Auch Ernst Fritz- Schubert, Schulleiter der Willy- Hellpach- Schule in Heidelberg und Begründer des Schulfaches Glück, spricht sich ebenfalls dafür aus, Schüler nicht nur fachlich zu qualifizieren sondern vor allem “wieder Bildung im ursprünglichen Sinn zu vermitteln“ (http://www.spiegel.de), wozu es seiner Meinung nach auch gehöre, den Kindern Wege in ein glückliches, sinnerfülltes und zufriedenes Leben aufzuzeigen.
Als angehende Grundschullehrerin interessiert mich diesbezüglich besonders die Frage, was das deutsche Bildungssystem leisten kann, um genau diese Wege für Kinder leichter auffindbar zu machen, weshalb ich dieser Arbeit die Frage zugrunde lege, in welcher Form der Sachunterricht der Grundschule die Schüler dabei unterstützen kann, sich zu glücklichen und lebenskompetenten Individuen zu entwickeln.
Die Voraussetzungen, Lerngegenstände zwischen Wissenschaft und Lebenswelt zu rekonstruieren, bietet das Modell der Didaktischen Rekonstruktion, welches drei unterschiedliche Anforderungen an die Lehrperson stellt, denen hinsichtlich der Planung konkreten Fachunterrichts zu einem Thema nachgekommen werden sollte (vgl. Gropengießer/ Kattmann 2009, S. 159- 160).
Anschließend wird in Form des zweiten Hauptabschnitts der Arbeit die Lernerperspektive auf den Lerngegenstand näher erläutert, welche aufgrund der von mir durchgeführten empirischen Erhebung zu Glückskonzepten von Grundschulkindern herausgestellt werden konnte. Aufgrund dieser Ergebnisse folgt im Anschluss eine Analyse, an welchen Stellen das kindliche mit dem fachlichen Verständnis verknüpft und inwieweit es weiterentwickelt werden kann.
In Form des dritten und letzten Abschnitts werden sodann, ausgehend von den Erkenntnissen aus den beiden zuvor dargestellten Schritten, Möglichkeiten aufgezeigt, wie eine didaktische Strukturierung des Lerngegenstands aussehen könnte, um das Lebensglück der Grundschüler durch die Thematisierung innerhalb des Unterrichts entsprechend fördern zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fachliche Klärung
- Glück im fachwissenschaftlichen Diskurs
- Glück im pädagogischen Diskurs
- Gegenwärtiger Forschungsstand zum Thema Kindheitsglück
- Empirische Untersuchung
- Relevanz des Forschens zu Kindervorstellungen im Kontext qualitativer Forschung
- Darstellung und Reflexion der Erhebungsmethodik
- Darstellung und Reflexion der Auswertungsmethodik
- Gütekriterien qualitativer Forschung
- Darstellung und Interpretation der Ergebnisse
- Darstellung und Auswertung der Kategorie „Subjektive Glücksmomente/ Subjektive Glückskonzepte“
- Darstellung und Auswertung der Kategorie „Körperliche Reaktionen auf das Glücksempfinden“
- Darstellung und Auswertung der Kategorie „Subjektive Unglücksmomente“
- Darstellung und Auswertung der Kategorie „Zukünftiges Glück“
- Darstellung und Auswertung der Kategorie „Komplexität und subjektive Interpretierbarkeit des Glücksbegriffs“
- Didaktische Strukturierung
- Den Glücksbegriff im Rahmen des Philosophierens erschließen
- Förderung sozialer Kompetenz
- Förderung emotionaler Kompetenz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie der Sachunterricht der Grundschule Kinder dabei unterstützen kann, sich zu glücklichen und lebenskompetenten Individuen zu entwickeln. Die Arbeit basiert auf dem Modell der Didaktischen Rekonstruktion und gliedert sich in eine fachliche Klärung des Glücksbegriffs, eine empirische Untersuchung zu den Glückskonzepten von Grundschulkindern und eine didaktische Strukturierung möglicher Unterrichtsansätze.
- Der Glücksbegriff im fachwissenschaftlichen und pädagogischen Diskurs
- Kindliche Glückskonzepte und -vorstellungen
- Die Relevanz von Glückserziehung im Bildungssystem
- Möglichkeiten der didaktischen Umsetzung im Sachunterricht
- Verknüpfung von fachlichem und kindlichem Verständnis von Glück
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Glücks ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Rolle des Sachunterrichts in der Förderung von Glück und Lebenskompetenz bei Grundschulkindern. Sie betont die zunehmende Bedeutung der Frage nach einem glücklichen Leben in einer individualisierten Gesellschaft und verweist auf verschiedene pädagogische Ansätze. Die Einleitung skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der auf dem Modell der Didaktischen Rekonstruktion basiert.
Fachliche Klärung: Dieses Kapitel analysiert den Glücksbegriff aus fachwissenschaftlicher und pädagogischer Perspektive. Es beleuchtet verschiedene philosophische Glückskonzepte, wissenschaftliche Glücksfaktoren und diskutiert die pädagogische Relevanz des Glücksbegriffs. Es werden Argumente für und gegen die Integration von Glückserziehung im Bildungssystem erörtert, wobei die Herausforderungen und Chancen einer solchen Integration im Detail beleuchtet werden. Der aktuelle Forschungsstand zum Thema Kindheitsglück wird ebenfalls vorgestellt.
