Inhalt
Vorwort:
1. Enite
1.1 Einleitung
1.2 Enites Rolle in Hartmann von Aues Werk
1.3Enite zwischen der Rolle der Heiligen und der Sünderin
2. Die „surziere Cundry“
2.1 Einleitung
2.2 Die Figur der Cundry im Parzival
2.3 Charakter und Aussehen der Cundry
3. Brunhild
3.1 Einleitung
3.2 Brunhild im Nibelungenlied
3.3 Mulier fortis
4. Schlussfolgerung
5. Quellenverzeichnis
Inhalt
Vorwort:
1. Enite
1.1 Einleitung
1.2 Enites Rolle in Hartmann von Aues Werk
1.3 Enite zwischen der Rolle der Heiligen und der Sünderin
2. Die „surziere Cundry“
2.1 Einleitung
2.2 Die Figur der Cundry im Parzival
2.3 Charakter und Aussehen der Cundry
3. Brunhild
3.1 Einleitung
3.2 Brunhild im Nibelungenlied
3.3 Mulier fortis
4. Schlussfolgerung
5. Quellenverzeichnis:
Vorwort:
Egal ob im Erecroman, im Parzival oder im Nibelungenlied: die Frauen (Enite, Cundry und Brunhild, welche ich als Beispiel nehmen werde) sind sehr stark und spielen eher „unweibliche“ Rollen.
Die Frau wurde im Mittelalter bis ins zwölfte Jahrhundert als „unrein“ angesehen, da die Erbsünde Evas auf ihr lastet, erst ab 1200 rückte sie der Marienkult teilweise in ein besseres Licht.
„In der Bibel und in deren Auslegung wird die Frau gegenüber dem Mann überwiegend als minderwertig, als Mängelwesen, minderbefähigt an Körper und Geist, dafür aber als sündig, unrein und wollüstig dargestellt. […] Dabei schien die moralische Verwerflichkeit bereits vorgeprägt in der Verführerin Eva, von der – so die gängige Vorstellung – alles Böse seinen Anfang nahm.“[1]
Die 3 Charaktere, auf die ich mich beziehen werde, erfüllen zwar zum Einen die Merkmale der Sünderinnen, sind aber keine „typischen“ Frauen, welche in Minneliedern jener Zeit beschrieben werden: Enite bewahrt Erec vor dem Tod, Cundry ist sehr hässlich und gleichzeitig gelehrt und Brunhild verfügt über physische Kräfte, welche die eines Mannes bei Weitem übertreffen.
Im Folgenden möchte ich noch etwas weiter auf dieses Thema eingehen und anhand der bereits genannten Persönlichkeiten versuchen zu zeigen, wie eine Frau in der höfischen Literatur des Mittelalters normalerweise auftrat und was diese drei Frauen so völlig anders macht, ohne aus ihnen schlechte Menschen zu machen.
1. Enite
1.1 Einleitung
Der Erecroman wurde ungefähr 1185 von Hartmann von Aue geschrieben und gilt als erster deutscher Artusroman. Heutigen Informationen zufolge inspirierte der Autor sich an dem Roman „Erec et Enide“, welcher circa 1170 von Chrétien de Troyes geschrieben und veröffentlicht wurde.
Hauptprotagonist des Werkes ist Erec, welcher, trotz anfangs positiven Zukunftsaussichten, zweimal auf die Probe gestellt wird, fast scheitert, schlussendlich aber die Hürden überwindet und sich so dem Leben stellt. Auf seinen Reisen lernt er Enite kennen, welche er zur Frau nimmt.
Da Erec und Enite oft als Paar agieren, spielt Enite im Erecroman eine wichtige Rolle. Jedoch sei von vornherein vermerkt, dass sie nicht eindeutig in dem geistlichen schwarz/weiß Muster als Sünderin oder marienähnlich kategorisierbar ist.
1.2 Enites Rolle in Hartmann von Aues Werk
Auf den ersten Blick ist Erec „die Hautperson, in der alles zusammenläuft. Ihm ist seine Partnerin Enite, wie es scheint, nur als Epitheton, als elfenhaftes, vollkommenes Wesen beigestellt.“[2] Allein die Namensgebung Chrétien de Troyes „Erec et Enide“ und Hartmann von Aues „Erec“ zeigt, dass es Letzterem nicht um die Darstellung des Liebespaares geht, sondern um seinen männlichen Protagonisten Erec. Laut Braunagel durchläuft Enite in von Aues Werk „keinerlei persönliche Entwicklung“[3].
Nichtsdestotrotz ist die Rolle Enites im Erecroman keineswegs zu unterschätzen oder gar als unwichtig anzusehen.
1.3Enite zwischen der Rolle der Heiligen und der Sünderin
Auch wenn sie sich fast keiner Entwicklung unterzieht, so ist ihr Benehmen immer ethisch korrekt. Der
„Weg, den sie unter der elfenhaften Oberfläche einer ideal schönen Frau mit ihrem Partner geht, [ist] eng an die Entwicklung des Helden Erec gebunden, aber er unterliegt auch gewissen Abweichungen, die in der Frau Enite und deren Darstellung ihre Ursache finden.“[4]
[...]
[1] Sieburg, Heinz: Literatur des Mittelalters, S.183
[2] Braunagel, Robert: Die Frau in der höfischen Epik des Hochmittelalters S.17
[3] Ebd
[4] Ebd S.18