„Die Schweine von heute sind die Schinken von morgen” - diese und weitere Parolen schmücken die Zelte des Frankfurter Occupy-Lagers vor der EZB. Im vergangenen Jahr ist Occupy eines der Schlagwörter unserer Zeit geworden, einer Zeit des revolutionären Umbruchs, wie zuletzt der Arabische Frühling beispielhaft illustriert hat. Auch Occupy ist Teil dieser Revolution, die sich innerhalb kürzester Zeit von der Wall Street über den „großen Teich” nach Europa und mittlerweile nahezu weltweit verbreitet hat.
Occupy (dt. „Besetzt!”) ist mittlerweile zum Inbegriff des Widerstands gegen spekulative Finanzpolitiken geworden. In dieser Facharbeit bezieht sich der Occupy-Begriff lediglich auf die Bewegung in den USA, wobei aufgrund der regen Interaktion zwischen den lokalen Lagern keine exakte Trennung vorgenommen werden kann - doch warum nun die USA?
Tatsache ist, dass vor allem Occupy Wall Street in der Domäne der Smith’schen Wirtschaftspolitik für viel Furore gesorgt hat, indem die Bewegung mit teils ungewöhnlichen Methoden auf innenpolitische Missstände aufmerksam machte. Derartige Formen des Protests haben folglich auch die Blicke der internationalen Medienwelt in besonderem Umfang auf sich gezogen, weshalb sich eine vielfältige Quellenlage offeriert, weshalb sich eine vielfältige Quellenlage offeriert, die aufgrund der Aktualität des Themas bislang hauptsächlich in digitaler Form vorzufinden ist.
Bedenkt man zudem die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen zeigt sich die enorme Brisanz des Themas für die Sozialwissenschaften.
Kann Obama vielleicht sogar Nutzen aus der „broad-based frustration”1 des amerikanischen Mittelstandes ziehen? Müssten Ideale der US Democratic Party bei einer solchen Bewegung nicht auf besonders fruchtbaren Boden fallen? Warum hat sich sein Wahlkampfteam für eine bestimmte Haltung Occupys gegenüber entschieden?
Ebendiese Fragen sollen in der vorliegenden Facharbeit beantwortet werden. Im folgenden ersten Teil soll Obamas momentane Haltung gegenüber Occupy genauer dargestellt werden. Der zweite Teil der Facharbeit beschäftigt sich mit einer Analyse ausgewählter Stärken und Schwächen der Occupy-Bewegung, für die ein eigens entwickeltes Modell zur Erfassung politischer Bewegungen herangezogen werden soll.
Der abschließende dritte Teil setzt die erarbeiteten Stärken und Schwächen in Relation und bewertet anschließend, inwiefern Obama mit seiner momentanen Einstellung zu Occupy eine wahlkampftechnisch geschickte Strategie gewählt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Obamas momentane Einstellung gegenüber Occupy
- Exemplarische Stärken und Schwächen der Occupy-Bewegung
- Profil der Partizipanten
- Organisationsform
- Öffentliche Akzeptanz
- Obamas Haltung zu Occupy: Kluge Taktik oder ungenutzte Chance?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Internetquellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Facharbeit analysiert die Haltung von Barack Obama gegenüber der Occupy-Bewegung in den USA. Sie untersucht, ob Obamas Strategie gegenüber Occupy eine kluge Taktik oder eine ungenutzte Chance darstellt. Die Arbeit befasst sich insbesondere mit der Analyse der Stärken und Schwächen der Occupy-Bewegung und setzt diese in Relation zu Obamas politischer Strategie.
- Obamas Haltung gegenüber Occupy
- Stärken und Schwächen der Occupy-Bewegung
- Die Rolle des Internets in der Occupy-Bewegung
- Öffentliche Akzeptanz der Occupy-Bewegung
- Wahlkampfstrategien und die Occupy-Bewegung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Occupy-Bewegung als ein Phänomen des revolutionären Umbruchs vor und erläutert die Brisanz des Themas für die Sozialwissenschaften. Das zweite Kapitel untersucht Obamas Haltung gegenüber Occupy und zeigt, dass seine Positionierung eher diplomatisch zurückhaltend ist. Das dritte Kapitel analysiert ausgewählte Stärken und Schwächen der Occupy-Bewegung, wobei die Motivation der Partizipanten, die Organisationsform und die öffentliche Akzeptanz im Fokus stehen. Das vierte Kapitel bewertet Obamas Haltung gegenüber Occupy im Hinblick auf die Wahlkampfstrategie und die öffentliche Akzeptanz der Bewegung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Occupy-Bewegung, Barack Obama, Wahlkampfstrategie, politische Taktik, Stärken und Schwächen, Organisationsform, öffentliche Akzeptanz, soziale Medien, Finanzkrise, und die amerikanische Gesellschaft. Die Facharbeit analysiert Obamas Haltung gegenüber Occupy und untersucht, ob diese eine kluge Taktik oder eine ungenutzte Chance darstellt. Die Arbeit beleuchtet die Motivation der Occupy-Bewegung, ihre Organisationsform und ihre öffentliche Akzeptanz, sowie den Einfluss des Internets auf die Bewegung.
- Quote paper
- Ann-Christin Klein (Author), 2012, Occupy the elections?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/202882