Der Erosion der bürgerlichen Sphäre der Öffentlichkeit, als vom Staat und den ökonomischen Zwängen freie Zusammenkunft der (ideell) Gleichen folgte die Rekonstruktion des Begriffes der Öffentlichkeit in der modernen politischen Theorie. Die einflussreichste Reformulierung stammt von Jürgen Habermas. In der Theorie des kommunikativen Handelns stellt Habermas sein normatives Konzept der Öffentlichkeit vor, das für seine weiteren Werke prägend bleibt. Die Öffentlichkeit ist demnach eine besondere Sphäre der kommunikativen Vernunft und des freien Diskurses der Gleichen, in welchem nur die Macht des besseren Argumentes obsiegen sollte.
Was ist jedoch mit der Macht, deren Einwirkungen es zu vermeiden gilt? Die mit den Mitteln der Überredung, der Gewalt, des Zwanges, der Sanktion operiert? Oder – nach Foucault - die im Diskurs selbst zu lokalisieren ist und diesen deformieren kann – statt eines rationalen Konsenses ein Konsens auf der Grundlage der Wirkungen der Macht?
Mit anderen Worten: Inwiefern werden die Wirkungen der Macht in der normativen Konzeption der Sphäre der Öffentlichkeit der Theorie des kommunikativen Handelns berücksichtigt?
Inhaltsverzeichnis
1.0 Einleitung
2.0 Die Konstituierung der Öffentlichkeit als moralisch-praktischer Diskurs
2.1 Formalpragmatische Grundlagen
2.2 Die Diskursethik
2.3 Lebenswelt, System und der systemtheoretische Machtbegriff
3.0 Die Machtanalytik Foucaults
3.1 Die Disziplinarmacht
3.2 Die Machtanalytik und das normative Kriterium
4.0 Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis