1.0 Einleitung
Kriminalität und die Folgen von Kriminalität stellen in Deutschland eine wachsende Problematik dar, mit der sich nicht nur die Justiz, sondern auch die Politik und die Gesellschaft auseinander zu setzen hat. Die Zahlen einiger Delikte, hier im Besonderen die Eigentums-, Vermögens- und Gewaltdelikte, sowie die Häufigkeit von beschaffungs-kriminellem Verhalten bei Suchtmittelabhängigen wachsen stetig an. (vgl. Periodischer Sicherheitsbericht PSB 2001, S. 2) Die überfüllten Justizvollzugsanstalten sowie die große Zahl der rückfällig werdenden Haftentlassenen von 87,6 % (s. Maelicke, B., 1988) lassen an der Effektivität des Strafvollzugs, wie er derzeit durchgeführt wird, zweifeln.
Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die gängige Praxis des Strafvollzugs in Deutschland bezüglich seiner Eignung zur Resozialisierung von Straftätern darzustellen. Unter Berücksichtigung verschiedener Theorien über die Entstehung von Kriminalität und unter Zuhilfenahme statistischer Daten sollen zudem Rückschlüsse auf Veränderungsnotwendigkeiten in Bereichen der Strafvollzugspraxis und Prävention von Kriminalität beleuchtet werden. Hierbei wird der Delikt Diebstahl beispielhaft herausgegriffen und bearbeitet, da bei Berücksichtigung aller Deliktarten der Rahmen dieser Diplomarbeit nicht ausreicht, um der Bedeutung und dem Umfang aller Aspekte gerecht zu werden. Die Darstellung und der Vergleich von alternativen und möglicherweise effektiveren Möglichkeiten zum Strafvollzug, den Diversions-maßnahmen und der Bewährungshilfe, bildet den Schlusspunkt dieser Diplomarbeit, der die Praxis dieser Maßnahmen, deren Möglichkeiten sowie Effektivität aufzeigen soll. Die nachstehende Grafik 1.0 a stellt eine Übersicht des Inhalts dar:
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kriminalität
- Statistische Daten
- Kriminalitätstheorien
- Möglichkeiten und Grenzen
- Kriminalstatistik
- Anomie Theorie
- Theorie der differen-tiellen Assoziation
- Diebstahl durch Be-schaffungskriminalität
- Bandendelinquenz
- Konsequenzen:
- für den Umgang mit Kriminalität
- für Prävention und Intervention
- Zusammenfassung Kriminalität
- Strafvollzug in Deutschland
- Intention des Strafvollzugs
- Staatliche Intention
- Erzieherische Intention
- Praxis des Strafvollzugs
- Population
- Geschlecht, Altersstruktur, Herkunft
- Deliktsart
- Integration dieser Aspekte im Vollzug
- Folgen des Strafvollzugs
- Effektivität des Strafvollzugs
- Reformstau und Reformbedarf
- Zusammenfassung Strafvollzug
- Intention des Strafvollzugs
- Diversionsmaßnahmen
- Betreuungsweisungen
- Zuweisungskriterien d. Betreuungsweis.
- Rechtliche Grundlage
- Ziel und Inhalt
- Ablauf einer Betreuungsweisung
- Täter-Opfer Ausgleich (TOA)
- Zuweisungskriterien
- Rahmenbedingungen
- Rechtliche Grundlage
- Verfahrensablauf des TOA
- Stadien des TOA
- Erfolgskriterien
- Effektivität des TOA
- TOA aus Sicht der Täter und Opfer
- Soziale Trainingskurse (STK)
- Zuweisungskriterien
- Rechtliche Grundlage
- Ziel und Inhalt von STK
- Rahmenbedingungen
- Ablauf eines STK
- Zusammenfassung Diversionsmaßnahmen
- Betreuungsweisungen
- Bewährungshilfe (BewH)
- Rechtliche Grundlage
- Intention und Auftrag der Bewährungshilfe
- Hilfe zur Lebensbewältigung
- Kontrolle
- Widerspruch des Doppelmandats Hilfe und Kontrolle
- Bewährungshilfe in Zahlen
- Soziodemografische Zusammensetzung der Probanden
- Effektivität der Bewährungshilfe
- Zusammenfassung Bewährungshilfe
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der gängigen Praxis des Strafvollzugs in Deutschland und seiner Eignung zur Resozialisierung von Straftätern. Unter Berücksichtigung verschiedener Theorien über die Entstehung von Kriminalität und anhand statistischer Daten werden Rückschlüsse auf notwendige Veränderungen in der Strafvollzugspraxis und der Prävention von Kriminalität gezogen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Delikt Diebstahl. Darüber hinaus werden alternative und potenziell effektivere Möglichkeiten zum Strafvollzug, wie Diversionsmaßnahmen und Bewährungshilfe, vorgestellt.
- Die Entstehung von Kriminalität im Kontext verschiedener Theorien und Statistiken
- Die Praxis des Strafvollzugs in Deutschland und seine Effektivität
- Die Folgen des Strafvollzugs für die betroffenen Personen und die Gesellschaft
- Die Rolle von Diversionsmaßnahmen und Bewährungshilfe als alternative oder ergänzende Maßnahmen zum Strafvollzug
- Die Wirksamkeit von Diversionsmaßnahmen und Bewährungshilfe in Bezug auf die Resozialisierung von Straftätern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Relevanz des Themas Strafvollzug im Kontext steigender Kriminalitätsraten. Die Arbeit soll untersuchen, ob der derzeitige Strafvollzug in Deutschland effektiv zur Resozialisierung von Straftätern beiträgt und welche Alternativen es gibt.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit Kriminalität und behandelt dabei statistische Daten, verschiedene Kriminalitätstheorien und deren Auswirkungen auf den Umgang mit Kriminalität sowie die Prävention.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Strafvollzug in Deutschland und untersucht die Intention und die Praxis des Strafvollzugs. Zudem werden die Folgen des Strafvollzugs sowie die Effektivität und der Reformbedarf beleuchtet.
Das vierte Kapitel stellt verschiedene Diversionsmaßnahmen vor, wie Betreuungsweisungen, Täter-Opfer Ausgleich und Soziale Trainingskurse, und beleuchtet deren Möglichkeiten und Wirksamkeit.
Das fünfte Kapitel behandelt die Bewährungshilfe und ihre rechtliche Grundlage, Intention und Effektivität.
Schlüsselwörter
Strafvollzug, Resozialisierung, Kriminalität, Kriminalitätstheorien, Diversionsmaßnahmen, Bewährungshilfe, Effektivität, Prävention, Diebstahl, Täter-Opfer-Ausgleich, Betreuungsweisung, Soziale Trainingskurse.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Soz. Päd. (FH) Stefan Senkel (Autor:in), 2004, Folgen und Effektivität des Strafvollzugs - Maßnahmen der Diversion, Bewährungshilfe, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/25435