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Sozialwirtschaft und Non-Profit-Management

Title: Sozialwirtschaft und Non-Profit-Management

Script , 2012 , 70 Pages

Autor:in: Prof. Dr. Alfons Maria Schmidt (Author)

Business economics - Miscellaneous

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Summary Excerpt Details

Das Studienscript befaßt sich mit den Teilaufgabenfeldern innerhalb des Wirtschaftszweiges. Es geht nach der Einführung in das Seminarthema auf Grundlagen ein, wendet sich Einzelaspekten zu, thematisiert die Umwetzung und bietet eine Zusammenfassung mit Ausblick. Im Anhang befinden sich Fragen als Anstöße zur Reflexion.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Einführung
Einführung in das Seminarthema

Grundlagen
Zeitgemässes Management als Aufgaben­stel­lung
Soziale Organisationen, Dienste und Einrich­tungen
Grundverständnis von Sozialmanagement ein-
schliesslich deren strategischer Zielperspektive
Abgrenzung von Tätigkeitsfeldern
Anforderungsprofil von Fach- und Führungs­kräften im Sozialmanagement
Aufgaben-, Organisations- und Führungsstruktur

Einzelaspekte
Kommunikation, Interaktion und Integration
Personalmanagement einschliesslich der Son­der-
­problematik „Ehrenamtliche“
Organisation und Organisationsentwicklung
(Schaffung effizienter Strukturen und Arbeits­abläufe)
Planung und Budgetierung sozialer Arbeit
Finanzierung und Controlling sozialer Arbeit
Rechtliche und politische Aspekte, sowie die Auswir-
kungen der Europäischen Integration
Neue Herausforderungen und neue tech­nolo­gi­sche
Hilfestellungen durch die Informations- und
Kommunikationstechnologien
Sicherung dynamischer Entwicklungsfähigkeit und
Entwicklung
Unternehmenskultur, Corporate Identity und sozial-
ethische Aspekte
Sozialmarketing und Öffentlichkeitsarbeit
Sponsoring und Fundraising
Qualitätsmanagement

Umsetzung
Theorie-Praxis-Problem und Umsetzungsstrategien
Gratwanderung zwischen psychosozialen An­sprüchen
und ökonomischen Erfordernissen
Pragmatischer Kompromiss zwischen institu­tio­nellen
Anforderungen, Professionalität und funktionaler
Differenzierung
Qualifizierungskonzept
Grenzen einer Professionalisierung für die Zu­kunft

Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung und Ausblick

Anhang
Literaturverzeichnis
Anstösse zur Reflexion
Über den Autor

Wer sich mit Sozialwirtschaft und Non-Profit-Management aus­ei­nan­der­setzt, der ist gut beraten, zu­nächst ein Grund­verständnis von Sozial­mana­ge­ment zu erwerben, be­vor er sich Einzelaspekten sowie dem Theorie-Pra­xis-Pro­blem und den Umset­zungs­stra­tegien zuwendet. Wir folgen die­ser Glie­de­rung im Rahmen nachfolgender Ausführungen.

Einführung

Einführung in das Seminarthema

Mit der Seminarreihe „Sozialwirtschaft und Non-Profit-Management“ soll

- ein globaler Überblick über den aufgeworfenen The­men­komplex vermit­telt und
- die in diesem Bereich erforderliche Sensibilität ge­fördert werden.
- Es gilt die Verantwortung gegenüber der Auf­ga­ben­stel­lung, dem Ge­mein­wohl und dem Gewissen anzu­neh­men, sowie
- im Tagesgeschäft konkurrierende wirtschaftliche und so­ziale Ziele an­ge­messen zu berücksichtigen.

Grundlagen des Managements von sozialen Organisationen, Diensten und Einrichtungen

Wir befassen uns im Rahmen der Grundlagen des Ma­na­ge­ments von so­zi­a­len Or­ga­nisationen zunächst mit der im Ti­tel der Seminarreihe ent­hal­te­nen Be­griff­lich­keit, d.h.

- mit zeitgemässem Management als Auf­gaben­stel­lung,
- mit sozialen Organisationen, Diensten und Ein­rich­tun­gen, sowie
- dem Grundverständnis von Sozialmanagement, ein­schliess­lich deren stra­tegi­scher Zielperspektive.

Daran schliesst sich eine Abgrenzung von Tätigkeits­feldern und die Be­trach­tung des Anforde­rungspro­fils an Fach- und Führungskräften im So­zial­ma­na­ge­ment an.

Dies mündet ein in die Darstellung der im sozialen Be­reich bestehenden viel­­schich­tigen Aufgaben-, Or­­ga­nisations- und Führungsstruktur, auf die das Ma­­­na­gement so­zi­a­ler Or­ga­ni­sationen, Dienste und Ein­richtungen an­ge­mes­sene Rück­sicht zu neh­men hat.

Einzelaspekte des Managements sozialer Or­ga­­nisationen, Dienste und Einrichtun­gen

Bei den Einzelaspekten sind als soziale Aspekte Kom­mu­ni­kation, Inter­aktion und Integration der Be­troffenen in den Auf­gabenerfüllungsprozess auf­zu­grei­­fen, eben­so das Perso­nal­management ein­schliess­­lich der Sonder­pro­blematik der „Ehren­amt­li­chen“.

Berücksichtigung muss auch die Organisation und de­ren Ent­wicklung fin­den. Schliesslich sind als per­ma­nente He­raus­forderung effiziente Struk­turen und Ar­beitsabläufe si­cher­zustellen und eine kos­ten­spa­ren­de Auf­ga­ben­­be­wäl­ti­gung - auch angesichts be­ste­hender Finanzknappheit und eines Rück­zugs der öf­fent­li­chen Hand - zu gewährleisten.

Einzugehen ist auf Planung und Budgetierung, sowie auf Finanzierung und Con­trolling sozialer Arbeit.

- Planung umfasst den systematischen Prozess zur Er­ken­nung und Lö­sung von Zukunftsproblemen,
- Budgetierung weist in zeitlicher, personaler, sach­be­zo­ge­ner, prozess­be­zo­gener und formaler Sicht für konkrete Auf­gaben verfügbare Finanz­mit­­tel zu und dient damit der Orientierung, Ent­scheidung, Koordination und In­tegra­ti­on, sowie der Motiva­tion und Kontrolle.
- Finanzierung setzt sich mit der Beschaffung von Ka­pital auseinander, das zur Erfüllung betriebli­cher Aufgaben be­nötigt wird und
- Controlling gewährleistet als Informations-, Steu­erungs- und Über­wa­chungs­instrument eine per­ma­nente Ausrich­tung auf die strategischen Ziele.

