„Sachsen hatte die Jahre 1813-1815 nur mit knapper Not überstanden. Die sächsische Armee war zerschlagen, das Land als Kriegsschauplatz verwüstet und geplündert.“ 1 Hinzu kam, dass durch den Pressburger Vertrag zwei Drittel des kursächsischen Territoriums und fast die Hälfte der Gesamtbevölkerung an Preußen fielen. Der restaurative Zeitgeist machte dringend notwendige Reformen schwierig. Dass sie dennoch stattfinden konnten ist nicht zuletzt den revolutionären Bewegungen der Jahre 1830 und 1848/49 zu verdanken.
Die vorliegende Arbeit untersucht den Wandel der Militärverfassung Sachsens in der Zeit des Deutschen Bundes. Um besser vergleichen zu können, soll zunächst der Aufbau der sächsischen Armee vor den Napoleonischen Kriegen beschrieben werden. In chronologischer Reihenfolge werden anschließend die Zeitperioden von 1815 bis 1830, von 1830 bis 1849 sowie von 1849 bis 1866 dargestellt. Dabei wird im Besonderen auf die Struktur und die Verwaltung der Armee eingegangen. Der Zeitraum von 1815 bis 1866 scheint bei der Frage nach der sächsischen Militärverfassung nicht im Vordergrund des wissenschaftlichen Interesses zu stehen. Die Suche nach geeigneter Literatur gestaltete sich dementsprechend schwierig. Das entscheidende Werk ist immer noch die 1885 veröffentlichte Arbeit von Schuster und Francke. Andere Darstellungen, wie z.B. die von Schmidt, beschreiben zwar die Reformen in Sachsen ausführlich, widmen dem Militär aber nur wenige Seiten. Die Werke von Groß, Czok, Kaemmel und Naumann geben einen guten und genauen Überblick, enthalten aber ebenfalls wenig Aussagen über die Armee. Die Publikationen des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes bieten eher Informationen über das Militär, wobei das Hauptaugenmerk natürlich meist bei Preußen liegt. Eine ebenfalls gute Informationsquelle sind die Bände zur Deutschen Verfassungsgeschichte von Ernst Rudolf Huber.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die sächsische Armee vor 1815
- Die sächsische Armee zwischen 1815 und 1866
- Wiener Kongress und Deutscher Bund
- Die Armee Sachsens bis 1831
- Die Reform des Militärs in der Verfassung von 1831
- Das Militär während und nach der Revolution von 1848/49
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Militärverfassung Sachsens im 19. Jahrhundert, insbesondere während der Zeit des Deutschen Bundes (1815-1866). Sie analysiert die Veränderungen in der Struktur, der Verwaltung und der Organisation der sächsischen Armee im Kontext des Wiener Kongresses, der Revolution von 1848/49 und weiterer wichtiger Ereignisse.
- Die sächsische Armee vor den Napoleonischen Kriegen
- Die Auswirkungen des Wiener Kongresses und des Deutschen Bundes auf die sächsische Militärverfassung
- Die Reform des Militärs in Sachsen nach 1831
- Die Rolle des Militärs während und nach der Revolution von 1848/49
- Die Herausforderungen und Veränderungen der sächsischen Militärverfassung bis 1866
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der sächsischen Militärverfassung im Kontext der Napoleonischen Kriege und der Restaurationszeit vor. Sie beleuchtet die Bedeutung der Armee für die sächsische Politik und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 bietet einen Einblick in die Struktur der sächsischen Armee vor den Napoleonischen Kriegen, analysiert die militärische Situation nach dem Siebenjährigen Krieg und beleuchtet die Herausforderungen und Reformversuche im 18. Jahrhundert.
Kapitel 3 befasst sich mit der Entwicklung der sächsischen Militärverfassung zwischen 1815 und 1866. Es wird der Einfluss des Wiener Kongresses und des Deutschen Bundes auf die Armee Sachsens beleuchtet, die Reformen des Militärs in der Verfassung von 1831 sowie die Rolle des Militärs während und nach der Revolution von 1848/49.
Schlüsselwörter
Sächsische Militärverfassung, Deutscher Bund, Wiener Kongress, Revolution von 1848/49, Struktur, Verwaltung, Organisation, Armee, Reform, Militärgeschichte, Militärjustiz, 19. Jahrhundert.
- Arbeit zitieren
- Mathias Antusch (Autor:in), 2004, Die Militärverfassung Sachsens 1815-1866, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/24074