Das Latein verfügte über eine große Fülle an Ausdrücken, um die Farbe rot zu beschreiben:
Wörter für jede Art von Farbtönen, Wörter, die in Bezug auf bestimmte Produkte, technische
und andere Gegenstände gebraucht wurden, sowie Wörter, die zugleich den Herkunftsort einer
Farbe bestimmten. Das lateinische ruber tritt seit dem 2. Jahrhundert nach Christi auf. Bis auf
die roten Farbtöne, die zum rosa hintendieren, deckt es alle Nuancen von rot ab. Robus
bezeichnet einen Farbton von rot, der eher zum braun hintendiert.
Im Latein war ruber das geläufige Farbwort, um die Farbe rot in all ihren Nuancen zu
bezeichnen. Die modernen Farbwörter, die rot bestimmen, stammen jedoch nicht direkt vom
lateinischen ruber ab.
In der Entwicklung der lateinischen Sprache wurde der Begriff ruber phonetisch und
semantisch von dem Begriff robus/robeus beeinflusst. Robus war ursprünglich ein Wort einen
ländlichen Dialekts. Es bezeichnete das Fell von Haustieren und vor allem ein Zelt, das aus
Rinderhäuten gemacht wurde. Seit dem Spätlatein ist die zusammengezogene Form rubeus
bekannt, die die Bedeutung von ruber übernahm. Bis auf Griechenland tritt die Wurzel rubeus
in allen romanischen Sprachen auf.
Im Altfranzösischen existierten zwei Wörter, um die Farbe rot zu beschreiben. Vermeil tritt
seit dem Beginn des 12. Jhd’s auf und bezeichnet ein lebendiges rot. Roge ist ungefähr seit
dem Jahr 1140 verzeichnet. Die Bedeutung von vermeil war positiv konnotiert, während roge
negativ konnotiert war. Vermeil wurde beispielsweise verwendet, um die Farbe von Blumen
zu beschreiben, roge hingegen wurde zur Beschreibung von geröteten Augen verwendet.
Literatur: Kristol 1978, S. 148 – 153, Schäfer 1987
Inhaltsverzeichnis
- 1. Die Etymologie des französischen Wortes rouge.
- 2. Eine Einführung in die Phraseologie (nach Christine Palm).
- 2. 1 Idiomatizität.
- 2. 2 Stabilität/Fixiertheit/Festigkeit.
- 2. 3 Lexikalisierung und Reproduzierbarkeit
- 3. Semantische, kulturelle und kognitive Aspekte von Farbkonzeptualisierungen (nach Anna Wierzbicka)............
- 3. 1 Zur Semantik des Farbwortes rot
- 3. 2 Makro-rot...
- 4. Zur Kulturgeschichte der Farbe Rot (nach Eva Heller).
- 4. 1 Die traditionelle Wirkung von Rot.
- 4.2 Die psychologische und symbolische Wirkung von Rot........
- 5. Farbphraseologische Verbindungen mit der Farbe Rot (nach Christiane Wanzeck)..
- 5. 1 Teilweise idiomatisierte Farbphraseologismen
- 5. 2 Vollständig idiomatisierte adnominale Farbphraseologismen..
- 5. 3 Nicht-adnominale Farbphraseologismen ......
- 31. Die Etymologie des französischen Wortes rouge
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse von Phraseologismen, die das Farbwort "rouge" im Französischen beinhalten. Ziel ist es, die sprachliche und kulturelle Bedeutung dieses Farbworts in festen Wortverbindungen zu untersuchen und die Entwicklung und Verwendung dieser Phraseologismen im Laufe der Zeit zu beleuchten.
- Etymologie und Entwicklung des französischen Wortes "rouge"
- Theoretische Grundlagen der Phraseologie
- Semantische, kulturelle und kognitive Aspekte der Farbe Rot
- Analyse von Farbphraseologismen mit "rouge"
- Die Rolle von "rouge" in der französischen Kultur und Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Etymologie des Wortes "rouge" und zeichnet dessen Entwicklung vom Lateinischen bis zum Altfranzösischen nach. Das zweite Kapitel bietet eine Einführung in die Phraseologie nach Christine Palm, die die wichtigsten Merkmale und Kriterien von Phraseologismen beleuchtet. Kapitel drei beschäftigt sich mit der Semantik, Kultur und Kognition von Farbkonzeptualisierungen, wobei der Schwerpunkt auf der Farbe Rot liegt. Kapitel vier untersucht die Kulturgeschichte der Farbe Rot und analysiert deren traditionelle und psychologische Wirkung. Schließlich analysiert Kapitel fünf verschiedene Arten von Farbphraseologismen mit "rouge" und zeigt deren Bedeutung für die französische Sprache und Kultur.
Schlüsselwörter
Phraseologie, Farbphraseologismen, "rouge", Französisch, Etymologie, Semantik, Kultur, Kognition, Idiomatizität, Stabilität, Lexikalisierung, Reproduzierbarkeit, Tradition, Psychologie, Symbol
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- Valerie Schmidt (Author), 2003, Phraseologismen mit dem Farbwort rot, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/18891