Konsum dient der Befriedigung materieller und immaterieller Bedürfnisse. Dabei ist konsumieren für Menschen bis zu einem gewissen Maß unabdingbar und lebensnotwendig. Außerdem dient Konsum neben der Existenzsicherung auch der Teilhabe an Kultur, Identitätsfindung und der sozialen Distinktion. Um negative Folgen auf Mensch und Umwelt zu verringern und globale Verteilungskonflikte um knapper werdende Ressourcen zu umgehen, ist der Aspekt des nachhaltigen Konsums von immenser Bedeutung. Damit eine nachhaltige Entwicklung realisiert werden kann, müssen mehr Konsumhandlungen nach den entsprechenden Gesichtspunkten ausgerichtet werden, als dies bislang geschehen ist. Der Anteil am Ressourcenverbrauch sowie an den Emissionen und Abfällen verursacht durch private Haushalte nimmt stetig zu. Weiterhin besteht die Annahme, dass negative öko-logische und soziale Folgen der Wirtschaft konsuminduziert sind, denn ohne Konsum würden Unternehmen nicht produzieren. Dabei stimmen Verbraucher täglich mit ihrem Geld ab, welche Produkte erfolgreich sind und welche nicht. Beim Kauf entscheidet der Konsument zwischen verschiedenen Angeboten, die mit unterschiedlicher ökologischer und sozialer Wirkung behaftet sind. Das Leitbild „Kunde als König“ ist jedoch schon lange nicht mehr tragfähig. Der Verbraucher kann sowohl als Opfer, als auch als Täter des Marktgeschehens angesehen werden. Ziel der vorliegenden Ausarbeitung ist es, einige Möglichkeiten eines nachhaltigen Konsums als bewusste Verbraucherentscheidung zu verdeutlichen und dabei die Grenzen und Probleme aufzuzeigen. Hierfür werden zuerst die theoretischen Grundlagen geklärt. Es wird der Konsumbegriff und vor allem der Nachhaltigkeitsaspekt beim Konsumieren vorgestellt. Dabei werden auf die Stufen und Dimensionen der Nachhaltigkeit eingegangen. Anschließend wird der Lebensstilansatz erläutert um aufzuzeigen, in welchem Kontext Konsum eingebettet ist. Der Kern der Ausarbeitung bildet Kapitel 3. In diesem Abschnitt werden Leitbilder und Motive, die zu einer bewussten nachhaltigen Konsumentscheidung beitragen, beschrieben. Es folgen die Möglichkeiten und Strategien der Konsumenten. Diese werden anhand von Beispielen in den jeweiligen Bedarfsfeldern erläutert. Des Weiteren werden Grenzen und Probleme, bedingt durch die Handlungsspielräume der einzelnen Verbraucher und Rahmenbedingungen seitens der Anbieter, die eine nachhaltige Konsumentscheidung erschweren, diskutiert. Abschließend erfolgt ein Fazit.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Begriffsklärung nachhaltiger Konsum
2.2 Lebensstilansätze
3 Anreize für eine bewusste nachhaltige Konsumentscheidung
3.1 Möglichkeiten nachhaltig zu konsumieren
3.2 Grenzen und Probleme eines nachhaltigen Konsums
4 Zusammenfassende Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb.1: Zwei Stufen nachhaltigen Konsums
Abb.2: Dimensionen der Nachhaltigkeit
Abb.3: Dimensionen von Lebensstilen
1 Einleitung
Konsum dient der Befriedigung materieller und immaterieller Bedürfnisse. Dabei ist konsumieren für Menschen bis zu einem gewissen Maß unabdingbar und lebensnotwendig. Außerdem dient Konsum neben der Existenzsicherung auch der Teilhabe an Kultur, Identitätsfindung und der sozialen Distinktion. Um negative Folgen auf Mensch und Umwelt zu verringern und globale Verteilungskonflikte um knapper werdende Ressourcen zu umgehen, ist der Aspekt des nachhaltigen Konsums von immenser Bedeutung (vgl. Belz et al. 2007, S.13 f.). Damit eine nachhaltige Entwicklung realisiert werden kann, müssen mehr Konsumhandlungen nach den entsprechenden Gesichtspunkten ausgerichtet werden, als dies bislang geschehen ist (ebd., S.53).