Da soziale Arbeit eingebunden in rechtliche und poli­tische As­pekte statt­fin­det, erscheint eine diesbe­züg­liche The­ma­ti­sierung zwingend. In die­sem Zu­sam­men­hang ist auch

- auf die Auswirkungen der Europäischen Inte­gra­ti­on ein­zu­gehen und
- der Gegensatz von zunehmender Verrechtlichung und ge­forderter Ent­bü­ro­kratisierung, Flexibili­sie­rung, sowie hö­herer Effizienz zu the­ma­ti­sie­ren.

Neue Herausforderungen, aber auch neue techno­lo­gi­sche Hil­festellungen er­geben sich durch die mo­der­nen Infor­ma­tions- und Kommunikationstech­no­lo­­gien. Diese heute ge­zielt in die Aufgabenbe­wäl­ti­gung einzubeziehen und Mög­lich­keiten der Entlastung wahrzunehmen gilt als unabweis­bares Muss.

Schiesslich gilt es im Zuge der Unternehmenskultur Entwick­lungsfähigkeit zu sichern und ein lernendes, sozial­verpflich­te­tes Unternehmen zu ge­währ­leisten. Dies erscheint beson­ders wichtig, angesichts der notwendigen Zu­kunfts­orien­tie­rung, der Unsicherheit von Prognosen und der Dynamik der Entwicklung im sozialen Bereich. Auch sind Unter­neh­mens­kultur ge­ne­rell, Corporate Identity und sozialethische As­pekte zu beleuchten.

Sozialmarketing und Öffentlichkeitsarbeit, sowie Sponsoring und Fund­rai­sing, aber auch Qualitätsmanagement bilden letztlich den Abschluss der im Rah­men der Seminarreihe aufge­griffenen Einzelaspekte.

Umsetzung des Managements von sozia­len Organisationen,

Diensten und Einrich­tungen

Die Umsetzung des Managements von sozialen Or­ga­ni­sa­tionen, Diensten und Einrichtungen muss sich primär dem Theorie-Praxis-Problem und Um­set­­zungs­strategien zu­wen­den. Hier ist heraus zu arbei­ten, wie theo­reti­sche Er­kennt­nisse im praktischen Vollzug Berücksichtigung finden und wie prak­tische Erfahrungen Einfluss auf die Theoriebildung ge­win­nen können.

Mit den bestehenden psychosozialen Ansprüchen und der in der Praxis er­for­­derlichen Gratwanderung zwischen psy­chosozialen Ansprüchen und öko­no­mi­schen Erfordernissen werden heere Zielperspektiven in die Nied­rig­keit praktischer Problembewältigung vor Ort gestellt.

Letztlich ist auch die Diskrepanz zwischen institu­tio­nellen An­forderungen, der Professionalität des Ma­na­gements von sozialen Organisationen, Dien­sten und Einrichtungen, sowie funktionaler Differen­zie­rung fortlaufend in ei­nem pragmati­schen Kompro­miss aufzulösen.

Abschluss im Rahmen der Betrachtungen zur Um­set­zung bil­det eine Re­fle­xi­on über das Quali­fizie­rungs­konzept und über die Grenzen einer Profes­sio­­na­li­sie­rung für die Zukunft.

Zusammenfassung und Ausblick

Zusammenfassung und Ausblick sollen schliesslich in ei­ner Ge­samtschau das Management sozialer Organi­sa­tionen, Dien­ste und Einrichtungen in sei­nen Ein­­zel­aspekten unter den heutigen Herausforderungen in Erscheinung tre­ten lassen und absehbare Per­spek­tiven thematisieren.

Grundlagen

Zeitgemässes Management als Aufgaben­stellung

Gehen wir im Rahmen unserer Betrachtungen vom Titel der Seminarreihe aus, so gilt es zunächst zu klären

- was mit Management bezeichnet wird,
- was wir unter zeitgemässem Management ver­ste­hen,
- was zeitgemässes Management im sozialen Be­reich be­deutet und
- was sich daraus als abgeleitete Aufgabenstellung er­gibt.

Management und zeitgemässes Manage­ment

Management ist die angelsächsische Bezeichnung für Füh­rung. Der Begriff wird differenziert

- in die Tätigkeit oder Technik des Managements und
- in die mit Führungsaufgaben betrauten Insti­tu­tio­nen (Lei­tungsorgane).

Er umschliesst mithin alle notwendigen Vorgänge ziel­ge­rich­te­ter Planung, Durchsetzung, Kontrolle und Steuerung (auch nach aussen) und die in­sti­tu­tionelle Differenzierung nach Führungsebenen (Top-, Middle- und Lower Ma­na­ge­ment) macht abweichende Schwer­punktsetzungen bei den zu­ge­ord­neten Tätig­kei­ten deutlich (Strategisches-, Takti­sches-, Opera­ti­ves Ma­na­gement).

Mit Management werden psychosoziale Aspekte eben­so the­matisiert, wie Or­ganisationsstrukturen und Verfah­rens­ab­läufe. Schliesslich verstehen wir un­­ter Führung: andere Men­schen zielgerichtet, in einer formalen Organi­sa­tion und un­ter konkreten Umwelt­bedingungen bei Wahrung humaner An­­sprü­che dazu zu bewegen, Aufgaben zu übernehmen und erfolg­reich aus­zuführen (vgl. Neuberger 1993, 8).

Seit Beginn der Disziplin „Management“ gab es viel­fältige Ma­nagement­an­sät­ze aus unterschiedlichen Wis­sen­schafts­dis­ziplinen (z.B. das Scientific Ma­na­ge­ment, der Human-Re­la­tions-An­satz). Sie rücken häu­fig recht ein­sei­tig Auf­ga­ben, Men­schen, Organi­sa­tion, Umwelt oder Humanisie­rung ins Zen­trum der Be­trachtungen. Dies kann nicht befriedigen.

Zeitgemässe Führungs- bzw. Managmentkonzepte er­kennt man daran, dass bei ihnen

- alle entscheidenden Merkmale im Rahmen eines ganz­heitlichen An­sat­zes Berücksichtigung finden und
- einseitige Überbetonungen von Einzelaspekten ver­mie­den werden.

Auf eine differenzierte Auseinandersetzung mit be­ste­hen­den Management­an­sätzen muss an dieser Stel­le verzichtet werden. Sie würde den vorge­ge­be­nen Rahmen sprengen (siehe Seminarreihen: Grund­lagen der Per­so­nal­führung bzw. Grundlagen der Organisation).

