[...] Im ersten Teil der Arbeit soll Foucaults Verständnis von einem Diskurs genauer erläutert
werden, um eine Grundvoraussetzung für die Diskussion über den Organmangel mit Hilfe
von Foucaults Regierungsbegriff zu schaffen.
Im zweiten Teil der Arbeit wird die Gouvernementalität als Analysekonzept erläutert. Vor
allem Thomas Lemke hat in der deutschen Gouvernementalitätsforschung einen zentralen
Beitrag zum Verständnis der foucaultschen Gouvernementalität geleistet. Diese Arbeit
bezieht sich auf sein Verständnis und seine Interpretation von Gouvernementalität. Im
Besonderen soll Bezug auf „Eine Kritik der politischen Vernunft. Foucaults Analyse der
modernen Gouvernementalität“ (Lemke, 2007) genommen werden. Wie bereits angekündigt
soll nicht ein Analysekonzept Foucaults separat betrachtet, sondern die Verbindung von
Subjektivität, Biopolitik, Macht, Wissen und Gouvernementalität aufgezeigt werden. Es soll
gezeigt werden, was Regierung alles umfasst und das diese nicht ausschließlich einer
Rationalität, sondern durch die Vielfältigkeit der Machtverhältnisse ganz unterschiedlichen
Rationalitäten folgt. Dieser Abschnitt wird mit Beispielen aus dem Diskurs über die
Organspende belegt, um die Verständlichkeit der Theorie zu verbessern.
Um Foucaults Regierungsbegriff analysieren zu können, wird ein Verständnis seiner Machtund
Wissenskonzeption (3.1.) benötigt. Die Entwicklung hin zu einer Machtkonzeption
welche aktuell die Bio-Macht darstellt soll aufgezeigt werden (3.2). In diesem Zusammenhang soll sein Konzept von Bio-Macht und dessen Bedeutung für den Körper und
das Leben deutlich gemacht werden (3.3.). Des Weiteren ist der Begriff der Regierung ohne
Freiheit und Subjekt nicht denkbar, dies soll genauer erläutert werden (3.4.). Am Ende des
zweiten Teils soll der Zusammenhang von Bio-Macht, wie auch Gouvernementalität mit ihrer
Zielsetzung aufgezeigt werden (3.5.).
Im dritten Abschnitt soll der mediale Diskurs über den Organmangel untersucht werden. Zum
einen, ob die Modelle den Organmangel zu beheben, eine Vorsorge oder
Fürsorgerationalität der Regierung wiederspiegeln. Des Weiteren soll untersucht werden, wie
Subjekte angerufen werden und welche Rationalitäten hinter den verschiedenen
Anrufungspraktiken zu erkennen sind. Zum einen sollen Tageszeitungen wie DIE WELT, die
tageszeitung, die Süddeutsche Zeitung und die BILD analysiert werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Was ist ein Diskurs?
3. Die Gouvernementalität als Möglichkeit Regierungsrationalitäten zu untersuchen
3.1. Die Funktionalität von Macht und Wissen
3.2. Eine Genealogie der Macht – Von der Souveränitätsordnung zur Bio-Macht
3.3. Wirkung von Bio-Macht und Rassismus auf Körper und Leben
3.4. Die Gouvernementalität – Regierung der Subjekte mithilfe der Freiheit
3.5. Zusammenhang von Bio-Macht und Gouvernementalität
4. Gouvernementale Implikationen im Diskurs über den Organmangel
4.1. Modelle zur Behebung des Organmangels
4.2. Vorsorge- oder Fürsorgerationalität in den Modellen
4.3. Anrufung der Subjekte als OrganspenderInnen und deren Rationalitäten
4.3.1. Anrufungen in Zeitungsartikeln und im Internet
4.3.2. Anrufungen in der Schule
4.3.3. Anrufungen in Werbekampangen
5. Fazit - Zusammenfassung und Ausblick
6. Anhang
6.1. Abbildung 1
6.2. Abbildung 2
6.3. Abbildung 3
6.5. Abbildung 4
7. Quellenverzeichnis
7.1. Literaturverzeichnis
7.2. Internetquellen
7.3. Abbildungsverzeichnis