Der Anteil am Ressourcenverbrauch sowie an den Emissionen und Abfällen verursacht durch private Haushalte nimmt stetig zu. Weiterhin besteht die Annahme, dass negative ökologische und soziale Folgen der Wirtschaft konsuminduziert sind, denn ohne Konsum würden Unternehmen nicht produzieren. Dabei stimmen Verbraucher täglich mit ihrem Geld ab, welche Produkte erfolgreich sind und welche nicht (vgl. Schrader, Hansen 2001, S. 20). Beim Kauf entscheidet der Konsument zwischen verschiedenen Angeboten, die mit unterschiedlicher ökologischer und sozialer Wirkung behaftet sind (ebd., S. 27). Das Leitbild „Kunde als König“ ist jedoch schon lange nicht mehr tragfähig. Der Verbraucher kann sowohl als Opfer, als auch als Täter des Marktgeschehens angesehen werden (vgl. Belz et al. 2007, S.13).
Ziel der vorliegenden Ausarbeitung ist es, einige Möglichkeiten eines nachhaltigen Konsums als bewusste Verbraucherentscheidung zu verdeutlichen und dabei die Grenzen und Probleme aufzuzeigen. Hierfür werden zuerst die theoretischen Grundlagen geklärt. Es wird der Konsumbegriff und vor allem der Nachhaltigkeitsaspekt beim Konsumieren vorgestellt. Dabei werden auf die Stufen und Dimensionen der Nachhaltigkeit eingegangen. Anschließend wird der Lebensstilansatz erläutert um aufzuzeigen, in welchem Kontext Konsum eingebettet ist. Der Kern der Ausarbeitung bildet Kapitel 3. In diesem Abschnitt werden Leitbilder und Motive, die zu einer bewussten nachhaltigen Koumenscheidung beitragen, beschrieben. Es folgen die Möglichkeiten und Strategien der Konsumenten. Diese werden anhand von Beispielen in den jeweiligen Bedarfsfeldern erläuter. Des weiteren werden Grenzen und Probleme, bedingt durch die Handlungsspilräume der einzenlnen Verbraucher und Rahmenbedingungen seitens der Anbieter, die eine nachhaltige Konusmentscheidung erschweren, diskutiert. Abschließend erfolgt ein Fazit im letzten Teil der Ausarbeitung.
Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird im Text die männliche Sprachform gewählt. Es sind jedoch stets beide Geschlechter gemeint.
2 Theoretische Grundlagen
Um den Aspekt der Nachhaltigkeit besser zu verstehen, wird vorerst der Terminus Konsum erklärt. Anschließend wird genauer auf den nachhaltigen Konsum eingegangen. Des weiteren werden verschiedene Ansätze vorgestellt, um die Vernetztheit des nachhaltigen Konsums auf den jeweiligen Ebenen aufzuzeigen.
2.1 Begriffsklärung nachhaltiger Konsum
Konsum leitet sich von dem lateinischen Wort „consumere“ ab. Darunter ist im Allgemeinen der Verzehr oder Verbrauch von Gütern zu verstehen (duden online, 2011). Dabei kennzeichnet der Terminus „Konsum“ einen Prozess, der die Phasen Kauf, Nutzung und Entsorgung beinhaltet. Zu beachten ist, dass alle drei Phasen für die Nachhaltigkeit berücksichtigt werden müssen, wobei der Kauf und die Nutzungsphase für die Nachhaltigkeit am wichtigsten sind (vgl. Schrader, Hansen 2001, S.27).