Zeitgemässes Management im sozialen Bereich

Im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes muss zeitgemässes Management im sozialen Bereich nicht nur alle ent­schei­denden Merkmale (Aufgaben, Men­schen, Or­ganisation, Umwelt, Hu­ma­ni­sie­rung) einbezie­hen, son­dern da­rü­ber ­hi­naus auch der spezifischen Ei­genart des Aufgabenfeldes, den Be­tei­lig­ten und Ein­richtungen Rechnung tragen. Diese Eigenart ist heu­te unter an­de­rem gekennzeichnet durch

- die an den Erfordernissen orientierten sozialen Ziel­set­zungen, die in ei­nem konfliktträchtigen Ver­hält­nis zu öko­nomischen Erfordernissen ste­hen,
- die demographische Entwicklung und dem daraus re­sul­tierenden hö­he­ren Bedarf an sozialen Dienst­leistungen bei begrenztem Finanzvolu­men, sowie
- die aus der existenziellen Angewiesenheit der Kli­en­ten re­sultierende be­­son­dere Verantwortung und Für­sor­ge­pflicht.

Angesichts der unübersehbaren Symptome des Um­bruchs im sozialen Be­reich gewinnt ein zeitgemässes So­zialmana­ge­ment mit ausgeprägter Pro­blem­­­­be­wäl­ti­gungskompetenz erheblich an Bedeutung. Symp­tome sind z.B.

- „Die öffentlichen Mittel fliessen spärlicher.
- Die Kassen bzw. Leistungsträger verhandeln här­ter. Die Selbst­betei­li­gung der Leistungsträger wird stärker gefor­dert.
- Finanzierbarkeit wird schwieriger.
- Der Wettbewerb wird härter.
- Kosten steigen – Kostendenken wird notwendig.
- Die Steuergesetzgebung greift immer mehr ein.
- Öffentlichkeitsarbeit und öffentliche Motivation müs­sen ausgebaut wer­den.
- Personalabbau auf der einen Seite wird zu einer drück­en­den Frage. Be­rech­tigte Arbeitszeit­ver­kür­zung und Lohn­erhöhungen verschärfen die Si­tu­a­tion.
- Andererseits wird der Mangel an qualifizierten Mit­ar­bei­tern grösser. Gu­te Mit­arbeiter steigen aus.
- Innere Kündigung und Motivationsdefizite verrin­gern un­se­re Leistung und Wettbewerbsfähigkeit.
- Konflikte werden immer zahlreicher. Uns fehlt die Fähig­keit damit zu le­ben.
- Führungskräfte leiden unter der Last, nicht genü­gend qua­lifiziert zu sein im Bereich von Mana­ge­ment­.
- Arbeitsrechtliche Schwierigkeiten, Arbeitspro­zes­se bin­den sehr viel Ener­gie, werden mit grossem Kos­ten­auf­wand und oft geringem Sach­ver­stand ab­gewickelt.
- Wirkungsvoller Umgang mit Kollegen, Patienten, Ärzten, Vorständen und Ge­sprächsfähigkeit erhalten eine immer grössere Bedeutung.
- Auch Einsatzführung und -organisation leiden im­mer mehr unter den Män­geln in Management und Führung“ (Decker 1992, 15).

Insoweit erscheinen Strategien angezeigt, die den be­ste­henden Gege­ben­hei­ten und den sich abzeich­nenden Ent­wick­lungen offensiv gegenüber­tre­ten und angemessene Lö­sungsansätze bieten, anstatt ab­war­tend den He­raus­for­de­rungen zu begegnen.

Aus den von der obersten Führungsebene zu verab­schie­denden stra­te­gi­schen Zielen, die die Richtung vorgeben, lei­ten sich taktische und ope­ra­tive Zie­le ab. Dies bedeutet, dass alle Aktivitäten an den stra­tegischen Zie­len aus­­zu­rich­ten sind. Damit wird be­ab­sichtigt,

- eine widerspruchsfreie Gesamtkonzeption zu ver­folgen,
- ein gemeinsames gleichgerichtetes Handeln zu ge­währ­leisten und
- Reibungsverluste zu minimieren.

Ziel zeitgemässen Managements im sozialen Bereich muss letztlich ein ganz­heitliches, professionelles, ziel­gerichtetes, so­zial verpflichtetes und ef­fi­zientes Han­deln der jeweiligen Or­ganisation, des jeweiligen Dienstes oder der je­wie­ligen Ein­richtung sein.

Aufgabenstellung im Rahmen zeit­ge­mässen Sozialmanagements

Zur Aufgabenstellung im Rahmen zeitgemässen Ma­na­ge­ments bei sozialen Organisationen, Diensten und Ein­rich­tun­gen zählen unter anderem die ge­zielte Einflussnahme, der intensive Informationsaustausch, das stete Opti­mie­rungs­bemühen und die Bewälti­gung der ökonomischen He­raus­for­de­rung. Es geht al­so darum,

- gezielt im Interesse der Klienten Einfluss auf so­zial- und gesell­schafts­po­litische Entwicklungen zu nehmen und be­stehende Notwendigkeiten ein­zu­­for­dern,
- über eine offene Informationspolitik mit ernst­haf­ter argu­men­tativer Aus­ei­nandersetzung stets um Of­fenlegung, Aus­tausch und Erkennt­nis­ge­winn be­müht zu sein,
- im eigenen Zuständigkeitsbereich in Überein­stim­mung mit den sich wan­delnden Gegebenheiten er­forderliche Ver­änderungen (Leistungs­an­gebot, Strukturen, Verfah­rens­weisen, Personal, Unter­neh­menskultur) an­zu­stos­sen und umzusetzen (z. B. verstärkte Adressaten­zentrie­rung) und
- innovativ einen Ausgleich zwischen sozialen Ziel­set­zun­gen und öko­no­mi­schen Erfordernissen her­beizuführen.

Ziele, Aufgabenstellung und einzelnen Massnahmen sind im­mer wieder neu zu hinterfragen, damit eine kon­tinuierliche Entwicklung krasse Brüche im Ent­wicklungsverlauf mög­lichst vermeidet. Denn krasse Brüche ziehen

- erhebliche Unsicherheiten, vermeidbare Gefahren (z.B. Überforderung von Beschäftigten) und dys­funktionale Ef­fekte nach sich;
- sie reduzieren die Qualität der Aufgabenbewälti­gung, die Mitarbeiter­zu­friedenheit und den reali­sier­baren Grat an Effizienz.
- Ferner wird die erforderliche Ausbildung der so­zi­a­len In­stitution als „Ler­nendes Unternehmen“ be­hindert.

