In der Literatur liest man immer häufiger etwas über Schulverweigerung, Schwänzen , Schulangst usw., sehr viele Autoren beschäftigen sich mit diesem Thema, sogar die Politik. Man könnte meinen, dass es zu einem Kultthema geworden ist. Die zu verzeichnenden Zahlen der absenten Schüler steigen immer weiter an. Was steckt jedoch dahinter?
Ich kann mich noch sehr gut an meine Schulzeit erinnern, in der Regelschule habe ich oft bei schönem Wetter die letzte Stunde wegfallen lassen und im Gymnasium gab es ein Fach, vor dem ich am liebsten weggelaufen wäre, da mein Angstgefühl beim Gedanken an die Lehrerin und an die Stunde immer größer wurde je näher diese rückte. Bin ich deswegen eine Schulverweigerin oder Schwänzerin? Was sind die Unterscheidungskriterien?
In meiner Arbeit möchte ich versuchen zu klären, wie es den Jugendlichen dabei geht, warum sie so handeln wie sie handeln? Es gehen mir noch weitere Fragen durch den Kopf, deshalb möchte ich versuchen einige Ansatzpunkte und Antworten zu finden, vor allen Dingen in der Arbeit mit diesen Kindern und Jugendlichen. Es ist ein wichtiges Thema für die Schule, denn ich habe in meinen Praktika die unterschiedlichsten Umgehensweisen mit diesen Problemen kennengelernt und auch deren meist nicht greifenden Resultate. Was kann also getan werden, um ein solches Verhalten zu vermeiden oder einzudämmen? Was ist für Lehrer im Unterricht und im Umgamg mit absenten Kindern und Jugendlichen hilfreich? Was passiert mit den betroffenen Schülern nach dem Unterricht, werden sie von jemandem aufgefangen? Der außerschulische Bereich ist genauso wichtig, deshalb müssen Ansatzpunkte für die Arbeit der Sozilapädagogen gegeben werden. Um auf die oben genannten Fragen Antworten zu finden, habe ich in einem Schulalternativprojekt hospitiert. Zusätzlich habe ich festgestellt, dass dieser sogenannte zweite Bildungsweg eine wirkliche Alternative für schulverweigernde und schwänzende Jugendliche ist.
Ich möchte noch anmerken, dass ich mich in meiner Arbeit auf alle Geschlechter beziehe, aber nur das Männliche für meine Ausführungen nutze und damit eine Verallgemeinerung eingehe.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kriterien und Begriffsverwendung zum Phänomen des Schulabsentismus.
- Zur Schulpflicht
- Rechtliche Grundlagen in Deutschland
- Die Schulpflicht im Freistaat Sachsen.
- Formen und mögliche Ursachen des Schulabsentismus
- Das Schulschwänzen
- Zur Beschreibung des Schulschwänzens.
- Die Schulverweigerung
- Zur Beschreibung der Schulverweigerung….
- Verschiedene Verhaltensmuster und Folgen der Schulverweigerung........
- Die Schulphobie.….…….........
- Zur Beschreibung der Schulphobie...
- Das Zurückhalten
- Zur Beschreibung des Zurückhaltens...
- Aspekte der Verhaltensstörung.
- Zum Terminus Verhaltensstörung.
- Verhaltensstörung und Schulschwänzen.........
- Verhaltensstörung und Schulverweigerung.
- Perspektiven pädagogischen Handelns in Bezug auf Schulabsentismus
- Wie ist die Verständnisgrundlage bei PädagogInnen für Schulabsentismus?
- Prävention und Intervention aus psychologischer, schul- und sonderpädagogischer Perspektive.
- Schulisches Handeln als Prävention
- Intervention – schulbezogene Konzepte gegenüber Schwänzen und Schulverweigerung
- Welche individuumsbezogenen Zugänge gibt es?
- Schulische Handlungskonzepte und -strategien bei Absentismus
- Unterrichtliche Handlungskonzepte und Strategien bei Schulverweigerung.
- Familienbezogene Handlungskonzepte
- Perspektiven sozialpädagogischen Handelns in Bezug auf Schulabsentismus
- Wie ist die Verständnisgrundlage bei SozialpädagogInnen für Schulabsentismus?
- Sozialpädagogische Handlungsstrategien im Umgang mit Schulschwänzern.........
- Sozialpädagogisches Fallverstehen
- Theoretische Leitlinien für die sozilapädagogische Arbeit mit Schulverweigerern
- Sozialpädagogisches Handlungsverständnis gegenüber Schulverweigerung..
- Theoretische Überlegungen zur Wirksamkeit
- Sozialpädagogisches Handeln als 'bastelpädagogisches Arbeitsbündnis'.
- Alternativen für die Arbeit mit Schulverweigerern und Totalaussteigern..........
- Aspekte zur Begründung dieser Sondervorhaben....
