Romantik, Action, Drama, Komödie – Schon bei einer kleinen Auswahl von Filmgenres darf das der Komödie nicht fehlen. Die Komödie bzw. Comedy ist eine der wichtigsten und häufigsten Kategorien des (Kino-)Films. Wenn auch dessen Status als eigenständiges Genre von einigen Filmanalytikern bestritten wird, wird auch die These vertreten, dass es sich dabei um das am dauerhaft beliebteste Genre handelt. Comedy kann zwischen der bissigen Satire, dem versöhnlichen Humor, dem Grotesken, dem Utopischen und dem allgemeinen Witz angesiedelt werden. Filmgeschichtlich betrachtet besitzt Comedy vor allem zwei Schwerpunkte: die Slapstick-Comedy der zwanziger und dreißiger Jahre und die Screwball-Comedy der dreißiger und frühen vierziger Jahre.
Um auf die Kritik der Comedy als eigenständiges Genre zurückzukommen, so scheint sie von der Filmwissenschaft vor allem durch fehlende Seriosität und
Ernsthaftigkeit gekennzeichnet zu sein. Dies ist unter anderem auf eine geringe Zahl von Forschungen zurückzuführen, welche Comedy zum Gegenstand haben. Dennoch zählen GLASENAPP und LILLGE in ihrem Buch „Filmkomödie der Gegenwart“ drei wichtige Studien auf. Zum ersten „Popular Film And Television Comedy“, welche sich um die Einteilung von Kategorien filmischer Comedy bemühen; zum zweiten die Studie „Film Comedy“ mit der Einbeziehung
soziokultureller Aspekte der Comedy und drittens „Filmgenres: Komödie“, welche das Genre in seiner Vielfalt vorstellt. Relevant für diese Arbeit ist vor allem die Bedeutung der soziokulturellen Aspekte von Comedy. Diese zeigen sich schon bei den Anfängen des Comedy-Films wie etwa Chaplins „Moderne Zeiten“, einer Slapstick-Komödie aus dem Jahr 1936, in welcher der Taylorismus und die damit verbundene Fließbandarbeit sowie die Massenarbeitslosigkeit sozialkritisch dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Wissenschaftliche Annäherungen an den Comedy-Film
- Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft als Mittel der Comedy
- Konstitution des Subjekts durch gesellschaftliche Normen
- Mögliche Folgen für das Individuum
- „Borat“ - ein geeigneter Comedy-Film für Gesellschaftsanalyse?
- Kompakte Handlungszusammenfassung
- Kultur, Lebenswelt und Interaktion als mögliche Grenzen der Integration
- Die Stimmen des öffentlichen Diskurses als Zeichen einer missverstandenen Betrachtung?
- Fazit: „Borat“ und seine Bedeutung für das soziologische Potential von Comedy
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der soziologischen Analyse des Comedy-Films und untersucht, inwiefern der Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft in diesem Genre dargestellt und thematisiert wird.
- Die wissenschaftliche Einordnung des Comedy-Films
- Die Konstitution des Subjekts durch gesellschaftliche Normen
- Der Konflikt zwischen dem Individuum und den sozialen Normen
- Der Comedy-Film als Mittel zur Gesellschaftsanalyse
- Die Bedeutung des Films „Borat“ für die soziologische Interpretation des Comedy-Genres
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die wissenschaftliche Annäherung an den Comedy-Film und diskutiert verschiedene Studien, die sich mit der soziokulturellen Bedeutung des Genres befassen. Das zweite Kapitel behandelt die Konstitution des Subjekts durch gesellschaftliche Normen und die möglichen Folgen für das Individuum im Kontext sozialer Erwartungen. Der dritte Abschnitt widmet sich dem Film „Borat“ und analysiert seine Handlung sowie die darin dargestellten Themen, wie Kultur, Lebenswelt und Interaktion.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Comedy-Film, Gesellschaftsanalyse, Individuum, Gesellschaft, soziale Normen, Subjekt, Kultur, Interaktion und den Film „Borat“.
- Arbeit zitieren
- B. Sc. Michael Mühlbauer (Autor:in), 2012, Das gesellschaftsanalytische Potential des Hollywood-Comedy-Films "Borat", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/210437