Soziale Organisationen, Dienste und Einrichtungen

Nach einer Betrachtung des Wesens zeitgemässen Ma­na­ge­ments erscheint ei­ne Auseinandersetzung mit sozialen Or­ga­nisationen, Diensten und Ein­rich­­tun­gen zwingend ge­bo­ten. Im Vordergrund stehen hier die Verbände der freien Wohl­fahrtspflege. Zu den sozialen Organisationen, Diensten und Ein­rich­tun­gen zählen aber auch private Initiativen, Vereine und Selbst­hil­fe­ein­richtungen, staatliche Einrich­tun­gen sowie privatwirtschaftliche Un­ter­neh­men. Uns interes­sie­ren

- traditionelle Wohlfahrtspflege,
- Entwicklungstendenzen und
- eine grundlegende Positionsbestimmung.

Traditionelle Wohlfahrtspflege

Freie gemeinnützige Wohlfahrtsverbände nehmen heute im System der or­ganisierten Sozialpolitik und Sozialarbeit in der Bundesrepublik Deutsch­land eine zentrale Stellung ein. „Die Funktions- und Aufgaben­tei­lung zwi­schen gesetzlich-behördlichen und ver­band­lichen Trägern sowie die wech­sel­sei­­tige verti­ka­le und horizontale Verflechtung der jeweiligen Un­­ter­glie­de­run­gen - etwa in paritätisch besetzten Fach­­aus­schüssen und -gremien, ist das Er­gebnis ei­ner histo­ri­schen Entwicklung“ (Heinze/Olk 1984, 1262)

In der Nachkriegszeit erhielten die Wohlfahrts­ver­bän­de an­ge­sichts der Er­fah­rungen mit dem tota­li­tä­ren Staat eine ge­setzliche Absicherung ihrer Kom­­pe­ten­zen (JWG, BSHG). Es erwuchs eine Vor­rang­stel­lung freier Träger und de­ren verstärkte Einbindung in die staatliche Sozialpolitik. (70 % der Ju­gend­bildungsstätten, 71 % der Kindergärten, 60 % der Altenheime und Pfle­ge­stät­ten, 71 % der Kin­der­hei­me).

„Mit der Übernahme öffentlicher Aufgaben durch die „freien“ Träger wächst nicht nur deren Einfluss auf die staatliche Po­litik, sondern um­ge­kehrt auch die Kontrollmöglichkeit des Staates sowie die Abhän­gig­keit der Verbände von staat­li­cher Unterstützung“ (ebd., 1272).

Derzeit besteht eine verschärfte von Schlagworten und Ar­gu­men­ta­ti­ons­fi­gu­ren geprägte Auseinander­set­zung um Macht-, Kompetenz- und letztlich Mit­tel­zu­weisung. Diese Aus­einandersetzung findet ihre Be­gründung nicht zu­letzt

- in den unübersehbaren verbandlichen Bürokrati­sierungs- und Zentrali­sie­­rungstendenzen und
- einer Dezentralisierung und Dekonzentration des expan­dierenden Sys­tems staatlich bzw. kommu­nal erbrachter Dienstleistungen.

Beide Entwicklungen laufen dem postulierten grund­le­gen­den Wesens­un­ter­schied behördlicher und ver­bandlicher So­zialarbeit zuwider.

Wohlfahrtsverbände bedürfen heute offensichtlich ei­ner ak­tu­ellen Stand­ort­bestimmung und neuer Kon­zepte für zeit­gemässe soziale Arbeit. Über­kom­me­ne Ar­gumen­tations­mus­ter reichen nicht mehr aus. In diesem Zu­sam­men­hang hat nicht zuletzt die Wis­sen­schaft ihrer Verantwortung durch ei­ne un­terstüt­zende Beratung und Begleitung gerecht zu wer­den.

Entwicklungstendenzen

An Entwicklungstendenzen zeichnet sich im Bereich sozia­ler Dienst­lei­stun­gen die Ausbreitung einer neu­en Wert­ori­en­tierung ab, die persönliche Be­zie­hun­gen und über­schau­ba­re Organisationsformen präfe­riert. Dies be­gün­stigt private Ini­tiativen und Selbst­hilfegruppen als Alternativen (z.B. selbst­ver­wal­tete Hei­me, Frauenhäuser, Stadtteilgruppen, Selbst­­hil­fe­grup­pen im Ge­sund­heitssektor). Sie richten sich ge­gen

- bürokratische Verkrustungen,
- mangelnde Partizipationsmöglichkeiten der Klien­ten und
- fehlende Sensibilität gegenüber neuen Problem­la­gen.

Politische Aktionsgruppen wenden sich darüber ­hi­naus als nicht unmittel­ba­re Erbringer von Hilfelei­stun­gen gegen Miss­stände in Heimen und Be­hör­­den­­willkür gegenüber Hilfe­su­chenden.

Grossverbände und private Initiativen können sich wech­sel­sei­tig befruch­ten und damit Vorteile erzielen. In der Kon­se­quenz

- bedürfen Grossverbände einer Revitalisierung durch Ein­bin­dung von zeit­gemässen Aktivitäts­po­ten­tialen und
- selbstorganisierte Initiativen sind in einer büro­kra­tisierten und ver­re­gel­ten Umwelt auf ver­mit­telnde Instanzen mit etablierter Machtposition an­ge­wiesen.

Bereitschaft und Fähigkeit im Interesse der Klienten auf­ei­nan­der zuzu­ge­hen sind sowohl in den einzelnen Verbänden der freien Wohlfahrtspflege als auch in den jeweiligen Ini­tiativen und Selbsthilfegruppen sehr un­ter­schied­lich aus­ge­prägt.

- Bestehen einerseits Befürchtungen vor dem spon­tanen Cha­rak­ter pri­va­ter Initiativen und werden diese als überflüssiger Restbestand vor­mo­derner Hilfeformen betrachtet,
- so bestehen andererseits Misstrauen und Berüh­rungs­äng­ste gegenüber etablierten Bürokratien - ob bei Be­hör­den oder bei Grossorganisa­tio­nen.

Privatwirtschaftliche Einrichtungen im sozialen Sek­tor kon­zentrieren sich angesichts ihrer Gewinnorien­tierung auf wirt­schaftlich erfolgsträchtige Lei­s­tungs­angebote. Sie decken aber nicht nur für spezielle Ziel­grup­pen (z.B. zah­lungskräftige Se­nioren) soziale Teil­segmente ab.

Grundlegende Positionsbestimmung

Gesamtgesellschaftlich bedarf die aktuelle Kritik am So­zi­­al­staat und der Ent­wicklungsprozesse in mo­der­nen Wohl­fahrtsstaaten einer grund­le­gen­den Dis­­kussion. So ist unter an­derem zu klären,

- was ein Wohlfahrtsstaat leisten kann und was er leisten muss,
- wie die hierfür erforderlichen Mittel aufzubringen sind und
- wie eine den legitimen Bedürfnissen verpflichtete Lei­stungs­erstellung wirt­schaftlich tragbar reali­siert werden kann.

