Das Internet hat sich in den letzten Jahren neben den bisher bekannten elektronischen Medien wie Fernsehen oder Rundfunk zu einem Massenmedium entwickelt.1 Die Zahl der Nutzer ist in Deutschland im Jahr 2003 auf ca. 32 Millionen angewachsen, was über 50 % der Gesamtbevölkerung zwischen 14 und 69 Jahren entspricht. 2 Damit hat das Internet eine dreimal höhere Diffusionsgeschwindigkeit erreicht als das Fernsehen.3 Das Besondere am Medium Internet ist die weltweite, 24- stündige Erreichbarkeit, die einzelne Rechner zu Netzwerken verbindet und eine Fülle von Informationen bereitstellt. Die in Deutschland registrierten Webinhalte verteilen sich im Jahre 2003 auf ca. 6,4 Millionen Internetadressen (Domains).4 Auch für Kulturinstitutionen ist eine Präsenz im World Wide Web (WWW) des Internet immer selbstverständlicher.5 Nach einer Erhebung des Instituts für Museumskunde setzten im Jahr 2001 bereits 73,8 % der Museen das Internet als Informations-, Präsentations- und Kommunikationsmedium ein.6 Die Bedeutung des Internet für Kulturinstitutionen zeigt sich auch in der stark angestiegenen Nachfrage nach kulturbezogenen Inhalten.7
Trotz der weiten Verbreitung von Web-Präsenzen auch im Kulturbereich, sind sich die Kulturinstitutionen der vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten eines multifunktional ausgestalteten Internetauftritts häufig nicht bewusst. Eine Nachfrage bei den für diese Arbeit ausgewählten Kulturinstitutionen ergab, dass Internetauftritte ausschließlich als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit wahrgenommen werden. Der Nutzung der Web-Präsenz als reines Kommunikationsinstrument kann nach heutigem Verständnis jedoch nicht mehr gefolgt werden.8 Aufgrund der weltweiten Verbreitung sowie der medienspezifischen Besonderheiten wie Interaktivität, Multimedialität und Verfügbarkeit spielt das Internet für das gesamte Marketing eine wichtige Rolle.9 Neben der Kommunikationspolitik bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, das Internet im Rahmen der Produkt-, Distributions- und Preispolitik einzusetzen und damit zu einer zusätzlichen Bindung der Besucher an die Website und somit an die Kulturinstitution an sich beizutragen. Die Arbeit versteht den Internetauftritt daher als Instrument des Marketing und beschränkt sich nicht nur auf die Kommunikationspolitik einer Kulturinstitution.
Um die Vorteile einer Web-Präsenz für das Marketing einer Kultureinrichtung nutzen zu können, müssen diese einen möglichst professionell gestalteten Internetauftritt präsentieren. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen der Internetauftritte von Kulturinstitutionen
- 2.1 Abgrenzung und Verwendung des Begriffs Internetauftritt
- 2.2 Internetauftritte im Marketing von Kulturinstitutionen
- 2.2.1 Marketing von Kulturinstitutionen
- 2.2.2 Nutzungsmöglichkeiten des Internet im Marketing von Kulturinstitutionen
- 2.3 Ziele eines Internetauftritts
- 2.3.1 Bedeutung des Internet für den Marketing-Mix von Kulturinstitutionen
- 2.3.2.1 Produktpolitik
- 2.3.2.2 Kommunikationspolitik
- 2.3.2.3 Distributionspolitik
- 2.3.2.4 Preispolitik
- 2.4 Erfolgsvoraussetzungen für Internetauftritte
- 2.5 Entwicklung eines Modells zur Bewertung von Internetauftritten
- 3 Kritische Betrachtung ausgewählter Bewertungsansätze
- 3.1 Zusammensetzung und Funktionsweise des Bewertungsmodells
- 3.2 Präzisierung der Kategorien des Bewertungsmodells
- 3.3.1 Inhaltliche Komponenten
- 3.3.1.1 Informationsangebot
