Soziales Sicherungssystem als Regierungspraktik oder welche Folgen ein Wegbrechen des sozialen Sicherungssystems für den Staat und in Bezug das Möglichkeitsfeld der Akteure hat?
- Eine sozialwissenschaftliche Machtanalyse nach Foucault –
Eine sozialwissenschaftliche Machtanalyse nach Foucault. Soziologische, bzw. praxeologische Perspektive auf das soziale Sicherungssystem. Zentrale Leitfrage ist hierbei, ob sich unser soziale Sicherungssystem als Regierung wie sie Foucault in seiner Konzeption von Macht beschreibt, bzw. als Regierungskunst wie sie von den Studien der Gouvernementalität aufgegriffen wurden oder gar als Regierungspraktik im Sinne Reckwitz begreifen läßt.
Ausgehend von dieser Verortung der sozialen Sicherungssysteme wird die ebenso aktuelle, wie provokante Frage gestellt, welche Folgen ein Wegbrechen unseres sozialen Sicherungssystems für den Staat und seine Machtfülle hat. Außerdem werden mögliche Auswirkungen auf das Möglichkeitsfeld der Akteure diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Einführung in die das Praxisparadigma nach Andreas Reckwitz als Untersuchungsmethodik auf das Soziale
- 2. Macht Definition Entwicklung und Analyse
- 2.1. Machtverständnis bei Max Weber und Norbert Elias
- 2.2. Machtkonzeption bei Michael Foucault
- 2.3. Zusammenfassung, Einordnung und Schwerpunktlegung der Machtkonzeption Foucaults auf sein Konzept der Gouvernementalität
- 2.4. Der Staat und die Kunst zu regieren – Eine kurze Entwicklungsgeschichte von Praktiken der Disziplinierung hin zu Praktiken des sozialen Sicherungssystems
- 3. Das soziale Sicherungssystem in der Krise – Eine Analyse von Machtpraktiken des Regierens
- 3.1. Regierungskrise oder von Finanzierungsproblemen einer Regierungspraktik (demographische Daten, Haushalt)
- 3.2. Retro- oder Neo-, der Staat auf der Suche nach neuen (alten) Machtpraktiken
- 3.3. Depression oder Aufbruch, der Akteur zwischen Chance und Risiko
- 4. Zusammenfassung, Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das deutsche soziale Sicherungssystem aus einer praxeologischen Perspektive. Dabei fokussiert sie sich auf die Machtkonzeption Foucaults und untersucht, ob das soziale Sicherungssystem als "Regierungspraktik" im Sinne Foucaults verstanden werden kann. Im Zentrum steht die Frage, welche Folgen ein Wegbrechen des sozialen Sicherungssystems aus praxeologischer Sicht für den Staat und den Akteur hätte. Die Arbeit will ein neues Verständnis des sozialen Sicherungssystems entwickeln, das die Wechselwirkungen zwischen Herrschaftstechniken des Staates und Selbsttechniken des Akteurs berücksichtigt.
- Das Praxisparadigma nach Andreas Reckwitz als Untersuchungsmethodik
- Die Machtkonzeption Foucaults und ihr Bezug zur Gouvernementalität
- Die Analyse der Regierungskrise des sozialen Sicherungssystems
- Die Auswirkungen eines Wegbrechens des sozialen Sicherungssystems auf den Staat und den Akteur
- Die Wechselwirkungen zwischen staatlichen Herrschaftstechniken und individuellen Selbsttechniken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung (Kapitel 1) stellt das Praxisparadigma nach Andreas Reckwitz vor und erklärt seine Bedeutung als Untersuchungsmethodik für die Analyse des sozialen Sicherungssystems. Kapitel 2 widmet sich der Machtkonzeption Foucaults, wobei klassische Machtverständnisse von Max Weber und Norbert Elias als Vergleichspunkt dienen. Es wird gezeigt, wie Foucaults Konzept der Gouvernementalität mit dem Praxisparadigma zusammenhängt. In Kapitel 3 wird das soziale Sicherungssystem in der Krise analysiert, wobei die Finanzierungsprobleme und die Suche nach neuen Machtpraktiken des Staates im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Praxeologie, Gouvernementalität, Machtkonzeption Foucaults, soziales Sicherungssystem, Regierungspraktik, Herrschaftstechniken, Selbsttechniken, Akteur, Staat, Krise, demographische Daten, Finanzierungsprobleme, Wechselwirkungen.
- Arbeit zitieren
- M. A. Samuel Falk (Autor:in), 2004, Soziales Sicherungssystem als Regierungspraktik, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/23197