- Pädagogische und strukturelle Konstruktionsprinzipien von Schulverweigererprojekten
- Vorstellung des Schulalternativprojekts „Youth Start“ ……………………..\n
- Einleitung.
- Ausgangssituation
- Entwicklung des Projekts
- Zielstellung
- Zielgruppe.
- Aufgaben/Inhalte des Projektes
- Arbeitsweise.......
- Personelle und räumliche Ausstattung..\n
- Fragestellungen..\n
- Zugang der Jugendlichen zum Projekt.…………………….\n
- Die Annahme des Projektes durch die schulmüden Jugendlichen...………………….\n
- Vermittlung an weiterführende Maßnahmen.
- Interpretation und Diskussion der Ergebnisse
- Konsequenzen, Empfehlungen, Veränderungsvorschläge............
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit untersucht das Phänomen des Schulabsentismus bei Jugendlichen und beleuchtet die unterschiedlichen Formen und Ursachen dieses Verhaltens. Sie zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis für die Komplexität des Themas zu entwickeln und sowohl pädagogische als auch sozialpädagogische Handlungsansätze zu beleuchten. Die Arbeit befasst sich mit der rechtlichen Grundlage der Schulpflicht, den verschiedenen Formen des Schulabsentismus (Schulschwänzen, Schulverweigerung, Schulphobie) und deren möglichen Ursachen. Zudem werden Aspekte der Verhaltensstörung in Bezug auf Schulabsentismus beleuchtet.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Schulpflicht
- Formen und Ursachen des Schulabsentismus
- Pädagogische Handlungsansätze zur Prävention und Intervention bei Schulabsentismus
- Sozialpädagogische Handlungsansätze und Perspektiven in der Arbeit mit Schulverweigerern
- Alternative Konzepte für die Arbeit mit Schulverweigerern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Schulabsentismus ein und skizziert die Relevanz des Themas im Kontext der steigenden Zahlen von absenten Schülern. Es werden die unterschiedlichen Formen des Schulabsentismus, wie Schulschwänzen, Schulverweigerung und Schulphobie, kurz beleuchtet und die Problematik für die Schule und die betroffenen Jugendlichen aufgezeigt.
Kapitel 2 beleuchtet die unterschiedlichen Formen des Schulabsentismus detaillierter und beschreibt die spezifischen Merkmale von Schulschwänzen, Schulverweigerung und Schulphobie. Es werden verschiedene Verhaltensmuster und mögliche Folgen des Schulabsentismus beleuchtet, um ein tieferes Verständnis für die komplexen Ursachen und Auswirkungen dieses Verhaltens zu entwickeln.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den rechtlichen Grundlagen der Schulpflicht in Deutschland und insbesondere im Freistaat Sachsen. Es wird die rechtliche Situation von absenten Schülern betrachtet und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Schule und die Eltern aufgezeigt.
Kapitel 4 behandelt den Zusammenhang zwischen Verhaltensstörungen und Schulabsentismus. Es wird untersucht, inwieweit Verhaltensstörungen als Ursache oder Folge von Schulabsentismus auftreten können. Es werden verschiedene Ansätze und Theorien zur Erklärung des Zusammenhangs zwischen Verhaltensstörung und Schulabsentismus vorgestellt.
Kapitel 5 widmet sich den pädagogischen Handlungsansätzen im Umgang mit Schulabsentismus. Es werden verschiedene Präventions- und Interventionsstrategien aus psychologischer, schul- und sonderpädagogischer Perspektive betrachtet und analysiert. Es werden sowohl schulische als auch individuumsbezogene Zugänge zur Bewältigung von Schulabsentismus vorgestellt.
Kapitel 6 befasst sich mit den sozialpädagogischen Handlungsansätzen im Umgang mit Schulschwänzern und Schulverweigerern. Es werden die Verständnisgrundlagen von SozialpädagogInnen für Schulabsentismus beleuchtet und verschiedene Handlungsstrategien im Umgang mit Schulschwänzern und Schulverweigerern vorgestellt. Es wird ein sozialpädagogisches Fallverstehen entwickelt und die theoretischen Leitlinien für die Arbeit mit Schulverweigerern erläutert.
Kapitel 7 stellt alternative Konzepte für die Arbeit mit Schulverweigerern und Totalaussteigern vor. Es werden die Gründe für die Entstehung dieser Sondervorhaben beleuchtet und die pädagogischen und strukturellen Konstruktionsprinzipien von Schulverweigererprojekten erläutert.
Schlüsselwörter
Schulabsentismus, Schulschwänzen, Schulverweigerung, Schulphobie, Verhaltensstörung, Schulpflicht, Prävention, Intervention, pädagogisches Handeln, sozialpädagogisches Handeln, Schulalternativprojekt, Youth Start.
- Quote paper
- Anke Jähne (Author), 2001, Arbeit mit schulmüden Jugendlichen. Schulalternativprojekt der Augsburger Lehmbau Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/2572