- 3.3.1.2 Interaktionsangebot
- 3.3.1.3 Transaktionsangebot
- 3.3.1.4 Erlebnisangebot
- 3.3.2 Navigationskonzept als funktionelle Komponente
- 3.3.1 Inhaltliche Komponenten
- 4 Empirische Analyse und vergleichende Bewertung ausgewählter Internetauftritte von Kulturinstitutionen unter Verwendung des entwickelten Modells
- 4.1 Ziele und Vorgehensweise der Untersuchung
- 4.1.1 Auswahl der Web-Präsenzen
- 4.1.2 Darstellung der Vorgehensweise
- 4.2 Untersuchung der Internetauftritte
- 4.2.1 Inhaltliche Angebote der Kulturinstitutionen im Internet
- 4.2.1.1 Informationsangebot
- 4.2.1.2 Interaktionsangebot
- 4.2.1.3 Transaktionsangebot
- 4.2.1.4 Erlebnisangebot
- 4.2.2 Funktioneller Aufbau und Struktur der Internetauftritte von Kulturinstitutionen - Navigationskonzept
- 4.2.1 Inhaltliche Angebote der Kulturinstitutionen im Internet
- 4.3 Stärken und Schwächen der Kulturinstitutionen im Internet als zentrale Ergebnisse der empirischen Untersuchung
- 4.1 Ziele und Vorgehensweise der Untersuchung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Internetauftritte von Kulturinstitutionen. Ziel ist es, ein Bewertungsmodell zu entwickeln und anhand dessen ausgewählte Web-Präsenzen vergleichend zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung des Internets für das Marketing von Kulturinstitutionen und untersucht die Erfolgsfaktoren für effektive Online-Präsenzen.
- Entwicklung eines Modells zur Bewertung von Internetauftritten von Kulturinstitutionen
- Empirische Analyse ausgewählter Web-Präsenzen
- Vergleichende Bewertung der analysierten Internetauftritte
- Identifizierung von Stärken und Schwächen der Online-Strategien von Kulturinstitutionen
- Bedeutung des Internets für den Marketing-Mix von Kulturinstitutionen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Internetauftritte von Kulturinstitutionen ein und skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Sie betont die wachsende Bedeutung des Internets für das Marketing und die Kommunikation von Kulturinstitutionen und begründet die Notwendigkeit einer systematischen Analyse und Bewertung von deren Web-Präsenzen. Die Arbeit wird als Beitrag zur Verbesserung der Online-Strategien von Kulturinstitutionen positioniert.
2 Grundlagen der Internetauftritte von Kulturinstitutionen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es definiert den Begriff "Internetauftritt" im Kontext von Kulturinstitutionen und beschreibt dessen Rolle im Marketing. Es werden die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten des Internets im Marketing von Kulturinstitutionen erläutert, sowie die Ziele eines erfolgreichen Internetauftritts definiert und die Bedeutung des Internets für den Marketing-Mix (Produkt-, Kommunikations-, Distributions- und Preispolitik) ausführlich diskutiert. Abschließend werden die Erfolgsvoraussetzungen für Internetauftritte beleuchtet und ein erstes Modell zur Bewertung dieser aufgezeigt.
3 Kritische Betrachtung ausgewählter Bewertungsansätze: Dieses Kapitel befasst sich mit der kritischen Auseinandersetzung bestehender Bewertungsansätze für Internetauftritte. Es beschreibt detailliert die Zusammensetzung und Funktionsweise des in dieser Arbeit entwickelten Bewertungsmodells. Die einzelnen Kategorien des Modells (Informationsangebot, Interaktionsangebot, Transaktionsangebot, Erlebnisangebot und Navigationskonzept) werden präzisiert und ihre jeweiligen Subdimensionen definiert. Das Kapitel dient der methodischen Fundierung der empirischen Untersuchung.
