Die Arbeit untersucht die Inkarnatsdarstellung des Gekreuzigten auf dem Isenheimer Altar von Matthias Grünewald. Begriffe der Materialität und der Chemie werden auf das Medium der Malerei angewendet. Aus dem Verständnis der Materialiät folgt eine philosophische Betrachtungsweise der malerischen Darstellung von Lebendig und Tod.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inkarnatforschung
- Zur Gesamtvorstellung des Bildverständnisses des Isenheimer Altars aus dem Inkarnat des Gekreuzigten
- Gesamtvorstellung und Altarkonstruktion
- Gesamtvorstellung und Materialität
- Vorüberlegungen zur Kreuzigungstafel
- Die Kreuzigungsszene und ihr Inkarnat
- Der Körper am Kreuz
- Das Inkarnat des Gekreuzigten
- Materialität der Malmittel
- Darstellung von Material, Leib und Inkarnat
- Farbe als Material im Inkarnat
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die mediale Materialität des Inkarnats des Gekreuzigten auf dem Isenheimer Altar und deren Einfluss auf die Bildlichkeit und Wirkung des Gesamtwerks. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen der tatsächlich verwendeten (medialen) Materialität und der dargestellten (gemalten) Materialität, sowie deren Einfluss auf die Wahrnehmung des Betrachters.
- Die mediale Materialität des Inkarnats (Malmittel, Bildträger, Alterungsprozesse).
- Die Beziehung zwischen medialer und dargestellter Materialität im Inkarnat.
- Der Einfluss der Materialität des Inkarnats auf die Komposition und Aussage der Kreuzigungsszene.
- Die Rolle der Farbe Grün in der Darstellung von Leben und Tod.
- Die medienreflexiven Aspekte der Inkarnatsdarstellung.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit untersucht die bildwissenschaftliche Fragestellung am Beispiel des Isenheimer Altars, insbesondere die Faszination des Inkarnats der Christusfigur. Es wird die einzigartige Darstellung des Inkarnats bei Grünewald im Vergleich zu zeitgenössischen Werken hervorgehoben und die Forschungsfrage nach dem Einfluss der medialen Materialität auf die Bildwirkung formuliert. Die methodischen Herausforderungen, wie die Untersuchung anhand von Abbildungen und die Berücksichtigung von Alterungsprozessen, werden ebenfalls angesprochen.
Inkarnatforschung: Dieses Kapitel beleuchtet die kunstwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Begriff "Inkarnat". Es werden verschiedene Positionen vorgestellt, die den Begriff aus etymologischer, religiöser und materialwissenschaftlicher Perspektive betrachten, und die Entwicklung der Inkarnatforschung von der Beschreibung zur Interpretation verfolgt. Die Hauptinteressen der heutigen Inkarnatforschung werden in drei Bereiche eingeteilt: kulturgeschichtliche Forschungen zur Haut, die Verbindung von maltechnischen Analysen mit inhaltlichen Fragen und aktuelle Fragen zum Status des Bildes.
Zur Gesamtvorstellung des Bildverständnisses des Isenheimer Altars aus dem Inkarnat des Gekreuzigten: Dieser Abschnitt betrachtet den Isenheimer Altar als komplexes, vielschichtiges Werk und betont seine Funktion als Wandelaltar. Es werden die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Bildtafeln und deren Einfluss auf die Wahrnehmung der Kreuzigungsszene analysiert. Der Vergleich zwischen dem Inkarnat des Gekreuzigten und dem des Auferstandenen wird als komplementäre Darstellung von Leid und Erlösung diskutiert.
Vorüberlegungen zur Kreuzigungstafel: Die Kreuzigungsszene wird als zentrales Element des Isenheimer Altars herausgestellt. Der Fokus liegt auf der Größe, der Positionierung und der einzigartigen Darstellung des Körpers Christi. Die Asymmetrie und die Verdrehungen des Körpers und des Kreuzes werden als Ausdruck von Spannung und Leid interpretiert. Die Positionierung der Nägel und deren Auswirkungen auf die Körperhaltung und die Spannung des Inkarnats werden detailliert analysiert.
Das Inkarnat des Gekreuzigten: Dieses Kapitel untersucht die Frage nach der Darstellung des toten Leibes Christi und dessen medialer Materialität. Es analysiert die verwendeten Malmittel, sowohl organische als auch anorganische, und ihre Bedeutung im Kontext der alchimistischen Vorstellungen der damaligen Zeit. Die verschiedenen Stadien der Entstehung des Bildes, vom Bildträger über die Grundierung bis zum Trocknungsprozess und der Alterung, werden in ihrer Wirkung auf die Bildwirkung beleuchtet. Die Vielschichtigkeit der Malschichten und der Vergleich mit der Struktur der menschlichen Haut werden hervorgehoben.
