Das weithin bekannteste Symbol der Stadt Braunschweig ist mit Sicherheit der Braunschweiger Löwe. Man kann ihn überall in der Stadt finden: Auf ihrem Wappen, in den Namen von Gaststätten und Apotheken und nicht zuletzt auch auf den Trikots des städtischen Fußballvereins Eintracht Braunschweig, der vor allem in den 1960er und 1970er Jahren deutschlandweit große Erfolge feiern konnte.
Seinen Ursprung hat das Wappentier im Mittelalter: Als Symbol Heinrichs des Löwen, des wohl bekanntesten welfischen Herzogs. Seine Spuren lassen sich auch heute noch im Stadtbild Braunschweigs wiederfinden – vor allem auf dem Domplatz. Dort befindet sich nicht nur die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte bronzene Löwenplastik, sondern auch der von Heinrich dem Löwen gestiftete Braunschweiger Dom, in dem sich seine letzte Ruhestätte befindet. Komplettiert wird dieses mittelalterliche Ensemble von der Burg Dankwarderode, der Pfalz des welfischen Herzogs, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts rekonstruiert wurde.
Vor dem Hintergrund dieser herzoglichen Spuren im Braunschweiger Stadtbild wird ein anderer Platz gerne übersehen: Der Altstadtmarkt. In seiner Umgebung finden sich Hinweise auf einen vollkommen anderen Aspekt der Geschichte der Stadt im Mittelalter. Das Altstadtrathaus und vor allem das Gewandhaus verweisen auf die Vergangenheit Braunschweigs als bedeutende Handelsstadt, die – wie im weiteren Verlauf gezeigt werden wird – vor allem durch ihre Tuch- und Metallprodukten eine hohe Reputation innerhalb der Hanse besaß.
Im Vergleich zu manchen anderen Hansestädten hatte Braunschweig zwar formal einen Stadtherrn, sein Einfluss war in der Stadt allerdings begrenzt. Von dem großen Selbstbewusstsein der Gilden, Händler und anderen Bürger der Stadt zeugt heute noch dieses Ensemble von Bauwerken, das der aufmerksame Besucher, Passant oder Spaziergänger auf dem Altstadtmarkt bestaunen kann.
Diese Bachelorarbeit widmet sich dem zweiten, dem hansischen Aspekt der mittelalterlichen Geschichte Braunschweigs. Um sich den wechselseitigen Beziehungen zwischen Braunschweig und den anderen Hansestädten zu nähern, soll im Folgenden versucht werden, nachzuvollziehen, wie die Handelsbeziehungen der Braunschweiger Händler im Einzelnen aussahen und welche Handelsrouten die größte Bedeutung für den Transport Braunschweiger Waren hatten.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Einführende Gedanken
- 2. Forschungsstand
- 3. Problemstellung
- 4. Vorgehensweise und Quellen
- II. Braunschweigs Handel in mittelalterlichen Quellen
- 1. Braunschweiger Handelsbeziehungen - Ein Überblick
- 2. Handel mit Nahrungsmitteln – Fisch und Getreide
- 3. Die Exportschlager - Braunschweiger Tuche und Metallprodukte
- 4. Familienbeziehungen und Handel - Toversichtsbriefe
- 5. Worüber die Quellen nicht sprechen
- III. Handel im gesamten Hanseraum
- 1. Übertragung der neueren Hanseforschung auf Braunschweig
- 2. Ergebnisse der Quellenuntersuchungen
- 3. Forschungsausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Hansengeschichte Braunschweigs im Mittelalter. Die Arbeit untersucht die Handelsbeziehungen Braunschweigs innerhalb der Hanse und analysiert die Art und Weise, wie Braunschweiger Händler ihre Waren transportierten und welche Handelsrouten für sie von Bedeutung waren.
- Die Rolle Braunschweigs innerhalb der Hanse
- Die Bedeutung von Handelswaren wie Tuch und Metallprodukten
- Die Herausforderungen und Chancen des Handels
- Die Bedeutung von Familienbeziehungen im Handel
- Der Einfluss der Hanse auf Braunschweig
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Stadt Braunschweig und ihre Bedeutung als Hansestadt vor. Sie beleuchtet die wichtigsten Aspekte der mittelalterlichen Handelsgeschichte Braunschweigs und zeigt die Relevanz der Hansestadt im Kontext der Gesamthanse auf. Im zweiten Kapitel wird der Handel Braunschweigs mit verschiedenen Waren wie Nahrungsmitteln, Tuch und Metallprodukten im Detail betrachtet. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Handelsrouten und die Bedeutung von Familienbeziehungen für den Handel. Das dritte Kapitel schließlich beschäftigt sich mit dem Handel im gesamten Hanseraum und beleuchtet die Ergebnisse der Quellenuntersuchungen und den Forschungsausblick.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Hanse, Braunschweig, Handel, mittelalterliche Geschichte, Handelsbeziehungen, Waren, Handelsrouten, Familienbeziehungen, Quellenforschung. Sie beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen Braunschweig und der Hanse im Kontext der mittelalterlichen Handelsgeschichte. Wichtige Aspekte sind die Bedeutung von Braunschweiger Waren und die Herausforderungen, denen der Handel ausgesetzt war.
- Quote paper
- Sven-Friedrich Pape (Author), 2010, Braunschweig und die Hanse - Handelsbeziehungen und Handelswaren, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/189997