Nach meiner Ausmusterung entschloß ich mich, als freiwilliger Helfer in einem Dorf für behinderte erwachsene Menschen im Ausland zu arbeiten. Die Erfahrungen, die ich dort machen durfte, haben mein Leben in gravierender Weise verändert und beeinflußt - bis heute. Ich entschloß mich, diesen wichtigen Aspekt in meiner Biographie erkennend, am Seminar «"Schulen der Nation". Zivildienst und Militärdienst als Sozialisationsinstanzen im männlichen Lebenslauf» teilzunehmen, um mein Wissen über die Bedeutung eines solchen Dienstes zu erweitern, auch war die geschlechtsspezifische Komponente von mir noch nicht reflektiert worden.
In dem Bewußtsein der Nützlichkeit einer sozialen Tätigkeit im Übergangsalter vom Jugendlichen zum Erwachsenen, stand ich zunächst auch dem Thema "Dienstpflicht" offen gegenüber, als ich mich für die Bearbeitung dieses Gegenstandes entschloß. Ich befand mich in dem (naiven) Glauben, die Wehrpflicht könnte, über den meiner Ansicht nach viel sinnvolleren Zivildienst, durch eine allgemeine Dienstpflicht, der, nach Abschaffung des FSJ, auch auf die jungen Frauen ausgedehnt werden sollte, ersetzt werden; ich betonte für mich die Komponente des Dienstes, wohinge gen ich die Pflicht im selben Wort als vernachlässigbare Größe ansah. Das Ergebnis des Wandels bzw. Ausweitung meiner (Er-) Kenntnisse ist in vorliegender Hausarbeit zu sehen, in der ich versucht habe, die von mir vorher noch nicht erkannte Komplexität des Themas zu zeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Persönliche Vorbemerkung
- Einleitung
- Wurzeln der Dienstpflichtdiskussion
- Die Wiedereinführung der Wehrpflicht
- Der Zivildienst aus sozialpolitischer Sicht
- Der Zivildienst - ein Erfolgskonzept?
- Die Dienstpflicht - systematische Darlegung der "pros and cons"
- Argumente FÜR- und GEGEN ein Pflichtjahr
- Mögliche sozialpolitische Konsequenzen
- Zum Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema der "allgemeinen Dienstpflicht" im Kontext des Zivildienstes und der Wehrpflicht. Sie untersucht die Entwicklung des Zivildienstes seit der Wiederbewaffnung Deutschlands, die sich in einen sozialpolitischen Bereich entwickelt hat, der weit über die ursprüngliche Sicherheitspolitische Funktion hinausgeht.
- Die Entwicklung des Zivildienstes seit der Wiederbewaffnung Deutschlands
- Die sozialpolitische Rolle des Zivildienstes
- Die Diskussion um die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht
- Die Argumente für und gegen ein Pflichtjahr
- Mögliche Konsequenzen einer allgemeinen Dienstpflicht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Hausarbeit beginnt mit einer persönlichen Vorbemerkung, die den Hintergrund und die Motivation des Autors für die Bearbeitung des Themas beleuchtet. Anschließend wird im ersten Kapitel die Thematik des Seminars "Schulen der Nation" eingeführt, das sich mit den Auswirkungen des Zivildienstes auf die Biographien junger Männer beschäftigt. Es wird die These aufgestellt, dass der staatliche Zwangseingriff in das Leben der heranwachsenden Männer einen sozialisierenden Einfluss hat.
Kapitel zwei beschäftigt sich mit den Wurzeln der Dienstpflichtdiskussion, wobei die Wiedereinführung der Wehrpflicht und die Entwicklung des Zivildienstes aus sozialpolitischer Sicht beleuchtet werden. Dabei wird die Bedeutung des Zivildienstes für die soziale Arbeit in Deutschland hervorgehoben.
Kapitel drei analysiert die Dienstpflicht systematisch und stellt die "pros and cons" des Themas vor. Dabei werden die Ergebnisse aus Kapitel zwei mit den im Seminar diskutierten Argumenten verglichen.
Kapitel vier beschäftigt sich mit Argumenten für und gegen ein Pflichtjahr und beleuchtet die verschiedenen Facetten der Debatte um die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht.
Kapitel fünf diskutiert die möglichen sozialpolitischen Konsequenzen einer allgemeinen Dienstpflicht und befasst sich mit den unterschiedlichen Szenarien und Perspektiven.
Schlüsselwörter
Zivildienst, Wehrpflicht, Dienstpflicht, Sozialisation, Sozialpolitik, Sicherheit, Gesellschaft, Jugend, Mann, Frau, Gewissensfreiheit, Wehrgerechtigkeit, Staat, Institutionen, Wohlfahrtsstaat, Perestroika, Medien, Wohlfahrtsverbände, Argumentation, Mikroebene, Mesoebene, Makroebene, Pflichtjahr, Freiwilliges Engagement.
- Quote paper
- Anonym (Author), 1998, Die allgemeine "Dienstpflicht", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/22947