Die Arbeit ist in die Bereiche ‚Leistung‘ und ‚Leistungsbeurteilung‘ aufgeteilt.
Im Bereich ‚Leistung‘ wird zunächst untersucht, wie Leistung mit dem Verlangen nach Anerkennung und mit der Problematik von Angst zusammenhängt. Es ergibt sich die Notwendigkeit, den Begriff Leistung sowohl aus protestantischer, als auch aus pädagogischer Perspektive zu betrachten. Wird Leistung aus der Sicht der Rechtfertigungslehre und unter dem Aspekt des christlichen Menschenbildes betrachtet lautet die Prämisse, dass der Mensch ‚gerecht‘ ist ohne Leistung zu erbringen. Die Forderung nach Leistung im BRU könnte daher aus theologischer Sicht abgelehnt werden. Geht man aber vom pädagogischen Verständnis von Leistung und dem faktisch bestehenden aktuellen Leistungssystem der Schule aus finden sich jedoch gewichtige Argumente, die für die Forderung nach Leistung im BRU sprechen. Der Religionspädagoge ist in einem dritten Schritt gefordert, die beiden Sichtweisen zu vereinen. Nach sorgfältigem Abwägen der divergierenden Argumente ergibt sich eine leichte Tendenz, beim Leistungsprinzip der Schule zu bleiben - Allerdings unter der Bedingung, die Leistungsbewertung auf dem Hintergrund der Rechtfertigung zu betreiben und weiterzuentwickeln. Vor allem muss dann geklärt werden, welche Leistung überhaupt vermittelt werden soll?
Aus den ständig sich weiterentwickelnden Anforderungen der Wirtschaft an die Absolventen ergibt sich die Forderung nach Vermittlung notwendiger Kompetenzen, die den SuS allerdings auch grundsätzlich und unabhängig ihres späteren Wertegangs dienlich sind. In dieser Arbeit wird speziell auf die Kompetenzen des „Lehrplan für alle beruflichen Schularten mit Ausnahme des Beruflichen Gymnasiums, […]“ eingegangen.
Im zweiten Teil werden die Funktionen, die Anforderungen und die Bezugsnormen der Leistungsbewertung untersucht. Im letzten Punkt wird die Möglichkeit aufgezeigt, Kompetenzen mithilfe der Portfoliomethode zu bewerten.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- GANG DER ARBEIT
- "WAS IST LEISTUNG IM RELIGIONSUNTERRICHT?"
- LEISTUNG IN PROTESTANTISCHER PERSPEKTIVE
- LEISTUNG IN PÄDAGOGISCHER PERSPEKTIVE
- LEISTUNG IN RELIGIONSPÄDAGOGISCHER PERSPEKTIVE
- WAS LEISTET DER BERUFSSCHULRELIGIONSUNTERRICHT?
- KOMPETENZEN IM LEHRPLAN BERUFSSCHULRELIGIONS-UNTERRICHT DES LANDES BADEN-WÜRTTEMBERG
- LEISTUNGSBEURTEILUNG
- FUNKTIONEN DER LEISTUNGSBEWERTUNG
- ANFORDERUNG AN DIE LEISTUNGSBEWERTUNG
- BEZUGSNORMEN DER LEISTUNGSBEWERTUNG
- BEWERTUNG VON KOMPETENZEN
- ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
- LITERATURANGABEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Thematik der Leistungsbeurteilung im kompetenzorientierten Religionsunterricht an Beruflichen Schulen. Sie untersucht die Bedeutung von Leistung im Religionsunterricht aus unterschiedlichen Perspektiven, insbesondere im Kontext der protestantischen Theologie, der Pädagogik und der Religionspädagogik. Darüber hinaus analysiert die Arbeit den aktuellen Lehrplan des Berufsschulreligionsunterrichts in Baden-Württemberg und stellt die Frage nach angemessenen Methoden zur Bewertung von Kompetenzen im Religionsunterricht.
- Definition von Leistung im Religionsunterricht
- Kompetenzorientierung im Religionsunterricht
- Funktionen und Anforderungen der Leistungsbewertung
- Bezugsnormierung und Bewertung von Kompetenzen im Religionsunterricht
- Alternativen zur traditionellen Notenvergabe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Ausgangssituation mit der Abmeldung von Schülern vom Religionsunterricht an einer Berufsschule in Baden-Württemberg dar. Dies führt zur Fragestellung nach der Bedeutung von Leistung im Religionsunterricht und der Rolle der Leistungsbewertung. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird zunächst der Begriff „Leistung“ aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, bevor im Fokus die Kompetenzen des Lehrplans des Berufsschulreligionsunterrichts stehen. Abschließend werden verschiedene Aspekte der Leistungsbewertung diskutiert, wobei Funktionen, Anforderungen und Bezugsnormierung im Mittelpunkt stehen. Die Arbeit untersucht zudem die Bewertung von Kompetenzen und skizziert alternative Methoden zur traditionellen Notenvergabe.
Schlüsselwörter
Leistungsbeurteilung, Kompetenzorientierung, Religionsunterricht, Berufliche Schulen, Baden-Württemberg, Protestantische Theologie, Pädagogik, Religionspädagogik, Lehrplan, Bewertung von Kompetenzen, Bezugsnormierung, Notenvergabe
- Arbeit zitieren
- B. Sc. Christian Kißling (Autor:in), 2011, Leistungsbeurteilung im kompetenzorientierten Religionsunterricht an Beruflichen Schulen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/264607