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Seminararbeit, 2012
32 Seiten, Note: 1
Darstellungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Bedeutung des Wissenstransfers in F&E-Kooperationen
1.2 Problematik des Wissenstransfers in F&E-Kooperationen
1.3 Ziel dieser Arbeit
1.4 Aufbau der Arbeit
2 Grundlagen des Wissensmanagements & Wissenstransfers
2.1 Was versteht man unter Wissen?
2.2 Was versteht man unter Wissensmanagement?
2.3 Was versteht man unter Wissenstransfer?
3 Informationsverarbeitung und Informationspathologien
3.1 Informationsverarbeitung in Unternehmen
3.1.1 Informationspathologie – Formen und Ursachen
3.1.2 Aufklärungsversagen und Informationsversagen
3.1.3 Vermeidung von Informationspathologien und Informationsversagen
3.2 Missverständnisse im Unternehmen
3.2.1 Missverstehen im persönlichen Dialog
3.2.2 Missverstehen in der unternehmensinternen Kommunikation
3.3 Konsequenz der Informationsverarbeitung für den Wissenstransfer
4 Informationsmanagement und Wissenstransfer
4.1 Innovation im Unternehmen
4.1.1 Grundlegendes zum Begriff „Innovation“
4.1.2 Für den Wissensmanagement bedeutsame Innovationsmerkmale
4.2 Der Innovationsprozess im Unternehmen
4.3 Wissenstransfer im Innovationsmanagement
5 Kooperation in Forschung und Entwicklung
5.1 Struktur von F&E-Kooperationen
5.1.1 Partner in F&E-Kooperationen
5.1.2 Formen der Kooperation
5.2 Wissenstransfer in F&E-Kooperationen
5.2.1 Erfolgsfaktoren von Wissenstransferprojekten
5.2.2 Einfluss der Wissensmerkmale auf den Transfer
6 Empfehlungen für die Innovationszusammenarbeit in F&E-Kooperation
6.1 Planung von kooperativer F&E und Innovationszusammenarbeit
6.2 Durchführung und Steuerung der Innovationszusammenarbeit
7 Zusammenfassung
8 Literaturverzeichnis
Darst. 1: Anteil der Unternehmen, die sich auf externe Quellen für Technologie verlassen
Darst. 2: Phasen des Wissenstransfers und relevante Einflussfaktoren
Darst. 3: Zusammenhang der in diesem Kapitel diskutierten Begriffe
Darst. 4: Definition von Informationspathologien
Darst. 5: Ursachenkomplex, der Informationsversagen hervorrufen kann
Darst. 6: Arten der Innovation nach dem Gegenstand des Innovationsprozesses
Darst. 7: Innovationsprozess für technologische Innovationsprojekte im Unternehmen
Darst. 8: Formen der Wissenskooperation
Darst. 9: Drei Phasen des Kooperationsprozesses
Darst. 10: Gestaltung der Innovationszusammenarbeit
Darst. 11: Steuerung der Innovationszusammenarbeit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
„Der Fortschritt lebt vom Austausch des Wissens.“ sagte einst Albert Einstein (Lehner 2009, S. VIIII). Auch jeder Unternehmenserfolg ist vom Austausch des Wissens abhängig und dies gilt heute mehr denn je.
Im Sinne des strategischen Managements, wird das Wissen als Ressource betrachtet und somit liegt das Wissen in Organisationen bei dem einzelnen Wissensträger. Oft wird das Wissen der Spezialisten nicht weitergegeben bzw. die Weitergabe erfolgt unter Umständen nur an Personen, von denen der Wissensinhaber meint, dass sie informiert werden müssen. Das Ziel sollte nun sein, eine gewisse Gemeinsamkeit des individuell vorhandenen Wissens zu ermöglichen, um das gemeinsame Verständnis der Fachstellen zu fördern (Lehner 2009, S. VIIII).
Diese Betrachtungsweise stellt den Ausgangspunkt des Wissenstransfers in Forschungs- und Entwicklungskooperationen bei Innovationsprojekten dar. In dieser Arbeit sind nicht die Prozesse der elektronischen Datenverarbeitung gemeint, auch wenn diese zum Austausch von Informationen benötigt werden.
