Zu Beginn des Studiums erfuhren wir, dass ein Leistungsnachweis in Philosophie für
das Vordiplom erforderlich ist. Zunächst konnten wir den Zusammenhang zur
Pädagogik nicht erkennen, doch nach einigen Veranstaltungen in Pädagogik ist uns der
Bezug deutlich geworden. Nachdem wir dann die ersten Philosophieseminare besucht
hatten, waren wir erst einmal entmutigt, da vorausgesetzt wurde, dass die
Seminarteilnehmer ein Vorwissen aus der Schule mitbringen. Allerdings hatten wir
dieses Vorwissen nicht, und somit war die Philosophie absolutes ‘Neuland’ für uns. Wir
hatten daher sogar Schwierigkeiten, dem Inhalt eines Proseminares zu folgen, und so
konzentrierten wir uns erst einmal auf die übrigen Leistungsnachweise. Doch schließlich
‘wagten’ wir uns dann doch an eine Hausarbeit in Philosophie heran.
Zunächst hatten wir große Probleme, den Inhalt des Werkes zu verstehen, da es schwer
ist, Hegels sehr abstrakte Denkweise zu verfolgen und sind deshalb mit Unbehagen an
die Arbeit gegangen. Nach intensiver Beschäftigung jedoch empfanden wir die
‘Geschichte’ des Herrn und des Knechtes sogar interessant.
Aufgrund dieser Schwierigkeiten waren wir erleichtert über die folgenden Aussagen, die
wir aus der von uns bearbeiteten Literatur herausgezogen haben. Denn auch in dieser
wird auf die Schwierigkeiten, Hegel zu verstehen, eingegangen.
„Der Leser, der die verschiedenen Teile des Werkes verstehen soll, muß schon im
‘Element der Philosophie’ zu Hause sein. Das ‘Wir’, das so oft erscheint, meint nicht
Alltagsmenschen, sondern Philosophen.“(Herbert Marcuse, Vernunft und Revolution,
Hegel und die Entstehung der Gesellschaftstheorie, S. 91)
„Der Versuch einer Interpretation läßt uns sehr bald auflaufen wie ein Schiff auf felsiger
Klippe. Ein Verstehen kann immer nur schubweise erfolgen und wird schnell wieder
abgerissen durch rational unzugängliche Partien.“(Horst Althaus, Hegel und die
heroischen Jahre der Philosophie S. 195)
Chistoph Helferich widmet in seinem Buch: G.W.Fr. Hegel den
Verständnisschwierigkeiten ein ganzes Kapitel. In diesem zitiert er u.a. Theodor W.
Adorno, der eingesteht, dass es mit Schwierigkeiten verbunden ist, Zugang zu Hegel zu
finden: [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Lebenslauf
- G.W.F.Hegel: Phänomenologie des Geistes: Selbständigkeit und Unselbständigkeit des Selbstbewusstseins; Herrschaft und Knechtschaft
- Herbert Marcuse: Vernunft und Revolution, Hegel und die Entstehung der Gesellschaftstheorie
- Alexandre Kojève: Zusammenfassender Kommentar zu den ersten sechs Kapiteln der „Phänomenologie des Geistes“
- Die Interpretationen H. Marcuses und A. Kojèves im Vergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Analyse von Hegels „Phänomenologie des Geistes“, insbesondere mit dem Kapitel IV. „Die Wahrheit der Gewißheit seiner selbst. A. Selbständigkeit und Unselbständigkeit des Selbstbewusstseins; Herrschaft und Knechtschaft“. Der Fokus liegt auf der Erarbeitung von Hegels Denkweise und der Interpretation dieses zentralen Abschnitts durch Herbert Marcuse und Alexandre Kojève. Die Arbeit vergleicht anschließend die unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Philosophen.
- Hegels „Phänomenologie des Geistes“ als Schlüsselwerk des Deutschen Idealismus
- Die Bedeutung des Kapitels IV. „Die Wahrheit der Gewißheit seiner selbst. A. Selbständigkeit und Unselbständigkeit des Selbstbewusstseins; Herrschaft und Knechtschaft“
- Die Interpretation des Kapitels IV. durch Herbert Marcuse und Alexandre Kojève
- Vergleich der Interpretationen von Marcuse und Kojève
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Das Vorwort beleuchtet die Schwierigkeiten, die mit dem Verständnis von Hegels Werk verbunden sind. Es wird betont, dass die Lektüre der „Phänomenologie des Geistes“ ein fundiertes philosophisches Vorwissen voraussetzt und auf die abstrakte Denkweise Hegels eingegangen.
- Einleitung: Die Einleitung gibt einen Überblick über den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Es wird erläutert, dass die Arbeit zunächst die Biographie Hegels beleuchtet, um anschließend das Kapitel IV. der „Phänomenologie des Geistes“ zusammenzufassen und die Interpretationen von Marcuse und Kojève zu analysieren.
- Lebenslauf: Dieses Kapitel zeichnet einen Abriss von Hegels Leben und Wirken nach. Es beleuchtet wichtige Stationen seiner Biografie, wie seinen Eintritt ins Tübinger Stift, seine Zeit als Hauslehrer und seine Professur in Jena.
- G.W.F.Hegel: Phänomenologie des Geistes: Selbständigkeit und Unselbständigkeit des Selbstbewusstseins; Herrschaft und Knechtschaft: Dieses Kapitel behandelt das Herzstück der Arbeit - die Analyse von Hegels "Herrschaft und Knechtschaft"-Kapitel in der "Phänomenologie des Geistes". Es geht um die Dialektik von Selbst- und Unselbständigkeit des Bewusstseins, die sich in der Beziehung von Herr und Knecht manifestiert.
- Herbert Marcuse: Vernunft und Revolution, Hegel und die Entstehung der Gesellschaftstheorie: Dieses Kapitel befasst sich mit der Interpretation von Hegels Werk durch Herbert Marcuse. Es werden Marcuses zentrale Argumente und seine Sicht auf die Entstehung der Gesellschaftstheorie in Bezug auf Hegel beleuchtet.
- Alexandre Kojève: Zusammenfassender Kommentar zu den ersten sechs Kapiteln der „Phänomenologie des Geistes“: Dieses Kapitel präsentiert die Interpretation von Hegels "Phänomenologie" durch Alexandre Kojève. Es stellt seine Analyse der ersten sechs Kapitel des Werkes dar.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen und Themen des Deutschen Idealismus, insbesondere mit der "Phänomenologie des Geistes" von G.W.F. Hegel. Im Fokus stehen die Dialektik von Selbst- und Unselbständigkeit des Selbstbewusstseins, die Beziehung von Herr und Knecht, sowie die Interpretationen von Herbert Marcuse und Alexandre Kojève. Die Arbeit analysiert die Entstehung der Gesellschaftstheorie bei Hegel und die Bedeutung des Kapitels IV. "Die Wahrheit der Gewißheit seiner selbst. A. Selbständigkeit und Unselbständigkeit des Selbstbewusstseins; Herrschaft und Knechtschaft" für Hegels Werk.
- Quote paper
- Kristina Laudan (Author), Wiebke Kuhlmay (Author), 1998, G.W.F. Hegel: Phänomenologie des Geistes - Selbständigkeit und Unselbständigkeit des Selbstbewusstseins, Herrschaft und Knechtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/24543