Sucht, besonders Drogensucht im Sinne der Abhängigkeit von harten Drogen,
Alkohol oder Cannabis, neuerdings auch die sogenannte Internetsucht, ist ein häufig
diskutiertes Thema, gerade auch in der einschlägigen Presse. So zeigen
Hochglanzfotos kiffende oder betrunkene Menschen, meist Jugendliche, die häufig in
irgendeiner Weise heruntergekommen oder aber gefährlich und aggressiv aussehen.
Zur weiteren Meinungsbildung dienen dann reißerisch gestaltete Reportagen, die uns
über das Medium Fernsehen, mittels hautnaher Berichterstattung und Interviews mit
den Betroffenen, das ganze Elend dieser Menschen vorführen, während der
Betrachter, vielleicht auch mit einer Flasche Bier oder zwei, seinen Unmut über die
Verwahrlosung und verkommene Moral kundtun kann, bevor er als letzte Tat des
Tages seinen Aschenbecher ausleert und für den ruhigen Schlaf nach so
aufwühlenden Informationen mit ein, zwei Schlaftabletten im Bett verschwindet.
So wie Sucht sich in vielerlei Weise äußern kann, so ist dies nur eine Seite der
medialen Darstellung von Drogen. Werden auf der einen Seite die sogenannten
illegalen Drogen wie Heroin, Kokain, Cannabis und die Designerdrogen LSD und
Ecstasy verteufelt, so werden auf der anderen Seite die legalen Drogen wie Alkohol
oder Zigaretten immer wieder in allen möglichen und unmöglichen Präsentationen in
Szene gesetzt. „ Ich rauche gern“ oder „ Geschmack der die Sinne berührt“ sind
dabei nur zwei Slogans, die dem Konsumenten den Genuss näher bringen sollen.
Obwohl auch oder gerade die legalen Drogen einen großen gesundheitlichen und
wirtschaftlichen Schaden verursachen, wird ihr Genuss, teilweise bis hin zum
Exzess, toleriert und gefördert.
Betrachtet man die Dimensionen, welche die Abhängigkeit in Deutschland, ganz
gleich von welcher Substanz oder Tätigkeit, annimmt, so wird der Handlungsbedarf
deutlich:
In der Gruppe der 18 bis 59 Jährigen sind allein 4,4 Millionen Menschen
alkoholabhängig1, 1,4 Millionen medikamentenabhängig, acht bis neun Millionen
Männer rauchen regelmäßig, ebenso wie fünf bis sechs Millionen Frauen. Von der
letzten Gruppe sterben etwa 100.000 Menschen pro Jahr an den Folgen ihrer Sucht.
Harte Drogen werden etwa von 250.000 bis 300.000 Menschen konsumiert, diese
Zahlen sind jedoch wie bei den anderen Abhängigkeiten nur relative, gesicherte
Erkenntnisse zu erlangen, ist auf diesem Gebiet sehr schwer. [...]
1 Quelle: DHS, Landesprogramm Sucht NRW
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Suchtprävention im gesellschaftlichen Kontext
- Familie und Sucht
- Der Einfluss der Peergruppe
- Konzepte der Suchtprävention
- Theorie der pädagogischen Suchtprävention
- Suchtprävention als Kompetenzförderung
- Die pädagogische Kompetenzförderung
- Pädagogische Suchtprävention in der offenen Jugendarbeit
- Grundlagen
- Mädchenspezifische Suchtprävention
- Projektarbeit als Methode der Suchtprävention
- Suchtprävention im Sport
- Erlebnispädagogische Ansätze in der Suchtprävention
- Grundlagen
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der pädagogischen Suchtprävention in der offenen Jugendarbeit. Sie analysiert die Herausforderungen, die sich aus dem gesellschaftlichen Kontext, den medialen Darstellungen von Sucht und den gängigen Präventionsmaßnahmen ergeben. Die Arbeit untersucht die Theorie der pädagogischen Suchtprävention und ihre praktische Umsetzung in der offenen Jugendarbeit.
- Der gesellschaftliche Kontext von Suchtprävention
- Die Rolle der Familie und der Peergruppe
- Theorie und Praxis der pädagogischen Suchtprävention
- Methoden der Suchtprävention in der offenen Jugendarbeit
- Die Bedeutung von Erlebnispädagogischen Ansätzen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema Suchtprävention ein und beleuchtet die mediale Darstellung von Sucht sowie die Dimensionen der Abhängigkeit in Deutschland. Sie stellt die Notwendigkeit von effektiven Präventionsmaßnahmen heraus und fokussiert auf die pädagogische Suchtprävention in der Jugendarbeit.
Suchtprävention im gesellschaftlichen Kontext
Dieses Kapitel analysiert den gesellschaftlichen Kontext von Suchtprävention, untersucht den Einfluss von Familie und Peergruppe auf das Suchtverhalten und stellt verschiedene Konzepte der Suchtprävention vor.
Theorie der pädagogischen Suchtprävention
Das Kapitel befasst sich mit der Theorie der pädagogischen Suchtprävention und beleuchtet den Ansatz der Kompetenzförderung. Es erläutert die Bedeutung von pädagogischer Kompetenzförderung im Kontext der Suchtprävention.
Pädagogische Suchtprävention in der offenen Jugendarbeit
Dieses Kapitel konzentriert sich auf die praktische Umsetzung der pädagogischen Suchtprävention in der offenen Jugendarbeit. Es beleuchtet die Grundlagen, insbesondere die mädchenspezifische Suchtprävention, und diskutiert verschiedene Methoden wie Projektarbeit, Suchtprävention im Sport und erlebnispädagogische Ansätze.
Schlüsselwörter
Suchtprävention, Jugendarbeit, pädagogische Kompetenzförderung, gesellschaftlicher Kontext, Familie, Peergruppe, Projektarbeit, Erlebnispädagogik, Sport, mädchenspezifische Suchtprävention.
- Arbeit zitieren
- Svenja Plitt (Autor:in), 2002, Suchtprävention in der offenen Jugendarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/18638