In vielen Bereichen der Unternehmen z.B.: Forschung und Entwicklung, ist Wissenstransfer wichtig, sowohl innerhalb des Teams als auch zum Übergabezeitpunkt der Entwicklungsarbeit von einem Team zum nächsten. Besonders in der Forschungs- und Entwicklungskooperation wird oft mit externen Partnern zusammengearbeitet und aus diesem Grund ist eine funktionierender Wissensaustausch und Wissenstransfer von zentraler Bedeutung. (Gresse 2010, S. 2)
Kooperationen der Forschung und Entwicklung haben in den vergangenen Jahren stetig an Umfang und Bedeutung gewonnen. Der Anteil der Firmen, welche sich auf externe Quellen für Technologie verlassen, ist seit 1992 kontinuierlich gestiegen. Die Entwicklung für den Zugriff auf unternehmensexterne Quellen des Wissens und der Technologie von Ländern wie Japan, Nordamerika und Europa lassen sich in Darstellung 1 verdeutlichen. (Roberts 2001, S. 30-31)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Darst. 1: Anteil der Unternehmen, die sich auf externe Quellen für Technologie verlassen
Quelle: (Roberts 2001, S. 31)
Bei Kooperationen soll ein Wissenstransfer zwischen den beteiligten Parteien erfolgen. Dabei zeigen sich immer wieder, die Schwierigkeiten des Informationsaustausches, insbesondere im Rahmen von transferbezogenen Projekten. Eine große Problematik ist die Mehrdeutigkeit von Wissen, also die Möglichkeit mehrerer unterschiedlicher Interpretationen des gleichen Wissens. Im Speziellen bei unternehmensübergreifenden Projekten, kann die unterschiedliche Interpretation von Informationen die Innovation der F&E-Kooperation zunehmend erschweren. (Gresse 2010, S. 5-6)
Die dargestellte Problematik des im Wissensmanagement im Technologietransfer bei F&E-Projekten stellt immer wieder eine Schwierigkeit dar. Aus diesem Grund soll diese Arbeit ein Einblick geben, dass eine strukturierte Planung und Gestaltung des Wissenstransfers zum Erfolg beitragen kann.
Die Seminararbeit ist in sieben Hauptpunkte gegliedert. Beginnend mit der Einleitung, soll die Bedeutung und die Problematik des Wissensmanagements im Wissenstransfer erläutert werden. Im zweiten Kapitel wird auf die Grundlagen des Wissensmanagements bzw. des Wissenstransfers eingegangen. Des Weiteren soll ein gemeinsames Verständnis über die Begriffe „Wissen, Wissensmanagement und Wissenstransfer“ geschaffen werden. In Abschnitt drei wird die Verarbeitung von Wissen in Unternehmen, als Grundlage für den Wissenstransfer und dessen Verständnis diskutiert. Bei der Verarbeitung von Informationen zeigen sich immer wieder Fehler, welche in der Literatur oft als sog. „Informationspathologien, Informationsversagen oder Missverstehen“ beschrieben werden. Im vierten Kapitel soll auf das Informationsmanagement und den Wissenstransfer als wesentliche Faktoren bei Innovationsprojekten von Unternehmen eingegangen werden. Es wird auch in der Theorie ein technischer Innovationsprozess in einem Unternehmen erläutert. Im folgenden Abschnitt fünf wird die Kooperation in Forschung und Entwicklung angesprochen, wobei sich die Beschreibung auf die Struktur einer Kooperation und den Bereich des Wissensmanagements in F&E-Kooperationen beschränken wird. Im sechsten Kapitel werden Empfehlungen für eine effiziente Innovationszusammenarbeit in Bezug auf die Planung und Steuerung der Zusammenarbeit erläutert. Die Zusammenfassung schließt mit einer Gesamtbetrachtung ab und es sollen die Erkenntnisse nochmals zusammengefasst dargestellt werden.
Gegenstand dieser Arbeit ist der Austausche von speziellem Wissen zwischen Teams innerhalb eines Unternehmens und zwischen verschiedenen Unternehmen. Außerdem soll der Wissensaustausch zur Erzeugung neuen Wissens innerhalb Projektteams berücksichtigt werden. In diesem Kapitel sollen zunächst die grundlegenden Begriffe wie „Wissen“, „Wissensmanagement“ und “Wissenstransfer“ erläutert werden, um ein einheitliches Verständnis sicherzustellen.
