Der Begriff der Gesellschaft, und die Auseinandersetzung mit dieser, hat seinen
Ursprung in vorchristlicher Zeit bei den alten Griechen.
Seit dieser Zeit wurden verschiedene Definitionsansätze gegeben. Von Platon und
Aristoteles ausgehend bis zu dem Beginn der bürgerlichen Revolutionen, und darüber
hinaus, wurde über die Gesellschaft kontrovers diskutiert.
Daraus lässt sich erkennen, dass eine eindeutige Definition des Begriffes sehr schwer
möglich ist.
Dies liegt zum einen daran, dass sich eine Gesellschaft entwickelt und immer neue
Einflüsse auf sie einwirken. Nach Nietzsche „ist nur das definierbar, was keine
Geschichte hat“ (Nietzsche, 1910, S. 373). Das gemeinsame Zusammenleben der
Menschen erfordert die Beherrschung der „inneren und äußeren Natur“ (Adorno &
Horkheimer, 1956, S. 22). Mit „innerer Natur“ ist die Triebkontrolle zu verstehen, die
den Menschen zum Beispiel davon abhält, sich bei Hungergefühlen das nächstbeste Tier
zu fangen und zu erlegen. War dies in den Anfängen der Menschheit noch alltäglich, so
hat sich durch den Wandel von technischen Möglichkeiten und sozialer Verantwort eine
Struktur gebildet, die diesen Trieb unterbindet. Die „äußere Natur“ spiegelt die
allgemeine Umwelt wider. Die Menschen haben gelernt, die natürlichen Ressourcen zu
ihrem Vorteil zu verwenden. Anfangs noch einfacher Werkzeugbau, heutzutage
Energiegewinnung und Lebensmittelversorgung.
Auch die Sichtweise der Gesellschaftsmitglieder erfuhr, bedingt unter anderem durch
Wechsel in den Staatsformen, eine Entwicklung. Die Fragestellung nach der
Gesellschaft beinhaltet also auch immer die Rolle des Staates, der als Gegensatz zu der
Gesellschaft gesehen wird.
Dabei ist herauszustellen, dass der Staat eine von der Gesellschaft geschaffene
Organisationsform darstellt. Die staatliche Ordnung bietet, mit Hilfe von künstlich
geschaffenen Institutionen, die Befriedigung an gewissen Grundbedürfnissen. Dies kann
zum Beispiel die Versorgung mit Bildung sein. Die Verhinderung von Selbstjustiz
einhergehend mit der Gesetzgebung bietet den Gesellschaftsmitgliedern Sicherheit.
Jeder Einzelne gibt dabei einen Teil seiner individuellen Freiheit auf, um geordneter
und sicherer in der Gesellschaft zu leben. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Begriff „Gesellschaft“
- 2.1 Die griechischen Philosophen
- 2.2 bürgerliche Revolutionen
- 2.3 Die Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft
- 2.4 Ausblick
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung und Definition des Begriffs „Gesellschaft“. Sie analysiert die historischen Ansätze der griechischen Philosophie und ihre Weiterentwicklung im Kontext der bürgerlichen Revolutionen. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit den Wandel der Beziehung zwischen Gesellschaft und Staat und deren gegenseitigen Einflüsse.
- Historische Entwicklung des Gesellschaftsbegriffs
- Beziehung zwischen Gesellschaft und Staat
- Die Rolle der Arbeitsteilung und der Triebkontrolle in der Gesellschaft
- Einfluss von Kultur, Tradition und Religion auf die Gesellschaftsstruktur
- Gesellschaft als abstraktes Konstrukt
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Der Text erläutert den Ursprung des Begriffs „Gesellschaft“ und die Schwierigkeiten einer eindeutigen Definition. Er verweist auf den Einfluss des historischen Wandels und die Rolle von Triebkontrolle und der Beherrschung der „inneren und äußeren Natur“ in der Gesellschaft. Des Weiteren wird der Einfluss von Staatsformen auf die gesellschaftliche Entwicklung und die gegenseitigen Beziehungen von Staat und Gesellschaft hervorgehoben.
2. Der Begriff „Gesellschaft“
2.1 Die griechischen Philosophen
In diesem Abschnitt werden die Gesellschaftsvorstellungen der griechischen Philosophen vorgestellt. Die Arbeitsteilung und die Befriedigung der individuellen Lebensbedürfnisse durch gemeinschaftliche Anstrengungen werden als zentrale Elemente hervorgehoben. Platon betrachtet Gesellschaft und Staat als untrennbar verbunden und analysiert die Auswirkungen des Wachstums und der Ansprüche der Kultur auf die Entwicklung des Staatswesens. Die Rolle von Krieg und Tauschhandel sowie die Auswirkungen der Bevölkerungszunahme auf die Gesellschaftsstruktur werden ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen der Soziologie, darunter Gesellschaft, Staat, Arbeitsteilung, Triebkontrolle, Kultur, Tradition, Religion, Staatsformen, bürgerliche Revolutionen, griechische Philosophie und historische Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Behrens (Autor:in), 2003, Einführung in soziologische Begriffe, Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/25274