Im Zusammenhang mit den Trägern sozialer Dienst­lei­stun­gen steht die Um­­setzung im Vordergrund, d.h.

- wie sich der gesamtgesellschaftliche Konsens im Rah­men des ange­bo­te­nen Leistungsprogrammes praktisch um­setzen lässt,
- welche Modifikationen an Leistungsangebot und deren Darbietungs­for­men angesichts gesell­schaft­licher Ent­wick­lungen durchzuführen sind,
- wie eine permanente Optimierung institutio­nali­siert (Qua­litätsbewusst­sein) und finanzielle Trag­fä­higkeit ge­währleistet werden kann (innovati­ve Ausschöpfen be­ste­hender Ressourcen).

Individuell ist schliesslich zu fragen einerseits nach dem An­spruchsniveau ge­genüber der Gesellschaft und den Lei­stungs­erbringern im sozialen Be­reich und andererseits nach der persönlichen Lei­stungs­bereitschaft (z.B. Eh­ren­amt­liches En­gagement).

Grundverständnis von Sozialmanagement einschliesslich deren strategischer Zielperspektive

Zu den Grundlagen des Managements sozialer Or­ga­ni­sa­ti­o­nen, Dienste und Einrichtungen zählt ohne Zweifel, ein Grund­verständnis von So­zi­al­ma­na­­ge­ment zu entwickeln. Die­ses Grundverständnis dient als Ausgangs- und Ori­en­­tie­rungspunkt und gibt den zu realisierenden Mana­ge­ment­ak­ti­vi­täten die Rich­tung vor. Ihren Ausdruck findet das Grund­verständ­nis von So­zial­mana­gement in der jeweiligen stra­te­gi­schen Zielperspektive. So ist nachfolgend ein­zugehen auf

- das Grundverständnis von Sozialmanagement,
- das dahinterliegende Menschen- und Weltbild, so­wie
- die strategische Zielperspektive.

Grundverständnis von Sozialmanagement

Management sozialer Organisationen, Dienste und Ein­rich­tun­gen bedarf ei­nes Grundverständnisses so­zi­aler Arbeit und dieses Grundverständnis ist kul­­tu­rell geprägt. Nach wie vor sind christliche Aussagen und Überzeu­gun­gen für den gesellschaftlichen Grund­konsens in der Bundesrepublik we­sent­lich,

- wenn auch in Teilen des Landes über Jahrzehnte durch forcierten Athe­is­mus und ideologische Be­einflussung der gesamtgesellschaftlicher Zu­gang zu dieser „Kultur des Abendlandes“ teilweise ver­schüttet wurde,
- wenn auch durch bestehende Wanderungsbe­we­gun­gen (Umsiedler, Aus­siedler, Gastarbeiter, Asyl­suchende) von den bodenständigen An­schau­­un­gen abweichende kul­tur­kreisgeprägte Ant­wor­ten Eingang in das öf­fent­li­che Be­wusstsein finden,
- wenn auch in der heute bestehenden Demokratie eine Relativierung von Wer­ten und Anschauungen stattfindet und traditionell geprägter Nor­mie­rungs­druck bei wach­sen­den neuen Anpas­sungs­ver­pflichtungen (Kon­sum, Sta­tussymbole, Besitz) abnimmt.

Das Grundverständnis stellt eine verbindende Klam­mer zwi­schen den In­di­vi­duen her und bietet damit not­wendige Ori­en­tierung und Stütze. Nur die we­nig­sten Mitmenschen sind in der Lage, sich permanent neu zu orien­tie­ren, sich flexibel und dynamisch neu­en Entwicklungen anzupassen. Ohne ein ein­ver­nehm­liches Grundverständnis sind die meisten In­di­viduen über­for­dert. Dies trifft naturgemäss auch auf die Mit­arbeiter in sozialen Orga­ni­sa­ti­o­nen, Diensten und Ein­rich­tungen zu.

Insoweit ist das einvernehmliche Grundverständnis ge­­samt­gesellschaftlich, aber auch unternehmens­in­di­viduell ein zwi­ngendes Erfordernis, wenn es auch die zunächst be­ste­henden Freiheitsgrade ein­schränkt. Einver­nehm­li­ches Grund­­verständnis findet ge­samtgesellschaftlich in kodi­fizier­ten Nor­men und ungeschriebenen Regeln ihren Nie­der­schlag.

Dahinterliegendes Menschen- und Weltbild

Entscheidend geprägt wird das Grundverständnis von So­zi­al­management durch das dahinterliegende Menschen- und Welt­bild der obersten Füh­rungs­­ebe­ne, das auch in der je­weiligen Unternehmenskultur ihren Nie­der­schlag findet. Die­ses Menschenbild kann tendenziell

- vom Sozialdarwinismus („Nur die Stärksten über­leben“) oder von der so­zia­len Verantwortung al­len Menschen ge­genüber (Christliche Sozial­lehre bzw. Humanismus) ge­prägt sein und
- es kann von der menschenunfreundlichen Theorie X (Mit­arbeiter bedarf Zwang, Kontrolle und Füh­rung) oder von der menschenfreundlichen The­o­­rie Y nach Mc Gregor (Mitarbeiter bedarf der Entfaltungs- und Erfolgs­mög­lich­keiten) beeinflusst sein,

Gerade die oberste Führungsebene ist entscheidend, da sie den unterge­ord­neten Ebenen letztlich vor­gibt,

- in welche Richtung die Reise geht (strategische Ziel­per­spek­tive der Or­ga­ni­sation, des Dienstes bzw. der Ein­rich­tung),
- in welchen Strukturen und nach welchen Ver­fah­rens­ab­läufen die Auf­ga­ben­erfüllung zu leisten (or­ganisatorische Komponente) und
- welchen Richtlinien und Anweisungen zu folgen ist (Per­so­nalfüh­rungs­kom­­ponente).

Das Phänomen des in einer Organisation herr­schen­den Men­schen- und Welt­­bildes und die damit ver­bun­dene Un­ter­nehmenskultur lässt uns er­ken­nen, wa­rum wir uns in einer Or­ganisation wohl fühlen und in einem an­de­ren nicht. Aus­schlaggebend hier­für ist letztlich die Übereinstimmung herr­schender Organisationsansichten und individueller Über­zeu­gun­gen. Auf die krankmachende Wirkung eines un­über­brückbaren Gegensatzes sei an dieser Stelle nur hinge­wie­sen. (Beispiel: Arbeit bei einem Träger mit Grund­über­zeu­gun­gen, die von den eigenen stark abweichen, angesichts feh­­lender Alter­na­ti­ven zur Exis­tenzsicherung.)

