Im April des Jahres 1548 versetze die Enthüllung eines Bildes von einem bis dahin relativ unbekannten Maler die venezianische Gesellschaft in Staunen. Jacopo Robusti, genannt Jacopo Tintoretto, hatte ein Jahr zuvor den heiklen Auftrag bekommen, einen Wandabschnitt zu bemalen, der nur im Gegenlicht zweier Fenster links und rechts zu sehen sein würde. Er sollte sich dieser undankbaren Aufgabe mehr als gewachsen erweisen. Tintoretto schuf sein erstes großes Werk, das „Sklaven“- oder „Markus“-Wunder im Alter von 30 Jahren für die Scuola Grande di San Marco. Dieses Frühwerk seiner Schaffenszeit lässt sich gut und gerne als geradezu atemberaubend farbendprächtig und monumental bezeichnen. Die Enthüllung seines Werkes, vermutlich wegen Unstimmigkeiten über die Bezahlung später als geplant, wurde zu solch einem
Publikumsmagneten, dass sich Aretino in einem Bericht zu dem Vergleich hinreißen ließ, dass sich die Menschenmenge im und vor dem Bild so sehr glichen, „ dass das Spektakel eher Wirklichkeit als Täuschung zu sein scheint“. Doch was genau löste solche Begeisterungsstürme aus, dass Tizian, der sich zum Enthüllungszeitpunkt in Augsburg befand, einen Wutanfall bekommen haben soll, als er davon hörte?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bildbeschreibung und Ikonographie
- Arbeitsweise und Inspiration
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das „Sklavenwunder“ von Jacopo Tintoretto, ein Schlüsselwerk seiner frühen Schaffenszeit. Sie untersucht die künstlerischen Besonderheiten des Bildes im Kontext seiner Entstehung, der Geschichte der Scuola Grande di San Marco und der venezianischen Gesellschaft des 16. Jahrhunderts.
- Die Ikonographie des „Sklavenwunders“ und seine Verbindung zur Legende des heiligen Markus
- Tintorettos künstlerische Arbeitsweise und seine Inspiration durch den Manierismus
- Die Bedeutung von Licht und Schatten, Farbigkeit und Komposition im Bild
- Die Integration von realen Elementen der Stadt Venedig in das Gemälde
- Die Botschaft des Bildes über die Universalität des christlichen Glaubens
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das „Sklavenwunder“ von Tintoretto vor, beschreibt den Entstehungskontext und die Rezeption des Werkes in der venezianischen Gesellschaft.
- Bildbeschreibung und Ikonographie: Der Text analysiert die einzelnen Elemente des Gemäldes: die Figuren, ihre Positionen, die Kleidung und die Symbole. Die Ikonographie des Bildes wird im Kontext der Legende des heiligen Markus erläutert.
Schlüsselwörter
Jacopo Tintoretto, „Sklavenwunder“, Scuola Grande di San Marco, Markus-Wunder, Manierismus, venezianische Gesellschaft, Ikonographie, Licht und Schatten, Farbigkeit, Komposition, Universalität des christlichen Glaubens, Realitätsbezüge, Stadt Venedig, Markusplatz.
- Arbeit zitieren
- Franziska Waßmann (Autor:in), 2012, Untersuchung des Gemäldes "Das Sklavenwunder" von Tintoretto, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/211645