In der Bibel findet man zwei Schöpfungsberichte. Der erste, möglicherweise spätere Bericht (Gen 1,1 bis 2,4a) ist kosmologisch ausgerichtet und als eine sechstägige Kreation präsentiert. […] Der Autor versucht, die Rationalität der Religiosität mit Hilfe von aktuellen naturwissenschaftlichen Forschungsergebnissen zu akzentuieren. Er unternimmt dies insbesondere in Bezug auf einen kognitiven komplementären Nexus zwischen der natürlichen Religion und der Naturwissenschaft und in Hinsicht auf die Indizien für die Existenz Gottes, wie diese nicht nur von der heutigen Kosmologie auf der Basis der einsteinschen Relativitätstheorie und der Quantenphysik, sondern auch schon von der Chaostheorie im Zusammenhang mit der klassischen Mechanik geliefert werden. […] In der Gegenwart der Quantenmechanik und der Chaostheorie können wir in den allermeisten Fällen nicht sagen, ob eine außerordentliche Erscheinung (ein Wunder) eine sekundäre Konsequenz der von Gott primär geschaffenen Naturgesetze darstellt, oder ob es sich hierbei primär um eine sekundäre Aktivität Gottes handelt. […] Die rabbinische Ansicht, gemäß der alle Wunder während der ersten sechs Tage der Schöpfung stattfanden, wird dadurch unterstützt, dass die darwinsche Evolutionstheorie durch die Fossilfunde nicht bestätigt wird. […] Gleichlaufend stellt sich die Theodizeefrage, und zwar, wie ein gütiger, gerechter, allwissender und allmächtiger Gott mit Katastrophen, Krankheiten, Gräueltaten, Schmerz, Elend und Unglück in der Welt vereinbar sein kann.
Inhaltsverzeichnis
- Der biblisch-kosmologische Schöpfungsbericht
- Creatio ex nihilo und der göttliche kosmische Plan
- „Studiere Astronomie und Physik!"
- Die intrinsische Unvorhersagbarkeit vs. Determinismus
- Causa formalis: Welcher Art ist/war die Planung?
- Causa finalis vs. das anthropische Prinzip: Was ist/war der Zweck der Planung?
- Ein Senfkorn?
- Das Wunder als eine Übertretung eines Naturgesetzes?
- Darwinsche Evolutionstheorie vs. Fossilfunde
- Biblische Chronologie
- Theodizee
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Abhandlung „Die Suche nach dem Gesetz der Gesetze" von V. R. Matthias befasst sich mit der Frage nach der Vereinbarkeit von Schöpfungsglauben und moderner Naturwissenschaft. Der Autor analysiert dabei verschiedene Aspekte der Kosmologie, der Evolutionstheorie und der Theodizee und stellt die jeweiligen Argumente aus philosophischer und naturwissenschaftlicher Perspektive gegenüber.
- Die Schöpfung ex nihilo und die Frage nach der Existenz eines Schöpfers
- Die Rolle der Mathematik und der physikalischen Gesetze in der Beschreibung des Universums
- Das anthropische Prinzip und die Feinabstimmung des Universums für die Entstehung von Leben
- Die Frage nach der Determiniertheit des Universums und die Rolle der Chaostheorie und der Quantenmechanik
- Die Theodizee und die Frage nach dem Sinn des Leidens und des Bösen in der Welt
Zusammenfassung der Kapitel
- Der biblisch-kosmologische Schöpfungsbericht: Dieses Kapitel analysiert den biblischen Schöpfungsbericht und stellt ihn in den Kontext der philosophischen und wissenschaftlichen Debatten über die Entstehung des Universums. Der Autor diskutiert dabei die creatio ex nihilo und die Frage nach der Rolle der Zeit in der Schöpfung.
- Creatio ex nihilo und der göttliche kosmische Plan: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der philosophischen Bedeutung der creatio ex nihilo und stellt sie in den Kontext der verschiedenen Konzeptionen des „Nichtseins" in der Philosophie. Der Autor diskutiert dabei die Rolle der Vernunft und des Glaubens in der Interpretation der Schöpfung.
- „Studiere Astronomie und Physik!": Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Astronomie und Physik für die Gotteserkenntnis. Der Autor zitiert dabei Maimonides und Hume und diskutiert die Rolle der Naturwissenschaft in der Suche nach dem Sinn des Universums.
- Die intrinsische Unvorhersagbarkeit vs. Determinismus: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage nach der Determiniertheit des Universums. Der Autor analysiert dabei die Rolle der Chaostheorie und der Quantenmechanik und diskutiert die Grenzen der Vorhersagbarkeit des Universums.
- Causa formalis: Welcher Art ist/war die Planung?: Dieses Kapitel beleuchtet die Frage nach der „Planung" des Universums. Der Autor diskutiert dabei die Rolle der allgemeinen Relativitätstheorie und der Urknalltheorie und stellt die Frage nach der Gültigkeit der physikalischen Gesetze in der Nähe der Singularität.
- Causa finalis vs. das anthropische Prinzip: Was ist/war der Zweck der Planung?: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem anthropischen Prinzip und der Feinabstimmung des Universums für die Entstehung von Leben. Der Autor diskutiert dabei die verschiedenen Interpretationen des anthropischen Prinzips und die Frage nach einem göttlichen kosmischen Plan.
- Ein Senfkorn?: Dieses Kapitel analysiert die Vorstellung von einer anfänglichen Konzentration der Materie des Universums in einem „Senfkorn" und stellt diese in den Kontext der modernen Kosmologie. Der Autor diskutiert dabei die Rolle der Zeit und des Raumes in der Schöpfung.
- Das Wunder als eine Übertretung eines Naturgesetzes?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage nach der Möglichkeit von Wundern im Kontext der modernen Naturwissenschaft. Der Autor diskutiert dabei die Rolle der Quantenmechanik und der Chaostheorie und die Frage nach der Vereinbarkeit von Wundern mit den physikalischen Gesetzen.
- Darwinsche Evolutionstheorie vs. Fossilfunde: Dieses Kapitel analysiert die darwinsche Evolutionstheorie und stellt sie in den Kontext der aktuellen naturwissenschaftlichen Debatten über die Entstehung des Lebens. Der Autor diskutiert dabei die Rolle der Fossilfunde und die Frage nach der Gültigkeit der Evolutionstheorie.
- Biblische Chronologie: Dieses Kapitel befasst sich mit der biblischen Chronologie und stellt sie in den Kontext der modernen Wissenschaft. Der Autor diskutiert dabei die Frage nach der Interpretation der sechs Schöpfungstage und die Rolle der Relativitätstheorie in der Zeitrechnung.
- Theodizee: Dieses Kapitel behandelt die Theodizee und die Frage nach dem Sinn des Leidens und des Bösen in der Welt. Der Autor diskutiert dabei verschiedene philosophische und theologische Ansätze zur Lösung des Theodizeeproblems und stellt die Frage nach der Vereinbarkeit von Leid und einem gütigen und allmächtigen Gott.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Schöpfung, die Creatio ex nihilo, die Urknalltheorie, das anthropische Prinzip, die Feinabstimmung des Universums, die Chaostheorie, die Quantenmechanik, die Evolutionstheorie, die Fossilfunde, die biblische Chronologie, die Theodizee, das Leid, das Böse, der Gottesbeweis, die Naturwissenschaft, die Philosophie und die Theologie.
- Quote paper
- V. R. Matthias (Author), 2013, Die Suche nach dem Gesetz der Gesetze, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/266396