Empirische Untersuchung: Dieses Kapitel beschreibt die empirische Untersuchung, die durchgeführt wurde, um die Glückskonzepte von Grundschulkindern zu erforschen. Es erläutert die gewählte Methodik (halbstandardisierte Einzelinterviews) sowie die Auswertungsmethode (qualitative Inhaltsanalyse). Die Untersuchungsgruppe und die Durchführung der Interviews werden detailliert dargestellt, und die Gütekriterien der qualitativen Forschung werden berücksichtigt. Der Fokus liegt auf der methodischen Vorgehensweise und der Begründung der gewählten Methoden.
Darstellung und Interpretation der Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert und interpretiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung, wobei verschiedene Kategorien wie subjektive Glücksmomente, körperliche Reaktionen auf Glück, subjektive Unglücksmomente, Zukunftsvorstellungen und die Komplexität des Glücksbegriffs analysiert werden. Die Ergebnisse werden differenziert dargestellt und im Kontext der Forschungsfrage interpretiert. Es werden Zusammenhänge zwischen den einzelnen Kategorien hergestellt, um ein umfassendes Bild der kindlichen Glückskonzepte zu zeichnen.
Didaktische Strukturierung: Dieses Kapitel skizziert Möglichkeiten der didaktischen Strukturierung des Themas Glück im Sachunterricht. Es werden konkrete Beispiele für die Vermittlung des Glücksbegriffs im Rahmen des Philosophierens und die Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen vorgestellt. Die vorgeschlagenen didaktischen Ansätze zielen darauf ab, das Verständnis von Glück bei den Kindern zu fördern und sie in ihrer Entwicklung zu glücklichen und lebenskompetenten Individuen zu unterstützen.
Schlüsselwörter
Glück, Kindheitsglück, Glückserziehung, Sachunterricht, Grundschule, Didaktische Rekonstruktion, Qualitative Forschung, Lebenskompetenz, Soziale Kompetenz, Emotionale Kompetenz, Glücksfaktoren, Glückskonzepte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Kindheitsglück im Sachunterricht
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht, wie der Sachunterricht der Grundschule Kinder dabei unterstützen kann, sich zu glücklichen und lebenskompetenten Individuen zu entwickeln. Sie basiert auf dem Modell der Didaktischen Rekonstruktion und gliedert sich in eine fachliche Klärung des Glücksbegriffs, eine empirische Untersuchung zu den Glückskonzepten von Grundschulkindern und eine didaktische Strukturierung möglicher Unterrichtsansätze.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt den Glücksbegriff im fachwissenschaftlichen und pädagogischen Diskurs, kindliche Glückskonzepte und -vorstellungen, die Relevanz von Glückserziehung im Bildungssystem, Möglichkeiten der didaktischen Umsetzung im Sachunterricht und die Verknüpfung von fachlichem und kindlichem Verständnis von Glück.
Welche Methode wurde in der empirischen Untersuchung verwendet?
Die empirische Untersuchung basiert auf halbstandardisierten Einzelinterviews mit Grundschulkindern. Die Auswertung erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse. Die Gütekriterien qualitativer Forschung wurden dabei berücksichtigt.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse der Untersuchung werden in Kategorien wie subjektive Glücksmomente, körperliche Reaktionen auf Glück, subjektive Unglücksmomente, Zukunftsvorstellungen und die Komplexität des Glücksbegriffs dargestellt und interpretiert. Zusammenhänge zwischen den Kategorien werden hergestellt, um ein umfassendes Bild der kindlichen Glückskonzepte zu zeichnen.
Wie werden die Ergebnisse didaktisch umgesetzt?
Das Kapitel "Didaktische Strukturierung" skizziert Möglichkeiten der didaktischen Umsetzung im Sachunterricht. Es werden konkrete Beispiele für die Vermittlung des Glücksbegriffs im Rahmen des Philosophierens und die Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen vorgestellt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Glück, Kindheitsglück, Glückserziehung, Sachunterricht, Grundschule, Didaktische Rekonstruktion, Qualitative Forschung, Lebenskompetenz, Soziale Kompetenz, Emotionale Kompetenz, Glücksfaktoren, Glückskonzepte.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, eine fachliche Klärung des Glücksbegriffs, eine empirische Untersuchung, die Darstellung und Interpretation der Ergebnisse, eine didaktische Strukturierung und ein Fazit. Jedes Kapitel wird detailliert in einem separaten Abschnitt zusammengefasst. (Siehe Inhaltsverzeichnis oben).
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie kann der Sachunterricht der Grundschule Kinder dabei unterstützen, sich zu glücklichen und lebenskompetenten Individuen zu entwickeln?
Auf welchem Modell basiert die Arbeit?
Die Arbeit basiert auf dem Modell der Didaktischen Rekonstruktion.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrende im Sachunterricht der Grundschule, Pädagogen, Wissenschaftler im Bereich der Bildungswissenschaften und alle, die sich für die Förderung von Glück und Lebenskompetenz bei Kindern interessieren.
- Arbeit zitieren
- Merle Meinhardt (Autor:in), 2012, Das Thema "Glück" als Gegenstand des Sachunterrichts in der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/207937