4 Empirische Analyse und vergleichende Bewertung ausgewählter Internetauftritte von Kulturinstitutionen unter Verwendung des entwickelten Modells: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Es beschreibt die Methodik der Untersuchung, die Auswahl der untersuchten Web-Präsenzen und die Vorgehensweise bei der Datenerhebung und -auswertung. Die Ergebnisse der Analyse der einzelnen Kategorien des Bewertungsmodells (Informationsangebot, Interaktionsangebot, Transaktionsangebot, Erlebnisangebot und Navigationskonzept) werden detailliert dargestellt und vergleichend diskutiert. Schließlich werden die Stärken und Schwächen der untersuchten Internetauftritte zusammengefasst und bewertet.
Schlüsselwörter
Internetauftritt, Kulturinstitutionen, Marketing, Web-Analyse, Bewertungsmodell, Online-Strategie, Informationsangebot, Interaktionsangebot, Transaktionsangebot, Erlebnisangebot, Navigationskonzept, empirische Untersuchung, vergleichende Analyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Internetauftritte von Kulturinstitutionen
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Internetauftritte von Kulturinstitutionen. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung eines Bewertungsmodells und die vergleichende Analyse ausgewählter Web-Präsenzen mithilfe dieses Modells. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung des Internets für das Marketing von Kulturinstitutionen und untersucht die Erfolgsfaktoren für effektive Online-Präsenzen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Bewertungsmodell für Internetauftritte von Kulturinstitutionen zu entwickeln und zu validieren. Weiterhin soll sie durch eine empirische Analyse ausgewählter Webseiten deren Stärken und Schwächen im Hinblick auf Online-Marketing aufzeigen und somit einen Beitrag zur Optimierung der Online-Strategien von Kulturinstitutionen leisten. Die Bedeutung des Internets für den Marketing-Mix von Kulturinstitutionen wird ebenfalls untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) führt in die Thematik ein. Kapitel 2 (Grundlagen) legt die theoretischen Grundlagen zum Thema Internetauftritte im Kontext von Kulturinstitutionen dar, einschließlich der Definition des Begriffs, der Rolle im Marketing und der Erfolgsfaktoren. Kapitel 3 (Kritische Betrachtung) präsentiert und begründet das entwickelte Bewertungsmodell. Kapitel 4 (Empirische Analyse) beschreibt die Methodik, die Ergebnisse der Analyse ausgewählter Webseiten und eine vergleichende Bewertung der untersuchten Internetauftritte.
Wie ist das Bewertungsmodell aufgebaut?
Das Bewertungsmodell analysiert Internetauftritte anhand inhaltlicher Komponenten (Informationsangebot, Interaktionsangebot, Transaktionsangebot, Erlebnisangebot) und des Navigationskonzepts als funktionelle Komponente. Diese Kategorien werden im Detail erläutert und präzisiert, um eine systematische und objektive Bewertung zu ermöglichen.
Welche Webseiten wurden analysiert?
Die Diplomarbeit beschreibt die Auswahl der untersuchten Web-Präsenzen in Kapitel 4. Die genaue Auswahl der Kulturinstitutionen und deren Webseiten wird dort detailliert dargestellt und begründet.
Welche Ergebnisse liefert die empirische Untersuchung?
Die empirische Untersuchung liefert detaillierte Ergebnisse zur Analyse der einzelnen Kategorien des Bewertungsmodells für die ausgewählten Internetauftritte. Die Ergebnisse werden vergleichend diskutiert, um Stärken und Schwächen der Online-Strategien der untersuchten Kulturinstitutionen aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Internetauftritt, Kulturinstitutionen, Marketing, Web-Analyse, Bewertungsmodell, Online-Strategie, Informationsangebot, Interaktionsangebot, Transaktionsangebot, Erlebnisangebot, Navigationskonzept, empirische Untersuchung, vergleichende Analyse.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Kulturinstitutionen, Marketingverantwortliche im Kulturbereich, Studierende der Kulturwissenschaften, Kommunikationswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften sowie alle, die sich für die Online-Strategien von Kulturinstitutionen und deren Bewertung interessieren.
- Quote paper
- Katharina Sackersdorff (Author), 2003, Der Internetauftritt von Kulturinstitutionen - eine vergleichende Analyse von Web-Präsenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/19058