Im Rahmen dieser Hausarbeit wird eine Darstellung und Analyse des Rating aus
Anleger- und Emittentensicht durchgeführt. Für diese beiden Kapitalmarktteilnehmer
nimmt das Rating ein zentrale Position in der Bewertung von Emittenten
und deren Emissionen in Bezug auf ihre Bonität ein. Während der Anleger als
Kapitalgeber über das Ratingurteil die verschiedenen Wertpapiere hinsichtlich der
Rendite und dem Risiko vergleichen kann, versucht der Emittent als Kapitalgeber
seine Anleihen am Markt mit einem guten Rating zu platzieren. Diese Hausarbeit
beschäftigt sich ausschließlich mit dem Rating von Industrieanleihen, welches
auch als externes Rating in der Literatur beschrieben wird. Bankenratings und das
Rating von Vorzugsaktien werden aufgrund des begrenztem Umfangs der Hausarbeit
nicht berücksichtigt.
Hinsichtlich der Entwicklung stellt das Rating in Nordamerika schon seit Jahrzehnten
einen Funktionsparameter der Kapitalmärkte dar, der unverzichtbar geworden
ist. Auch in Asien, vor allem in Japan konnten, sich Ratingagenturen
durch offizielle Anerkennung und gesetzliche Vorschriften in den achtziger Jahren
im etablieren. Die Entwicklung in Europa hingegen ist unterschiedlich weit
fortgeschritten. In Frankreich sind Ratings bereits gesetzlich vorgeschrieben. In
Deutschland hingegen hat das Rating erst in den letzten Jahren an vergleichbarer
Bedeutung gewonnen.1 Durch die Abschaffung der staatlichen Emissionsgenehmigung
für Anleihen (§§ 795, 808a BGB) seit 1991 zeigt sich auch hier ein deutlicher
Wandel für den deutschen Anleihenmarkt und dem Bedarf nach Ratings.2
Im Zuge der Europäischen Währungsunion treten die an Wechselkursrisiken orientierten
Anlagestrategien in den Hintergrund, während gezielt Bonitätsaspekte in
das Anlagekalkül einbezogen werden.3
Punkt 2 dieser Arbeit grenzt den Begriff Rating ab und stellt die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale
dar. Es wird eine Differenzierung nach Besicherung (Emissions-
und Emittentenrating), Fristigkeit (kurz- und langfristig) und weiterer
spezieller Charakteristika durchgeführt. Anschließend werden die Beurteilungskriterien erläutert und das Rating im Prozessablauf erörtert. Punkt 3 und 4 stellen die grundlegenden Funktionen des Rating für den Emittenten
bzw. den Anleger vor. Schließlich werden die aus Punkt 3 und 4 gewonnen
Erkenntnisse in Punkt 5 zusammengefaßt und es wird ein Zukunftsausblick zum
Thema Rating vorgenommen.
1Vgl.Everling,O.(1991),S.382.
2Vgl.Steiner,M.(1992),S.509.
3Vgl.Everling,O.(1999),S.249.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen und Darstellung des Rating
- Begriffsabgrenzung
- Emissions- und Emittentenrating
- Lang- und kurzfristiges Rating
- Sonstige Unterscheidungskriterien
- Ratingverfahren
- Differenzierung nach Zugänglichkeit der Informationen
- Kriterien als Maßstab der Bonität
- Prozessabfolge des Rating
- Begriffsabgrenzung
- Rating aus Emittentensicht
- Informationspolitische Optimierung des Marktzugangs
- Funktion der Kursfindung und der Finanzierungskosten- senkung
- Rating als Beurteilung der Unternehmensleistung
- Rating aus der Sicht des Anlegers
- Rentabilitäts- und Risikoindikator von Anleihen
- Risikoidentifikations- und Strategiefunktion
- Dynamische Informationsversorgung durch Rating
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Rating aus Anleger- und Emittentensicht und analysiert die zentrale Rolle, die es in der Bewertung von Emittenten und deren Emissionen in Bezug auf ihre Bonität spielt.
- Darstellung und Analyse des Rating aus Anleger- und Emittentensicht
- Begriffsabgrenzung und Unterscheidungskriterien des Ratings
- Bewertung des Ratingprozesses und dessen Bedeutung für den Kapitalmarkt
- Bedeutung des Ratings als Informationsquelle für Anleger und Emittenten
- Zukunftsperspektive des Ratings im Kontext der europäischen Kapitalmärkte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Rating ein und erläutert dessen Bedeutung für den deutschen Anleihenmarkt. Kapitel 2 definiert den Begriff Rating und stellt verschiedene Unterscheidungskriterien vor, wie z.B. Emissions- und Emittentenrating sowie lang- und kurzfristiges Rating. Kapitel 3 behandelt die Bedeutung des Ratings für Emittenten, einschließlich seiner Rolle bei der Informationspolitik, der Kursfindung und der Senkung von Finanzierungskosten. Kapitel 4 konzentriert sich auf die Perspektive des Anlegers und analysiert das Rating als Rentabilitäts- und Risikoindikator, sowie als Instrument zur Risikoidentifikation und strategischen Planung.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den zentralen Aspekten des Ratings, darunter Bonität, Emissions- und Emittentenrating, lang- und kurzfristiges Rating, Informationspolitik, Kursfindung, Finanzierungskosten, Rentabilität, Risiko, Risikoidentifikation, Anleger und Emittent.
- Arbeit zitieren
- Daniel Pantel (Autor:in), 2001, Rating - Darstellung und Analyse aus Anleger- und Emittentensicht, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/21422