Lange Zeit wurde der Beruf des Lehrers überwiegend von Männern ausgeübt. Gesellschaftlicher Wandel und wirtschaftlicher Aufstieg brachten in den letzten Jahrhunderten immer mehr Frauen in das Tätigkeitsfeld der Erziehung. Damit einhergehend ist immer wieder die Rede von der Feminisierung der Schule. Dieser Trend setzt sich, insbesondere in Kindergärten und Grundschulen, bis heute fort. Bereits zu Beginn der 90er Jahre lässt sich an den Grundschulen ein Lehrerinnenanteil von 82% verzeichnen, was bedeutet, dass „die Grundschulen […] fast durchgängig in weiblicher Hand [liegen]“ Spätestens seit den ersten Ergebnissen der PISA-Studie geriet außerdem immer mehr das Problem der Benachteiligung von Jungen in unserem Schulsystem in den Fokus bildungspolitischer Diskussionen. Neben dem zunehmenden Bildungserfolg von Mädchen, welcher sich durch bessere Schulnoten und letztendlich durch höhere Übergangsquoten auf das Gymnasium abzeichnet, betrachtet man demzufolge auch den zunehmenden Bildungsmisserfolg von Jungen. Seit einigen Jahren stellt man sich deshalb die Frage, in welchem Zusammenhang der hohe Frauenanteil an Schulen mit dem schulischen Erfolg der Mädchen zu sehen ist. Durchaus kamen Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass mit der Zunahme weiblicher Lehrkräfte auch der Anteil an Abiturientinnen stieg. Wirkt sich dieser Trend eventuell negativ auf den Schulerfolg von Jungen aus? Fehlt es zunehmend an männlichem Lehrpersonal, welche die Schüler in ihrer Entwicklung unterstützen müssten? Die Forderung nach mehr Männern in der Grundschule findet viele Argumentationen, welche es durch die Forschung zu beweisen gilt. ...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Feminisierung des Lehrerberufs
- Historische Entwicklung ab dem 19. Jahrhundert
- Aktueller Frauen- und Männeranteil an der Grundschule
- Die Grundschule als weibliches Biotop
- Forderung nach mehr männlichen Lehrkräften
- Argumente, mit denen diese Forderung gestützt wird
- Überprüfung durch empirische Studien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Feminisierung des Lehrerberufs, insbesondere im Kontext der Grundschule, und beleuchtet die Forderung nach mehr männlichem Lehrpersonal zur besseren Jungenförderung. Die Arbeit analysiert die historischen Entwicklungen, die zum heutigen Frauenüberschuss im Grundschulbereich geführt haben, und bewertet die Argumente für und gegen die Forderung nach mehr männlichen Lehrkräften.
- Historische Entwicklung der Feminisierung des Lehrerberufs
- Frauenanteil in der Grundschule
- Bedeutung der Geschlechterverhältnisse in der Grundschule
- Argumente für mehr männliches Lehrpersonal
- Empirische Studien zur Wirkung von männlichem Lehrpersonal
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Problematik der Feminisierung der Grundschule und die damit verbundene Forderung nach mehr männlichem Lehrpersonal dar.
Kapitel 2 untersucht die historische Entwicklung der Feminisierung des Lehrerberufs, beginnend im 19. Jahrhundert. Es analysiert die Faktoren, die zum Anstieg des Frauenanteils im Lehrerberuf geführt haben, wie z. B. gesellschaftlicher Wandel, wirtschaftliche Entwicklung und die Rolle der Frauenbewegung. Das Kapitel beleuchtet auch den Unterschiedlichen Anstieg des Frauenanteils im Bereich der Volksschulen und Gymnasien.
Kapitel 3 befasst sich mit der Forderung nach mehr männlichen Lehrkräften. Es werden die Argumente für diese Forderung analysiert und durch empirische Studien überprüft.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Feminisierung des Lehrerberufs, Grundschule, Jungenförderung, Geschlechterverhältnisse, Lehrkräfte, empirische Studien, Bildungsmisserfolg.
- Quote paper
- Josephin Kraatz (Author), 2012, Frauenüberschuss an der Grundschule?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/232517