Ein funktionierendes soziales Zusammenleben innerhalb einer Gesellschaft setzt voraus, dass Menschen sich auf das Verhalten anderer verlassen und sich daran orientieren können. Aus diesem Grundsatz ergibt sich das Konzept sozialer Normen (vgl. Popitz 1980). Diese Normen beruhen auf dem jeweiligen gesellschaftlichen Konsens. Manche fallen unter den allgemeinen Begriff der Etikette und sind nur grob definiert, andere sind institutionell manifestiert und können strafrechtlich verfolgt werden (vgl. Streng 1991: 5).
Um nach dem Sinn der Strafe fragen zu können, muss zunächst geklärt werden, woraus sich dieses ,gesellschaftliche Regelwerk‘ ergibt und welche Funktion die Sanktion darin einnimmt. Anhand der verschiedenen Straftheorien wird klar, dass staatliches Strafen keineswegs ein selbstverständlicher, natürlicher Prozess ist, sondern immer ein bestimmtes Ziel verfolgt. Über dieses Ziel herrscht zweifellos kein eindeutiger Konsens und seine Erreichbarkeit ist stets fragwürdig.
Die Strafe kann ein Mordopfer nicht wieder zurückbringen, zerstörtes Eigentum nicht wiederherstellen und generell nicht ,wiedergutmachen‘, was geschehen ist. Was kann oder soll Strafe als fester Bestandteil unserer Gesellschaft dann überhaupt leisten? Die Auseinandersetzung mit dieser Frage ist Gegenstand des folgenden Textes.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vom Sinn und Zweck der Strafe
- Normen und Sanktionen
- Straftheorien
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text setzt sich mit dem Sinn und Zweck staatlichen Strafens auseinander. Dabei werden verschiedene Straftheorien herangezogen, um zu ergründen, welche Ziele mit der Verhängung von Strafen verfolgt werden. Der Text beleuchtet zudem die gesellschaftliche Funktion von Strafe im Kontext sozialer Normen.
- Soziale Normen als Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenlebens
- Die Rolle von Sanktionen bei normabweichendem Verhalten
- Die verschiedenen Straftheorien und ihre Ansätze zur Begründung von Strafe
- Der Wandel der Strafkonzepte im historischen Kontext
- Die Bedeutung der Strafbemessung und -gerechtigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung des Textes dar: Was ist der Sinn und Zweck staatlichen Strafens? Sie erläutert, dass soziales Zusammenleben auf Normen beruht, die wiederum Sanktionen zur Durchsetzung benötigen. Die Notwendigkeit und Funktion von Strafe werden im Kontext der Straftheorien diskutiert, wobei deren vielfältige Ansätze und ihre geschichtliche Entwicklung hervorgehoben werden.
Vom Sinn und Zweck der Strafe
In diesem Kapitel wird der Frage nach dem Sinn und Zweck der Strafe nachgegangen. Es wird dargelegt, dass Strafe ein komplexes Phänomen ist, dessen Bedeutung und Funktion je nach Gesellschaft und historischem Kontext variieren.
Normen und Sanktionen
Dieser Abschnitt analysiert den Zusammenhang zwischen sozialen Normen und Sanktionen. Es wird erklärt, wie Normen als Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenlebens dienen und welche Rolle Sanktionen bei der Einhaltung dieser Normen spielen. Der Text beleuchtet verschiedene Formen von Sanktionen und ihre Funktion im gesellschaftlichen Kontext.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes sind: Strafe, Sanktionen, Straftheorien, soziale Normen, gesellschaftlicher Konsens, Strafbemessung, Rechtsfindung, Kriminalprävention, Schuldfähigkeit, Rechtswidrigkeit.
- Quote paper
- Petra Berganov (Author), 2011, Muss Strafe sein? Zur gesellschaftlichen Funktion staatlichen Strafens, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/190256