Die Prävention vor sexuellem Missbrauch ist ein Thema das besonders
Eltern, aber auch andere Familienangehörige, sowie Erzieher und
Erzieherinnen in jeder Entwicklungsstufe von Kindern und Jugendlichen
angeht und beschäftigt:
Man fragt sich, wie man Kinder vor sexuellen Übergriffen schützen kann.
Man fragt sich, wie man die Anzeichen sexuellen Missbrauchs erkennt
und möglichst objektiv deutet.
Man fragt sich, wo sexueller Missbrauch wirklich beginnt.
Man fragt sich, wie man Kindern den Ausdruck „Nein“ wirkungsvoll
näherbringt, so dass sie ihn auch verwenden können.
Man fragt sich, an wen man sich wenden kann, ob auf rein informativer
Basis oder im Falle des konkreten Verdachts.
Man fragt sich, wie man möglichst sensibel und einfühlsam das
geschehene miteinander aufarbeiten kann, wenn dieses überhaupt im
gegebenen Kontext möglich ist.
Man stellt sich tausend Fragen und sucht ebenso viele Antworten.
Ø Prävention beginnt immer mit Information.
Man eignet sich einen Hintergrund an, der helfen soll fundierte
Erkenntnisse und eigenen Erfahrungen miteinander zu verbinden. Dieses
Grundwissen kann man sich aus vielfältigste Art und Weise aneignen: aus
Fachzeitschriften, dem Internet, einschlägigen Büchern und Publikationen,
Beiträgen aus Fernsehsendungen oder im Gespräch mit
Hilfsorganisationen oder direkt mit Betroffenen, Kindern wie auch Eltern.
Durch diese vorbereiteten Maßnahmen kann man eine wesentlich
objektivere Haltung gewinnen und lernen sachgemäßer mit sexuellem
Missbrauch umzugehen.
In der Grundschule greift Prävention auch in die Elternarbeit über. Eine
gute Elternarbeit im Hinblick auf Prävention von sexueller Gewalt ist eine
doppelte Prävention. Speziell die niedersächsischen Rahmenrichtlinien (RRL) sagen nichts
über die Präventionsarbeit in der Grundschule aus. Es öffnet sich somit
ein Freiraum, der durch Schulleitung, Klassenlehrer oder Lehrerteams
oder auch Elternvertretungen effektiv gefüllt und erfüllt werden kann. Es
entstehen andererseits aber auch Unsicherheiten im Umgang mit der
Prävention, wenn keine festen Grenzen gesetzt werden beziehungsweise
gegeben sind. Es kann hierbei durchaus zu einer unsachgemäßen
Auseinandersetzung kommen.
Konkrete Möglichkeiten sollen später, nach dem Versuch einer
Wissensaufarbeitung aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist sexueller Missbrauch und wo beginnt er?
- Wann werden Grenzen überschritten?
- Juristische Grenzen
- Ein Rückblick
- Sexueller Missbrauch - statistisch
- Fallstatistik
- Täter
- Opfer
- Der Verdacht
- Mögliche Auswirkungen sexuellen Missbrauchs
- Möglichkeiten der Information
- Aktives Handeln
- Beginn einer Prävention in der Grundschule
- Primäre, sekundäre und tertiäre Prävention
- Elternarbeit
- Präventionsschritte
- Sprache und Sexualität
- „Ich mag meinen Körper!“
- „Gute und schlechte Gefühle!“
- „Gute und schlechte Geheimnisse!“
- „Ich darf NEIN sagen- und traue mich auch!“
- „Ich weiß bescheid und mir zu helfen!“
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text beschäftigt sich mit dem Thema sexueller Missbrauch und der Prävention in der Grundschule. Er analysiert die verschiedenen Facetten sexuellen Missbrauchs, beleuchtet die juristischen Aspekte und untersucht die Auswirkungen auf Kinder. Darüber hinaus werden verschiedene Ansätze der Präventionsarbeit in der Grundschule vorgestellt, mit einem Schwerpunkt auf Elternarbeit und konkreten Präventionsmaßnahmen.
- Definition und Ausprägungen sexuellen Missbrauchs
- Juristische Rahmenbedingungen und Grenzen
- Auswirkungen sexuellen Missbrauchs auf Kinder
- Präventionsstrategien in der Grundschule
- Die Rolle der Elternarbeit in der Präventionsarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas sexueller Missbrauch und seiner Prävention in der Grundschule betont. Er unterstreicht die Notwendigkeit, Kindern ein Bewusstsein für sexuelle Gewalt zu vermitteln und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu schützen. Die Einleitung betont auch die Bedeutung von Information und Aufklärung als Grundlage für effektive Präventionsarbeit.
Was ist sexueller Missbrauch und wo beginnt er?
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von sexuellem Missbrauch. Es werden verschiedene Definitionskriterien und juristische Rahmenbedingungen beleuchtet. Der Text betont, dass sexueller Missbrauch nicht nur an konkreten Handlungen, sondern auch am Gefühl des Kindes festgemacht werden kann. Es wird darauf hingewiesen, dass Grenzen überschritten werden, wenn das Vertrauensverhältnis zwischen Kind und Erwachsenem missbraucht wird, das Kind zu sexuellen Handlungen gezwungen wird, oder wenn das Recht des Kindes auf sexuelle Selbstbestimmung verletzt wird.
Der Verdacht
Dieses Kapitel behandelt die Situation, wenn ein Verdacht auf sexuellen Missbrauch besteht. Es werden verschiedene Möglichkeiten der Information und des aktiven Handelns aufgezeigt. Der Text unterstreicht die Wichtigkeit von Sensibilität und Einfühlungsvermögen im Umgang mit möglichen Fällen sexuellen Missbrauchs.
Beginn einer Prävention in der Grundschule
Dieses Kapitel fokussiert auf die Präventionsarbeit in der Grundschule. Es werden unterschiedliche Ansätze der primären, sekundären und tertiären Prävention vorgestellt. Der Text legt einen Schwerpunkt auf die Elternarbeit, die als wichtiges Element der Präventionsarbeit betrachtet wird. Darüber hinaus werden konkrete Präventionsmaßnahmen, wie die Förderung einer offenen Kommunikation über Sexualität, die Stärkung des Körperbewusstseins und das Vermitteln von Selbstbehauptungsstrategien, beschrieben.
Schlüsselwörter
Sexueller Missbrauch, Prävention, Grundschule, Elternarbeit, Körperbewusstsein, Selbstbehauptung, Rechte des Kindes, juristische Grenzen, Informationsvermittlung, Sensibilität, Einfühlungsvermögen, sexualpädagogische Aufklärung.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Harenberg (Autor:in), 2003, Sexueller Missbrauch - Prävention in der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/24447