Farbe als Material im Inkarnat: Der Abschnitt konzentriert sich auf die Bedeutung der Farbe Grün im Inkarnat. Die doppeldeutige Funktion des Grüns als Zeichen von Krankheit, Tod, und gleichzeitig als Indikator für Lebendigkeit wird analysiert. Drei verschiedene Aspekte der Verwendung von Grün werden beleuchtet: die Simulation von blauen Adern, der Simultankontrast mit Rot, und die Aufnahme von Umgebungsfarben. Der Schluss zieht den paradoxen Charakter des Grüns als Farbe, die Leben und Tod vereint, zusammenfassend.
Schlüsselwörter
Isenheimer Altar, Matthias Grünewald, Inkarnat, Materialität, Maltechnik, Bildwissenschaft, Kreuzigung Christi, Farbe Grün, Medialität, Alchimie, Leben und Tod, Komposition, Alterungsprozesse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Isenheimer Altar: Eine Untersuchung der medialen Materialität des Inkarnats
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die mediale Materialität des Inkarnats des Gekreuzigten auf dem Isenheimer Altar und deren Einfluss auf die Bildlichkeit und Wirkung des Gesamtwerks. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen der tatsächlich verwendeten Materialität und der dargestellten Materialität sowie deren Einfluss auf die Wahrnehmung des Betrachters.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit untersucht die mediale Materialität des Inkarnats (Malmittel, Bildträger, Alterungsprozesse), die Beziehung zwischen medialer und dargestellter Materialität, den Einfluss der Materialität auf die Komposition und Aussage der Kreuzigungsszene, die Rolle der Farbe Grün in der Darstellung von Leben und Tod und die medienreflexiven Aspekte der Inkarnatsdarstellung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: Einleitung, Inkarnatforschung, Gesamtvorstellung des Bildverständnisses des Isenheimer Altars aus dem Inkarnat des Gekreuzigten, Vorüberlegungen zur Kreuzigungstafel, Das Inkarnat des Gekreuzigten und Farbe als Material im Inkarnat. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Materialität und Bildwirkung des Isenheimer Altars.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung formuliert die Forschungsfrage nach dem Einfluss der medialen Materialität auf die Bildwirkung des Isenheimer Altars, insbesondere die Faszination des Inkarnats der Christusfigur. Sie hebt die einzigartige Darstellung des Inkarnats bei Grünewald hervor und skizziert die methodischen Herausforderungen der Untersuchung.
Worum geht es im Kapitel "Inkarnatforschung"?
Dieses Kapitel beleuchtet die kunstwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Begriff "Inkarnat" aus etymologischer, religiöser und materialwissenschaftlicher Perspektive und verfolgt die Entwicklung der Inkarnatforschung. Es werden die Hauptinteressen der heutigen Inkarnatforschung in kulturgeschichtliche Forschungen, die Verbindung von Maltechniken mit inhaltlichen Fragen und aktuelle Fragen zum Status des Bildes eingeteilt.
Wie wird der Isenheimer Altar im Kontext der Arbeit betrachtet?
Der Isenheimer Altar wird als komplexes, vielschichtiges Werk und Wandelaltar betrachtet. Die Arbeit analysiert die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Bildtafeln und deren Einfluss auf die Wahrnehmung der Kreuzigungsszene, inklusive des Vergleichs zwischen dem Inkarnat des Gekreuzigten und des Auferstandenen.
Welche Aspekte der Kreuzigungstafel werden untersucht?
Die Kreuzigungsszene wird als zentrales Element des Altars hervorgehoben. Die Analyse konzentriert sich auf Größe, Positionierung und die einzigartige Darstellung des Körpers Christi, insbesondere die Asymmetrie, Verdrehungen, die Positionierung der Nägel und deren Auswirkungen auf Körperhaltung und Spannung des Inkarnats.
Wie wird das Inkarnat des Gekreuzigten analysiert?
Dieses Kapitel untersucht die Darstellung des toten Leibes Christi und dessen mediale Materialität. Es analysiert die verwendeten Malmittel, ihre Bedeutung im Kontext alchimistischer Vorstellungen und die Stadien der Bildentstehung (Bildträger, Grundierung, Trocknung, Alterung) und deren Wirkung auf die Bildwirkung. Die Vielschichtigkeit der Malschichten und der Vergleich mit der Struktur der menschlichen Haut werden hervorgehoben.
Welche Rolle spielt die Farbe Grün?
Der Abschnitt konzentriert sich auf die Bedeutung der Farbe Grün im Inkarnat und ihre doppeldeutige Funktion als Zeichen von Krankheit und Tod, aber gleichzeitig als Indikator für Lebendigkeit. Es werden drei Aspekte der Grünfärbung beleuchtet: die Simulation blauer Adern, der Simultankontrast mit Rot und die Aufnahme von Umgebungsfarben. Der Schluss betont den paradoxen Charakter des Grüns als Farbe, die Leben und Tod vereint.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Isenheimer Altar, Matthias Grünewald, Inkarnat, Materialität, Maltechnik, Bildwissenschaft, Kreuzigung Christi, Farbe Grün, Medialität, Alchimie, Leben und Tod, Komposition und Alterungsprozesse.
- Quote paper
- Wolfgang Ranft (Author), 2009, Das Inkarnat des Gekreuzigten auf dem Isenheimer Altar, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/189346