Immer häufiger erscheinen die sozial benachteiligten Wohnviertel europäischer Städte in der Öffentlichkeit. Die Medien berichten zunehmend von der ansteigenden Arbeitslosigkeit und der dort wachsenden Armut. Viele verfolgten die brennenden balieus 2005 in Frankreich, als Jugendliche in großem Ausmaß Busse und Autos in Brand steckten. Mit zunehmender Medienpräsenz der wachsenden Unruhen, in den benachteiligten Stadtteilen, wird immer deutlicher, dass „ganze Wohnquartiere immer mehr von sozialer Ausgrenzung betroffen sind“ . Die Gefahr der Entstehung einer neuen „städtischen Unterschicht“ , auch in Deutschland, ist groß und die Befürchtung einer „Ghettoisierung“ nicht unberechtigt. Denn es sind nicht nur Einheimische, sondern auch Einwanderer von der Ausgrenzung betroffen. Diese soziale Ausgrenzung äußert sich in einer „eingeschränkten Teilhabe am Arbeits-, Wohnung-, Konsum- und Kulturmarkt“ und der politischen Partizipation. Es ist nicht verwunderlich, dass die Konflikte in diesen Wohnorten, vermehrt aus einem Kampf nach Anerkennung herrühren, da ihren Bewohner der Zugang zum Arbeits- und Wohnungsmarkt durch die Gesellschaft zusätzlich erschwert wird. Die Diskriminierung, die diese Menschen erfahren, äußert sich jedoch nicht nur in Rassismus oder sozialräumlicher Diskriminierung, sondern auch in der sogenannten positiven Diskriminierung durch beispielsweise „gruppenorientierte Minderheiten- bzw. Antidiskriminierungspolitik“ . Auch hier wird den Ausgegrenzten ihre soziale Ungleichstellung bewusst vor Augen geführt.
Des weiteren soll die Ausgrenzung der Bewohner des Chicagoer Ghetto Woodlawn, das banlieu im Pariser Vorort La Courneuve und des Wohnviertels Wilhelmsburg in Hamburg untersucht werden. Welche Auswirkungen die Exklusion auf die Lebenswelt der Ausgegrenzten hat und welche Interventionen der Staat unternimmt um die Ungleichstellung abzumildern wird des weiteren beispielhaft beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Exklusion und Marginalisierung
- Hamburg, Wilhelmsburg
- Paris, La Courneuve
- Chicago, Woodlawn
- Wirkung der Exklusion auf die Lebenswelt
- Deutschland: Islamisierung des Selbst
- Frankreich: Drogenkonsum und Vandalismus
- USA: Offene Gewalt
- Interventionsbemühungen der Regierung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der Exklusion und Marginalisierung auf sozial benachteiligte Stadtviertel in Europa und den USA. Sie beleuchtet die Herausforderungen, denen die Bewohner dieser Viertel gegenüberstehen, und die Rolle des Staates bei der Bewältigung dieser Probleme.
- Exklusion und Marginalisierung als Prozesse der sozialen Ausgrenzung
- Die Auswirkungen der Exklusion auf die Lebenswelt der Bewohner von Stadtvierteln
- Die Entstehung von Parallelgesellschaften und die Rolle von Stigmatisierung
- Interventionsbemühungen der Regierung und ihre Wirksamkeit
- Die Suche nach Anerkennung und die Herausforderungen der Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der sozialen Ausgrenzung in europäischen Städten dar und beleuchtet die steigende Arbeitslosigkeit und Armut in benachteiligten Wohnvierteln. Die Arbeit fokussiert auf die Gefahr der „Ghettoisierung“ und die Auswirkungen der Diskriminierung auf die Lebenswelt der Betroffenen.
Exklusion und Marginalisierung
Dieses Kapitel definiert die Begriffe Exklusion und Marginalisierung und beschreibt die Prozesse der sozialen Ausgrenzung. Es werden Beispiele für verschiedene Stadtviertel in Hamburg, Paris und Chicago angeführt, die von der Exklusion betroffen sind.
Wirkung der Exklusion auf die Lebenswelt
Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen der Exklusion auf die Lebenswelt der Bewohner von benachteiligten Stadtvierteln. Es werden Beispiele aus Deutschland, Frankreich und den USA gegeben und die unterschiedlichen Formen der Ausgrenzung beschrieben.
Interventionsbemühungen der Regierung
Dieses Kapitel befasst sich mit den Interventionen der Regierung, um die Ungleichstellung in benachteiligten Stadtvierteln abzumildern. Es werden verschiedene Ansätze und ihre Wirksamkeit beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Exklusion, Marginalisierung, soziale Ausgrenzung, Stadtviertel, Parallelgesellschaften, Stigmatisierung, Diskriminierung, Interventionsbemühungen der Regierung und die Suche nach Anerkennung. Sie beleuchtet die Herausforderungen der Integration in benachteiligten Stadtvierteln und die Rolle des Staates bei der Bewältigung dieser Probleme.
- Quote paper
- Ines Noller (Author), 2010, Die Krise der Städte, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/195137