Strategische Zielperspektive des Sozialmanagements

Aus dem kulturell geprägten Grundverständnis, dem dahin­ter­liegenden Men­­schen- und Weltbild und der Be­rück­sich­ti­gung relevanter Rahmen­be­din­­gungen und Einflussgrössen lässt sich die strategische Ziel­per­spektive ei­nes Unter­neh­mens, in unserem Falle ei­ner sozialen Organisation, eines so­zialen Dienstes oder einer sozialen Einrichtung, ent­wickeln.

Gehen wir von der Abendländischen Kultur und einer men­schenfreund­li­chen Grundorientierung aus, stellen wir darüber­ hi­naus in Rechnung, dass fi­nan­zielle Spiel­räume angesichts vielfältiger limitierender Rah­menbe­din­gun­gen enger wer­den, so könnte die stra­tegische Zielperspektive bei­spiels­­weise lau­ten: Un­se­re soziale Organisation, unser sozialer Dienst, un­se­re soziale Einrichtung verfolgt das strategische Ziel,

- im angestammten Aufgabengebiet für die Ziel­grup­pen optimale soziale Leis­tungen zu bieten und um stetige Optimierung bemüht zu sein,
- dabei die legitimen Wünsche und Interessen der Kli­en­ten und Mit­ar­bei­ter angemessen zu berück­sichtigen und die Betroffenen in Planungs-, Ent­scheidungs- und Um­setzungsprozesse ein­zu­be­zie­hen,
- die Fortentwicklung des Leistungsangebotes, der Struk­turen und Ver­fah­rensabläufe stetig an die sich wan­deln­den Herausforderungen an­zu­pas­sen und die Kultur ei­nes „Lernenden Unternehmens“ zu fördern,
- innovativ bestehende Probleme zu bewältigen um Bes­ter im Markt zu sein,
- dabei aber die ökonomischen Erfordernisse nicht aus dem Blickfeld tre­ten zu lassen, da wirt­schaft­liches Über­leben den langfristigen Bestand der Ein­­richtung, die lang­fristige soziale Dienstleistung auf hohem Ni­veau und lang­fristige Arbeitsplätze sichert.

Diese Festlegung würde den Primat der sozialen Auf­ga­ben­stellung vor Ge­win­ninteressen festschrei­ben.

Die globalen strategische Ziel bedürfen der Konkreti­sie­rung. Sie müssen für die ein­zelnen betrieblichen Ebenen übersetzt und ausdifferenziert werden. So er­gibt sich letztlich ein Ziel­sys­tem, das für eine gemein­sames ziel­gerich­te­tes Han­deln sor­gen soll.

Abgrenzung von Tätigkeitsfeldern

Organisationen, Dienste und Einrichtungen im so­zi­alen Be­reich üben ihr Wir­­ken in sehr unter­schiedli­chen Tätig­keits­feldern und mit sehr un­ter­schied­li­chem Leistungsumfang aus. So erscheint es ange­messen,

- eine entsprechende Abgrenzung von Tätigkeits­fel­dern und
- eine Differenzierung der Organisationen, Dienste und Ein­richtungen vor­zu­nehmen.
- Daraus lässt sich Verbindendes und Trennendes he­raus­arbeiten.

Abgrenzung, Differenzierung und die Heraus­arbei­tung des Verbindenden und Trennenden soll un­s einen Überblick über den vielfältigen sozialen Sek­tor ge­ben.

Soziale Tätigkeitsfelder

Zu den etablierten klassischen Tätigkeitsfeldern so­zi­a­ler Arbeit zählen un­ter anderem:

- Altenarbeit (z.B. Beratung, Bildung, Erholung, so­zi­ale und gesund­heit­li­che Hilfen in Einrichtungen der Al­ten­hil­fe, in Altenheimen und Alten­klubs, sowie in Familien),
- Elementarerziehung (z.B. Erziehung und Bildung in Kin­der­krippen, Kin­dergärten, Schulkinder­gär­ten, Kinderta­ges­stätten, Kindererholungsein­rich­­­tun­gen, Beratung und Bildung von Eltern),
- Erwachsenenbildung (z.B. Bildungs-, Organi­sa­ti­ons- und Ver­waltungs­ar­beit sowie Beratung in Erwach­se­nen­bildungseinrichtungen),
- Erziehungshilfe und Heimpädagogik (z.B. Bera­tung, Er­zie­hung und so­ziale Hilfe in Jugend­äm­tern und Ein­rich­tungen der freien Wohlfahrts­pfle­ge),
- Familienhilfe (z.B. Beratung, Bildung, soziale und ge­sund­heitliche Hilfen in Jugend-, Sozial- und Ge­­sund­heits­ämtern sowie in Einrichtungen der frei­­en Wohl­fahrts­pflege),
- Gesundheitshilfe (z.B. Beratung, Gesundheits­er­zie­hung, gesundheit­li­che und soziale Hilfe in Ge­sundheitsämtern, Krankenhäusern, Kranken­kas­sen, Kur- und Erholungs­ein­richtungen),
- Jugendarbeit (z.B. Beratung, Bildung und Erzie­hung so­wie Planungs-, Or­ganisations- und Ver­wal­tungsarbeit in Einrichtungen der Jugend­ar­beit freier und öffentlicher Trä­ger),
- Rehabilitation und Sonderpädagogik (z.B. Bera­tung, Schu­lung, soziale und gesundheitliche Hil­fen für Jugend­liche und Erwachsene in Bera­tungs­­stellen, Heimen, Werk­stätten für Behin­der­te, Berufsbildungs- und Be­­rufsförderungs­wer­ken),
- Resozialisierung (z.B. Beratung, Erziehung und so­ziale Hilfe für Jugend­liche und Erwachsene in der Bewäh­rungs­hilfe, in Vollzugsanstalten und Ein­richtungen für Nicht­sesshafte) und
- Sozialverwaltung (z.B. Planungs-, Organisations- und Ver­wal­tungs­ar­beit bei freien und öffentlichen Trägern).

Daneben entwickelten sich vielfältige spezifische An­ge­bote der Beratung (z.B. Psychosoziale-, Schuld­ner-, Sucht-, Aids-Beratung) und Therapien (z.B. Psy­cho-, Verhaltens­the­ra­pie), der Nachsorge (z.B. Krebsnachsorge), von Be­treu­ung und Unterstützung (z.B. Besuchsdienste, Haus­halts­hil­fe, Angehörigen­be­treuung) und Kurzzeitpflege. Diese An­ge­bote wer­den er­gänzt z.B. durch Hil­fen zur Bewahrung der Selbständigkeit (z.B. Funk­not­ruf, Essen-auf-Rä­dern, Be­sor­gungen, Pflegedienst), Sonderaktionen und öf­fentlich ge­för­derte Projekte.

