Während sich Wissenschaftler mit der Frage beschäftigen, wie der Verlust der kulturellen Vielfalt gestoppt werden kann, kämpfen viele Indigene Völker um ihr Überleben. Mangelnde Bildung sowie räumliche und soziale Isolation gehören zur Realität dieser Menschen – so auch bei den San in Namibia. Welche Rolle spielt in diesem Kontext der Ethnotourismus für die San? Kann er helfen, ihr kulturelles Erbe zu bewahren und ihre ökonomische Unabhängigkeit zu fördern, oder beschleunigt er den Ausverkauf ihrer Kultur?
Der Ethnotourismus hat sich in den letzten Jahren vom Nischenprodukt zum festen Bestandteil vieler Rundreisen entwickelt. Indigene Völker sind mit ihrem kulturellen Erbe ein wesentlicher Aspekt dieser Entwicklung. Doch Unterdrückung und Vertreibung haben Traumata in vielen indigenen Gemeinschaften ausgelöst, die zu Problemen wie Alkoholismus, Gewalt und Orientierungslosigkeit geführt haben – keine besonders gute Ausgangsposition in der oftmals nur auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Tourismusbranche. Für eine nachhaltige Entwicklung ist ein Mitspracherecht der lokalen Bevölkerung an der Tourismusentwicklung unabdingbar. Hier bietet der Community-based Tourism die Möglichkeit, die lokale Bevölkerung mehr in die Planung und Umsetzung einzubeziehen sowie an den Profiten aus dem Tourismus zu beteiligen.
In der vorliegenden Arbeit werden zwei Beispiele des Community-based Tourism bei den San in der Kalahari betrachtet, die abseits der wichtigen Besucherattraktionen und der großen Touristenströme liegen. Hier versuchen die lokalen Gemeinschaften selbstverwaltete Ethnotourismusprojekte zu etablieren.In Anbetracht der massiven sozialen Probleme und des schlechten Bildungsniveaus stellt dies für die San eine enorme Herausforderung dar – doch es mangelt an wirtschaftlichen Alternativen. Für die San ist der „Buschmann Mythos“ Segen und Fluch zugleich. Er trägt ihren Namen in die Welt, reduziert sie aber zugleich auf das Klischee des glücklichen, aber primitiven Naturmenschen. In der Arbeit werden die Chancen und Probleme des Ethnotourismus auf der Mikroebene untersucht. Nach einer Analyse und Bewertung der sozioökonomischen, kulturellen und ökologischen Auswirkungen des Reiseverkehrs werden Maßnahmen zur Verbesserung der Gesamtsituation genannt und eine mögliche Übertragbarkeit auf vergleichbare Projekte diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen des Ethnotourismus
- Kapitel 3: Fallbeispiel 1: [Hier Kapitelüberschrift einfügen]
- Kapitel 4: Fallbeispiel 2: [Hier Kapitelüberschrift einfügen]
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht Chancen und Probleme des Ethnotourismus anhand von zwei Fallbeispielen bei den San in Namibia. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der komplexen Interaktionen zwischen den San und dem Tourismus zu zeichnen und die Auswirkungen auf die Kultur und Lebensweise der San zu analysieren.
- Die Definition und theoretische Einordnung von Ethnotourismus
- Die Herausforderungen der Authentizität und Inszenierung im Ethnotourismus
- Die Auswirkungen des Tourismus auf die Kultur und Lebensweise der San
- Die Rolle von lokalen Gemeinschaften und Organisationen im Ethnotourismus
- Chancen und Risiken des Ethnotourismus für nachhaltige Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort beschreibt die Motivation des Autors und dankt den unterstützenden Personen. Eine detaillierte Zusammenfassung der einzelnen Kapitel wird hier aufgrund des Umfangs und zur Vermeidung von Spoilern nicht aufgeführt. Die Arbeit analysiert im Kern die Auswirkungen des Tourismus auf die Kultur der San in Namibia, betrachtet die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen und untersucht dies an konkreten Fallbeispielen.
Schlüsselwörter
Ethnotourismus, San, Namibia, nachhaltige Entwicklung, Kultur, Authentizität, Inszenierung, lokale Gemeinschaften, Fallstudien.
- Arbeit zitieren
- Achim Siehl (Autor:in), 2006, Chancen und Probleme des Ethnotourismus, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/187229