Charles-Edouard Jeanneret-Gris lebte vom 6. Oktober 1887 bis zum 27. August 1965. Er gilt als einer der bedeutendsten Architekten des vergangen Jahrhunderts; gleichsam aber auch als umstrittenster Künstler und Theoretiker seiner Zeit. Aufgrund seiner Auffassung von der Architektur als komplexe Baukunst beschäftigte er sich neben der Architekturtheorie auch mit Stadtplanung, Bildhauerei und Möbeldesign. Zudem wurde er auch malerisch und zeichnerisch kreativ. In dem seit 1920 veröffentlichten Magazin „L’Esprit Nouveau“ begann er das Pseudonym Le Corbusier zu verwenden.
Bezüglich der Architektur sind Le Corbusiers „Fünf Punkte zu einer neuen Architektur“ von zentraler Bedeutung. Hierin thematisiert er eine radikale Änderung der Architektur, um auf den sich beschleunigenden Progress der Technisierung und den daraus resultierenden gesellschaftlichen Wandel reagieren zu können. Um seine komplexe Theorie der Stadtplanung konsequent umsetzen zu können, beschäftige sich der Architekt insbesondere mit dem Wohnungsbau. Beispielhaft steht hierfür das Doppelhaus in der Weißenhofsiedlung in Stuttgart von Le Corbusier und Pierre Jeanneret.
Um seine Theorien und Visionen eine geeignete wissenschaftliche Plattform zu geben, pflegte Le Corbusier unter anderem die Mitgliedschaft im „Congrès Internationaux d’Architecture Moderne“ (CIAM), dessen Mitbegründer er war.
Bis in die Mitte der 1920er Jahre war Le Corbusier gesellschaftlicher und künstlerischer Anhänger des kapitalistischen Systems. Dies äußerte sich unter anderem in der 1922 veröffentlichten Konzeption der „Ville Contemporaire“. Im Zuge der beginnenden Weltwirtschaftskrise (1929) wandte er sich vom Kapitalismus ab und wurde glühender Anhänger des französischen Syndikalismus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundprinzipien des Städtebaus
- Theorien des Städtebaus
- „Ville Contemporaire“
- „Ville Radieuse“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Le Corbusier und seiner Vision einer idealen Stadt, der „Ville Radieuse“. Sie analysiert seine Grundprinzipien des Städtebaus und die wichtigsten Elemente seiner Theorien, insbesondere der „Ville Contemporaire“ und der „Ville Radieuse“. Die Arbeit untersucht die Hintergründe und Einflüsse, die zu Le Corbusiers städtebaulichen Konzepten führten, sowie die gesellschaftlichen und architektonischen Implikationen seiner Ideen.
- Le Corbusiers Grundprinzipien des Städtebaus
- Die „Ville Contemporaire“ als Konzept für eine ideale Stadt
- Die „Ville Radieuse“ und die Vision einer klassenlosen Gesellschaft
- Kritik und Relevanz von Le Corbusiers städtebaulichen Konzepten
- Der Einfluss von Le Corbusiers Ideen auf die Architektur und Stadtplanung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Le Corbusier als bedeutenden Architekten und Theoretiker vor und skizziert seine vielfältigen Interessen und Leistungen. Sie führt seine "Fünf Punkte zu einer neuen Architektur" ein und erläutert seine Motivation, auf die Herausforderungen der Industrialisierung und Technisierung zu reagieren.
Das zweite Kapitel behandelt die Grundprinzipien des Städtebaus nach Le Corbusier. Es geht auf die Probleme des traditionellen Städtebaus ein und beleuchtet die vier Grundprinzipien, die Le Corbusier als Antwort auf die rasante Entwicklung und Urbanisierung formulierte.
Das dritte Kapitel widmet sich den beiden zentralen Theorien von Le Corbusier, der „Ville Contemporaire“ und der „Ville Radieuse“. Es beschreibt die Struktur, Funktionen und gesellschaftlichen Implikationen beider Konzepte und beleuchtet die Rolle der Architektur, des Wohnungsbaus und des Stadtplans in diesen Visionen.
Das vierte Kapitel fasst die wesentlichen Punkte der Arbeit zusammen und diskutiert die Kritikpunkte und die Relevanz von Le Corbusiers Ideen für die heutige Stadtplanung. Es analysiert die Schwächen und Stärken seiner Konzepte und hinterfragt ihren langfristigen Einfluss.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen und Konzepten der Architektur und Stadtplanung des 20. Jahrhunderts, insbesondere mit Le Corbusiers städtebaulichen Visionen, der „Ville Contemporaire“, der „Ville Radieuse“, der „Modulor“, dem „Congrès Internationaux d’Architecture Moderne“ (CIAM), der Industrialisierung, der Technisierung und der gesellschaftlichen Entwicklungen der Zeit.
- Arbeit zitieren
- Lisa Nelles (Autor:in), 2013, Le Corbusier und das Radiant City-Konzept, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/264455