In der Literatur gibt es zahlreiche Versuche, den Wissensbegriff zu definieren. Dabei ist es wichtig, Wissen von verwandten Konzepten, wie beispielsweise Daten, Zeichen oder Informationen abzugrenzen. In der Regel wird Wissen als interpretierte Information angesehen, somit besteht Wissen nur innerhalb des kognitiven Systems eines Menschen. (Lembke 2005, S. 31-35)
„Wissen ist die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten von Personen, die zur Lösung von Problemen eingesetzt werden können. Wissen wird durch theoretische Erkenntnisse, praktische Alltagsregeln und Handlungsweisungen repräsentiert. Es stützt sich dabei auf Daten und Informationen, ist aber stets an die Person, einen individuellen und sozialen Kontext gebunden.“ (Lembke 2005, S. 34)
Die Definition von „Wissensmanagement“ umfasst das Management der Daten-, Informations- und Wissensverarbeitung im Unternehmen. Wissen und Informationen werden als handhabbare Objekte gesehen, welche direkt oder indirekt über Wissens- bzw. Informationsträger in Form von Daten vorliegen. Das Wissensmanagement beschränkt sich nicht nur auf das traditionelle Daten- und Informationsmanagement. Es verwaltet auch die personellen und institutionellen Wissenspotenziale und deren Verarbeitung. Das Wissensmanagement stellt auch sicher, dass internes Wissen vergangener Entscheidungen für eine zukünftige Nutzung verfügbar gemacht wird. Wissensmanagement umfasst die Gestaltung und Abstimmung aller Wissensprozesse in einem Unternehmen in allen Aspekten wie Gestaltung der Rahmenbedingungen, strukturelle Ordnung und der Lernprozess innerhalb eines Unternehmens. (Lehner 2009, S. 29-34)
Für den Begriff Wissenstransfer gibt es in der Literatur verschiedene Definitionen. In englischsprachigen Publikationen sind Begriffe wie „knowledge transfer“, „knowledge scharing“ oder „know-how transfer“ gängig. In der deutschsprachigen Literatur werden Begriffe wie „Wissensaustausch“, „Wissensübertragung“ oder „Informationsaustausch“ verwendet. (Lehner 2009, S. 80)
Wissenstransfer geschieht dann, wenn Informationen an das kognitive System einer anderen Person übertragen werden. Somit wird ein zumindest sehr ähnliches Wissen bei dieser Person entstehen, wenn die Regeln zur Interpretation von Informationen ebenfalls weitergegeben werden. Die große Problemstellung liegt oft darin, dass der Inhalt aber nicht die Interpretationsregeln übertragen werden. Somit werden die Informationen oft unterschiedlich interpretiert und es kommt schlussendlich zu einer unterschiedlichen Umsetzung von Informationen in Wissen. (Gresse 2010, S. 21)
Für eine effektive Gestaltung eines Wissenstransferprojektes ist es notwendig, die Art des vorliegenden Wissens zu erfassen. Der funktionierende Wissenstransfer ist zudem immer von den existierenden Rahmenbedingungen des Transfers abhängig. Rahmenbedingungen können definiert werden als zeitliche Ausdehnung des Projektes, räumliche Verteilung des Teams, Größe und Umfang des Projektes, Eigenschaften des zu bearbeitenden Gegenstandes bzw. der Aufgabe und eingesetzte Transfermittel. Je nach Exaktheit der Vorbereitung und der Definition der Rahmenbedingungen und strukturellen Bedingungen macht sich die Mehrdeutigkeit des transformierten Wissens beim Anwender bemerkbar. Somit ergibt sich das Bild des Wissenstransfers wie in Darstellung 2, in dem Einfluss der Wissensarten in den jeweiligen Phasen der Transfers hervorgehoben wird. (Gresse 2010, S. 50-53)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Darst. 2: Phasen des Wissenstransfers und relevante Einflussfaktoren
Quelle: (Gresse 2010, S. 51)
Wenn von Mitarbeitern Fehler in der Informationsverarbeitung gemacht werden, kann dies schwerwiegende Folgen für ein Unternehmen haben. Des Weiteren können sich Probleme in der Informationsverarbeitung ergeben, wenn es in Unternehmen zu Misserfolg kommt. Ursachen für einen Misserfolg können der Verlust eines wichtigen Kunden, das Verpassen eines neuen technologischen Trends oder das Fehlschlagen eines wichtigen Projektes sein. (Gresse 2010, S. 53-55)
Meist sind die unternehmensinternen Misserfolge auch wenig wahrnehmbar oder werden gar absichtlich verdrängt. Jedoch könnten Hinweise und Erkenntnisse aus Misserfolgen als Frühwarnsignal dienen und somit Fehlschläge in Unternehmen vermieden werden. Bei dieser Betrachtung muss der Unterschied zwischen Information und Wissen beachtet werden. Die Information wird hier als eine Menge sinnvoll verknüpfter Daten verstanden. Beispielsweise können dies Lagerberichte, Preislisten für Rohstoffe oder eine Marktstudie eines wichtigen Konkurrenten sein. Diese sind informationsbezogenen Dinge, die im Unternehmen produziert, beschafft, weitergegeben und angewendet werden. Darstellung 3 verdeutlicht den Zusammenhang zwischen den genannten Begriffen. Speziell bei Weitergabe und Anwendung von Informationen treten oft sogenannte Informationsversagen oder Missverständnisse auf. (Gresse 2010, S. 53-55)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Darst. 3: Zusammenhang der in diesem Kapitel diskutierten Begriffe
Quelle: (Gresse 2010, S. 56)
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