Auch in der heutigen Zeit ist der Gegenstand von Chancen und Möglichkeiten von Akademikern/Akademikerinnen, welche sich für eine akademische Laufbahn entscheiden, von höchster Relevanz.
Durch die Tertiarisierung des Arbeitsmarktes und vermehrte gymnasiale Abschlüsse durch die Einbeziehung von arbeitsmarktlich ausgegrenzten Randgruppen wie Frauen oder Migranten, sind die akademischen Abschlüsse gestiegen, infolge dessen ist die Konkurrenz um Professuren gestiegen.
Eine weitere Relevanz spielt in diesem Zusammenhang die geringe Anzahl vakanter Arbeitsplätze im akademischen Bereich. Einen zunehmenden ökonomischen Wandel der Universitäten durch internationalen Wettbewerb und konstanten finanziellen Mitteln bei steigenden Studierendenzahlen haben die Folge, dass Ressourcen auf der Basis von Kennzahlen beispielsweise Absolventenzahlen, Promotionszahlen oder Ausländeranteilen vergeben werden.
Eine Beurteilung nach meritokratischen Prinzipen im Bewerbungsprozess ist nun besonders erforderlich. Andere Kriterien wie politische Orientierung, Rasse, Sprache oder weitere äußere Merkmale der Individuen, welche in früheren Zeiten für die Berufungschancen entscheidend waren, sind nicht zeitgemäß und diskriminierend. Für Weber sind die Beschäftigungsformen, welche der akademische Nachwuchs angeboten bekommt, vom Hasard bestimmt.
Seine Aussagen stehen im totalen Widerspruch zum Selbstbild der Universitäten in Bezug auf ihre rationalen Auswahlprozesse in der heutigen Zeit. Die gegenwärtige Forschung beschäftigt sich hauptsächlich mit geschlechtsspezifischen Benachteiligungen in Berufungsverfahren. In dieser Arbeit werden alle äußeren Merkmale einer Person, welche sich negativ als Selektionskriterien auf ein Berufungsverfahren auswirken eingeschlossen. Aus dieser Thematik ist der Entschluss zur Untersuchung der „Meritokratie in Berufungsverfahren von Professorinnen und Professoren an Universitäten unter Bezugnahme auf Max Weber“ entstanden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zentrale Begrifflichkeiten
- Webers Ansätze und Theorien zur Hochschulpolitik
- Berufungsverfahren in der Gegenwart
- Schlussfolgerungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht das Thema Meritokratie in Berufungsverfahren von Professorinnen und Professoren an Universitäten unter Bezugnahme auf Max Webers Theorien zur Hochschulpolitik. Die Arbeit analysiert die Entwicklungen in der akademischen Welt und untersucht, inwiefern meritokratische Prinzipien bei der Auswahl von Professorinnen und Professoren tatsächlich Anwendung finden. Darüber hinaus werden die Herausforderungen der heutigen Berufungsverfahren und die Frage nach der Chancengleichheit im akademischen Bereich beleuchtet.
- Meritokratische Prinzipien in Berufungsverfahren
- Webers Ansätze zur Hochschulpolitik und deren Relevanz in der heutigen Zeit
- Die Rolle von askriptiven Merkmalen (z.B. Geschlecht, Herkunft) in Berufungsverfahren
- Die Bedeutung von Transparenz und Fairness in Berufungsverfahren
- Chancengleichheit und die Herausforderungen der heutigen akademischen Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Meritokratie in Berufungsverfahren ein und verdeutlicht die Relevanz des Themas im Kontext der heutigen akademischen Welt. Webers Frage nach der beruflichen Schickung von Akademikern, die sich für eine Professur entscheiden, wird in den Kontext der heutigen Herausforderungen gestellt, wie z.B. die zunehmende Konkurrenz um Professuren und die ökonomischen Veränderungen an Universitäten.
Das zweite Kapitel definiert die zentralen Begrifflichkeiten der Arbeit, wie Meritokratie, Beruf und Hasard. Es wird erläutert, wie diese Begriffe in Webers Theorien zur Hochschulpolitik verwurzelt sind und welche Bedeutung sie im Kontext der heutigen Berufungsverfahren haben.
Das dritte Kapitel analysiert Webers Ansätze und Theorien zur Hochschulpolitik, insbesondere seine Gedanken zum Beamtentum, den Typen der Herrschaft und den universitären Entwicklungen. Webers Kritik an der „Schließung" der Gemeinschaft von Professurinhabern und die Gefahren des „Rechts auf Amt" werden in den Kontext der heutigen Diskussionen über die Transparenz und Fairness von Berufungsverfahren gestellt.
Das vierte Kapitel beleuchtet die aktuellen Entwicklungen in Berufungsverfahren und analysiert die Herausforderungen der Meritokratie in der heutigen Zeit. Es werden die Ergebnisse empirischer Studien und Befragungen zum Thema Berufungsverfahren und die Kritik an der mangelnden Transparenz und Fairness der Prozesse vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Meritokratie, Berufungsverfahren, Hochschulpolitik, Max Weber, Chancengleichheit, Askriptive Merkmale, Transparenz, Fairness, Wissenschaftliche Karriere, Akademische Welt, und die Herausforderungen der heutigen Universität.
- Arbeit zitieren
- Carina Gante (Autor:in), 2013, Meritokratie in Berufungsverfahren von Professorinnen und Professoren an Universitäten, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/265290