „HauptVölker”, Kulturgeschichte, Politikgeschichte, Europa, Aufklärung, 18. Jahrhundert.
- Arbeit zitieren
- Hans-Joachim Frölich (Autor:in), 2003, Der Stellenwert Chinas in der Weltgeschichte August Ludwig Schlözers, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/26921