Im Allgemeinen ist unter nachhaltigem Konsum die Forderung nach einer umfassenden und intertemporalen Chancengleichheit, also inter- und intragenerationale Gerechtigkeit zu verstehen. Konsum kann als nachhaltig bezeichnet werden, wenn er die Bedürfnisse der heute lebenden Menschen befriedigt, ohne die Bedürfnisbefriedigungsmöglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden (ebd., S. 22). Dabei ist ein nachhaltiger Konsum nur auf der Basis einer nachhaltigen Entwicklung tragfähig. Denn im Gegensatz zur nachhaltigen Entwicklung, welche eine akteursübergreifende Betrachtung des Nachhaltigkeitskonzepts ist, versteht sich ein nachhaltiges Konsummuster als individuelle Verhaltensweise zur Bedürfnisbefriedigung. Nachhaltigkeit bezieht sich auf die Anwendung von Konsummustern als Ganzes (vgl. Weber 2001, S. 66).„Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichbe-rechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Zukunftsfähigwirtschaften bedeutet: Wir müssen unseren Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologi-sches, soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen. Das eine ist ohne das andere nichtzu haben.“(vgl. Rat für nachhaltige Entwicklung 2010, online).
Nachhaltiger Konsum beinhaltet zwei Stufen. Die erste Stufe des nachhaltigen Konsums besteht aus der Handlung, die mit der Produktion und dem Konsum einhergehend sozialökologische Probleme im Vergleich zu konventionellem Konsum verringert, ohne den individuellen Nutzen zu senken (= nachhaltiger Konsum im weiteren Sinne). Als Beispiel wäre der Kauf von Bio-Lebensmitteln anzuführen. Aber auch der Kauf von Kleidung, die unter humanen Bedingungen produziert wurde, die Nutzung von Hybrid-Autos oder die Verwendung von Recyclingpapier sind Beispiele für nachhaltigen Konsum im weiteren Sinne. Während konventioneller Konsum primär auf der ökonomischen Dimension aufbaut, das heißt auf der Befriedigung individueller Bedürfnisse unter Einhaltung der Budgetgrenze, werden beim nachhaltigen Konsum im engeren Sinne auch kollektive Aspekte, wie ökologische und soziale Folgen des Konsums mit berücksichtigt.
Die zweite Stufe des nachhaltigen Konsums ist intra- und intergenerational für alle Menschen, die das Ziel der Nachhaltigkeit nicht gefährden wollen. Somit knüpft nachhaltiger Konsum im engeren Sinne direkt an die Definition von Nachhaltigkeit an und ist ausschlaggebend für die absolute Zielerreichung der Ressourcenschonung im Gegensatz zur relativen Verbesserung des Status quo beim nachhaltigen Konsum im weiteren Sinne. Abbildung 1. zeigt, dass nachhaltiger Konsum im engeren Sinne eine Teilmenge von nachhaltigem Konsum im weiteren Sinne ist (vgl. Belz et al. 2007, S.28).
Abb. 1.: Zwei Stufen nachhaltigen Konsums
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehung an Belz 2007, S. 27.
Somit bezeichnet nachhaltiger Konsum einen Prozess zur Erreichung von Nachhaltigkeit. Diesbezüglich lassen sich drei Bewertungsdimensionen unterscheiden, welche aus einer ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimension bestehen. Die Abbildung 2. stellt ein Schnittmengenmodell dar. Dabei können die verschiedenen Dimensionen nicht einzeln betrachtet werden, sondern stehen immer in Verbindung mit anderen Bereichen. Nachhaltigkeit betrifft somit grundsätzlich alle drei Bereiche, gleichwohl auf welcher Ebene die Konsumentscheidung getroffen wird (vgl. Belz et al. 2007, S.24).
Abb.2: Dimensionen der Nachhaltigkeit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Belz et al. 2007, S. 25
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