Differenzierung der Organisationen, Dienste und Einrichtungen

Differenzieren lassen sich Organisationen, Dienste und Ein­richtungen des sozialen Sektors nach viel­fäl­ti­gen Kriterien.

- Wir treffen auf Leistungsanbieter mit umfassen­dem Voll­programm und auf Träger mit speziellen ziel­grup­pens­pe­zifische Hilfen,
- auf Vollzeitpflege- und Betreuungseinrichtungen, aber auch auf Träger mit Beratung und punk­tu­eller Hilfe­stel­lung.
- Zu differenzieren sind Wohlfahrtsverbände, staat­liche Ein­richtungen, pri­vate Initiativen und privat­wirtschaftliche Unternehmen die ne­ben­ei­nander ste­hen und
- von unterschiedlichen Leitideen und philosophi­schen Grundhaltungen ge­­prägt sind (konfessio­nell-, humanitär-, zielgruppeninteressen-, pro­fit- bzw. sozialstaatlich-gepräg­te Einrichtungen).
- Soziale Arbeit wird von professionellen haupt­amt­lichen Kräften ver­rich­tet, von hauptamtlichen-, ne­benamtlichen- und ehrenamtlichen Kräften oder überwiegend von Eh­renamtlichen.

Eine professionellen Ansprüchen genügende Zuord­nung von Tätigkeits­fel­dern zu Trägern ist überaus schwierig und von den jeweiligen Beur­tei­lungs­­mass­stäben abhängig. Im­mer­hin lässt sich konstatieren, dass

- die Erwartungen an Leistungserbringer im sozia­len Be­reich bei be­grenz­tem Finanzvolumen ste­tig steigen und
- immer neuen Erkenntnissen, Verfahren und Be­dürf­nis­sen in ange­mes­sener Weise Rechnung zu tragen ist.

Angesichts der skizzierten Vielfalt gilt es gezielt Vor­sorge zu treffen für ei­ne an­gemessene soziale Auf­ga­benerfüllung.

- Für den jeweiligen Hilfsbedürftigen gilt es die für ihn rich­tige Ein­rich­tung zu finden, die in Über­einstimmung sei­nen Vorstellungen, im be­nö­tig­ten Bereich und Umfange, op­timale Hilfestellung wirt­schaftlich effi­zi­ent zu leis­ten in der Lage ist (Ver­antwortung des Hilfsbedürftigen und des­sen Angehörigen).
- Für Träger kommt es darauf an, optimal zu­ge­schnit­tene pro­fessionelle An­gebote für beste­hen­den und ab­seh­ba­ren Bedarf wirtschaftlich trag­fähig zu gestalten und in die­sem Zusammenhang auch der Für­sor­ge­ver­pflich­tung gegenüber den Mit­arbeitern (angemessene Professio­na­li­sierung, Füh­rung, Supervision etc.) nachzukommen (Ver­­ant­wortung des Trägers).
- Und schliesslich hat der Staat durch vorbeugende und überwachende Mass­nahmen (z.B. Heimauf­sicht) Fehl­ent­wicklungen zu verhindern und sich abzeichnende Schwach­stellen zu beseitigen (Ver­antwortung des Staa­­­tes).

Verbindendes und Trennendes

Alle skizzierten Tätigkeitsfelder und Träger verbindet das Be­mühen um ei­ne den Bedürfnissen der Kli­en­ten gerecht wer­dende soziale Dienstleistung. Die An­gemessenheit ist da­bei aus individueller, aber auch aus ge­samt­ge­sell­schaft­­li­cher Sicht zu beur­tei­len.

Die unterschiedlichen Leitideen und Ausprägungs­for­men der Hilfe tragen so­wohl der Unterschiedlichkeit der Lei­stun­gen nachfragenden Individuen, als auch den nach Art, Um­fang und Form abweichenden so­zi­aler Bedürf­nis­se Rech­nung.

In der Praxis wird sich immer wieder neu ein Ringen um An­gemessenheit er­geben und ergeben müssen. Vielfalt lässt hof­fen, dass keine unbe­frie­digten legi­ti­men sozialen Be­dürf­nisse verbleiben (Versor­gungs­lücken) und be­ste­hende An­ge­bote sich wechselseitig ergänzen.

Anforderungsprofil von Fach- und Führungskräften im Sozialmanagement

Wer sich mit dem Management sozialer Organi­sa­tionen, Dienste und Ein­rich­­tungen auseinandersetzt, muss auch auf das Anforderungsprofil von Fach- und Führungskräften ein­gehen. Gerade qualifizierte Fach- und Füh­rungskräfte ha­ben ja

- adressatengerechte professionelle und effiziente so­ziale Dienst­leistun­gen,
- eine positive Entwicklung des jeweiligen Trägers,
- zufriedene Klienten, Mitarbeiter und sonstige Be­zugs­per­sonen, sowie
- ein positives Erscheinungsbild nach Innen und Aussen sicherzustellen.

Lassen Sie uns daher auf das generelle Anforde­rungs­­profil im Manage­ment eingehen, die zu­sätz­li­chen Anforderungen im Sozialmanagement the­ma­­ti­­sie­ren, sowie die bestehende Diskrepanz und deren ge­zielten Ab­bau aufgreifen.

Generelles Anforderungsprofil im Management

Zu den Anforderungen an das Management wurden in den letzten Jahren vielfältige Untersuchungen mit in die gleiche Richtung weisenden Ergeb­nis­sen durchgeführt (vgl. BMBW 1994, 47 ff). Zu stellen sind klar zu um­reis­sende Anfor­de­run­gen an

- das Wissen und Können (Kognitive Fähigkeiten),
- die Einstellungen (affektive Fähigkeiten) und
- das Verhalten.

Psychomotorische Fähigkeiten sind für das Manage­ment von untergeord­ne­ter Bedeutung.

„Alle Managementtätigkeiten sind gleichermassen

- durch einen hohen Anteil an Kommunikation mit anderen Menschen ge­kennzeichnet. ...
- Darüber hinaus gilt für alle Führungskräfte im Ma­na­ge­ment, dass sie fä­­hig sein müssen, in schlecht de­finierten Handlungssituationen Pro­ble­me zu er­kennen, zu defi­nie­ren, angemessene Lösungsmethoden zu fin­den und schliess­lich Entscheidungen zu fällen bzw. vorzubereiten“ (ebd., 11).
- Alle Manager haben die Ziele und Werte ihrer Or­ga­ni­sa­tion und beste­hen­de Gesetze zu beachten. (Ge­setze stel­len in der Privatwirtschaft da­bei den Hand­lungs­rah­men dar; in der öffentlichen Ver­waltung und den inter­me­diären Institutionen de­fi­nieren sie auch die einzelnen Ziele der Orga­ni­sa­tion.)
- „Für alle Manger ist darüber hinaus Wissen in den Be­rei­chen Personal­ma­­na­gement (Personal­aus­wahl, Per­so­nal­führung, Personalentwicklung etc.) und betriebs­wirt­schaftliche Organisation erfor­der­lich.
- Angesichts knapper Mittel müssen sie ebenfalls über Kennt­nisse im Be­reich Rechnungswesen und Controlling verfügen. Auch bestimmte All­ge­­mein­kennt­nisse sind not­wendig“ (ebd., 11 f).

Andere Anforderungen variieren je nach Wirtschafts­zweig (Pri­vatwirt­schaft, öffentliche Verwaltung, in­ter­mediärer Sek­tor) Hierarchieebene, Funk­­tion und Organisationsgrösse.

Zusätzliche Anforderungen im Sozialmanagement

Im Sozialmanagement sind neben dem generellen Anfor­de­rungs­profil zwin­gend zusätzliche Anfor­de­run­gen zu erfüllen. Denn der spezifischen Ei­genart des Aufgabenfeldes muss hin­reichend Rechnung getragen werden. Wie beim ge­ne­rel­len Anforderungsprofil kann unterschieden werden zwi­schen

- generellen zusätzlichen Anforderungen im So­zi­almana­ge­ment und
- Anforderungen, die je nach Wirtschaftszweig (Pri­vat­wirt­schaft, öffent­li­che Ver­waltung, inter­mediä­rer Sektor), Dienst­leistungsangebot, Hierar­chie­ebe­­ne, Funktion und Or­ganisationsgrösse variie­ren.

Im vorgegebenen Rahmen können wir an dieser Stel­le nur auf generelle zu­sätzliche Anforderungen im Sozial­mana­ge­ment eingehen. Dies ist

- eine vertiefte Kenntnis des Sozial-, Verwaltungs- und Verfah­rens­rech­tes, so­wie weiterer rele­van­ter Rechts­ge­bie­te,
- die soziale Grundorientierung, die sich in einer be­wuss­ten Zuwendung zum Menschen, dem Stre­ben, erfor­der­liche Hilfe zu leisten, und der Be­reit­­schaft, im Interesse des Klienten auch neue We­ge zu gehen, aus­drückt.
- Zu den generellen zusätzlichen Anforderungen zählt auch das Ernst­neh­men und das Wahrneh­men der im so­zialen Bereich bestehenden be­­son­de­ren Verantwortung gegenüber Personen, die ihre Angele­gen­hei­ten partiell oder generell nicht selbst regeln können und deren An­ge­hörigen.
- Es wird ferner erwartet, über das dienstlich vor­ge­gebene Mass hinaus bei auftretendem Zusatz­be­darf (z.B. auf­grund besonderer sozialer Um­stände oder unbe­frie­di­gender Rah­men­be­din­gun­gen) bereitwillig Flexi­bi­li­tät, En­ga­gement und Lei­stungsbereitschaft zu zeigen,
- Schliesslich bedarf es psychischer Stabilität, um ange­mes­sen mit nie­dri­gen intellektuellen Fähig­kei­ten, feh­len­dem Wissen, abweichendem Ver­­hal­­ten, echter Not, be­ste­henden Krankheit und Be­hinderungen, aber auch Tod umzugehen – mit je­nen Phänomenen also, die aus der so­­ge­nannten „heilen Welt“ weitgehend ausgeblendet sind.
- Nicht zu vergessen ist die Kompetenz zur Selbst­re­fle­xi­on, zur Auf­ar­bei­tung belastender Krisen­si­tu­a­tionen (z.B. Gren­zen des Leistbaren), die Be­reit­schaft zu Erfah­rungs­austausch und ggf. Super­vision (je nach Ein­bin­dung in die konkrete Arbeit am Klienten).

Die eben angesprochenen generellen zusätzlichen An­forde­rungen im Sozi­al­management sind vor allem im Bereich der Einstellungen und Verhal­tens­weisen angesiedelt.

Bestehende Diskrepanz und deren gezielter Abbau

Ohne Zweifel besteht heute bei qualifizierten Fach- und Führungskräften in vielen sozialen Organi­satio­nen, Dien­sten und Einrichtungen eine Dis­kre­panz zwi­schen erfor­der­licher und vorhandener Kom­pe­tenz. Defizite sind vor allem un­übersehbar

- im Bereich klassischen Managementwissens,
- im Bereich betriebswirtschaftlichen Denkens,
- in der Verknüpfung und zielgerichteten Anwen­dung der unterschied­li­chen erforderlichen Kom­pe­tenzbereiche,
- der Kompetenz zur angemessener Organisations­ent­wick­lung und
- in der personenbezogenen Führungstätigkeit.

Letztgenannte Bereiche werden wegen ihrer beson­de­ren Be­deutung ge­son­dert benannt. Diese Diskrepanz gilt es im Interesse der jeweiligen Or­ga­­ni­sation etc. gezielt in einem stufenweisen Pro­zess ab­zu­bau­en. Manage­ment­schulung, Personal­ent­wick­lung, aber auch Coa­ching (abrufbares Ex­per­ten­wissen im Rahmen der Be­ra­tung) sind hier we­sent­licher Teil der Vor­be­reitung der be­trieb­lichen Orga­ni­sation auf die Zukunft, sie sind Teil be­trieb­licher Or­ga­nisationsentwicklung.

Aufgaben-, Organisations- und Führungsstruktur

Aufgaben-, Organisations- und Führungsstruktur als Ge­samt­heit zu be­trach­ten eröffnet uns den Blick für we­sent­li­che Zusammenhänge. So wer­den nachfol­gend

- traditionelle und moderne Organisationsstruktur ei­nan­der gegenüber ge­stellt,
- Rechtsformen sozialer Unternehmen und Einrich­tungen an­gesprochen und schliesslich
- Schlussfolgerungen zur Aufgaben-, Organisations- und Füh­rungsstruk­tur gezogen.

[...]

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Details

Title
Sozialwirtschaft und Non-Profit-Management
Author
Prof. Dr. Alfons Maria Schmidt (Author)
Publication Year
2012
Pages
70
Catalog Number
V204032
ISBN (eBook)
9783656302209
ISBN (Book)
9783656302896
Language
German
Tags
Sozialwirtschaft Non-Profit-Management Wirtschaftszweigspezifika Spezielle BWL
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Prof. Dr. Alfons Maria Schmidt (Author), 2012, Sozialwirtschaft und Non-Profit-Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/204032
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