Mit der Anerkennung von kulinarischen Traditionen, beispielsweise der französischen Speisenfolge, als Teil des immateriellen Kulturerbes der Menschheit, schuf die UNESCO einen neuen, kulturellen Blick auf den Bereich des Essens und Trinkens.
Für viele immaterielle Kulturgüter bedeutet die Aufnahme in das Kulturerbeverständnis Möglichkeiten einer gezielten Inwertsetzung. Mit der Sicht auf den österreichischen Wein, unter der Folie des immateriellen Kulturerbes, können Geschichte(n), Traditionen und Herkunft für die heimische Weinwirtschaft einen Wettbewerbsvorteil bieten.
Durch die Konkurrenzsituation auf dem globalen Weinmarkt kann das eigene Kulturerbe wesentlich zum Profil des heimischen Weines beisteuern und seine Position bei den heimischen Konsumenten festigen sowie ausbauen. Besonders der Tourismus bietet dem immateriellen Kulturerbe eine Bühne, sich darzustellen und aus dem Weinreisenden einen loyalen Konsumenten zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevanz des Kulturerbe Wein und seiner Inwertsetzung
- Forschungsfrage und Methodik
- Forschungsstand
- Begriffserklärung
- Aufbau der Arbeit
- Zur Ausgangslage des österreichischen Weines
- Der Versuch einer Eingrenzung Österreichs
- Das Verhältnis von Rotwein zu Weißwein
- Das Verhältnis von Import zu Export
- Die verschärfte Konkurrenzsituation auf dem globalen Weinmarkt
- Ausdifferenzierung der Weintrinker und Rückkehr zum heimischen Wein
- Der Bedeutungsgewinn des Lebensmittelhandels
- Weinmarketing und Weinwerbung
- Die Vermittlung von Werten und Imageprofilierung
- Identitätsstiftender Konsum durch mit Werten aufgeladener Güter
- Der Wert, Natürlichkeit'
- Der Wert Qualität und dessen einsetzender Bedeutungsverlust
- Kultur als Gegenstand von Erbe, Tourismus und Nahrung
- Die Kulturerbepolitik der UNESCO
- Von der Tradition zum Kulturerbe
- Kulturerbe und seine Bedeutung im Tourismus
- Die Eingliederung von food heritage in das Verständnis von Kulturerbe
- Der Bedeutungszuwachs der Region im Bereich des kulinarischen Erbes
- Eine neue Wertschätzung der Kulturlandschaft
- Der Weintourismus als Teilgebiet des Kulturtourismus
- Neue Potenziale für die Weinregionen
- Synergieeffekte mit dem Kulturtourismus
- Die Inwertsetzung des Erbes und der Vergangenheit
- Vom Verkäufer- zum Käufermarkt
- Zwischen History und Heritage Marketing
- Vergangenheitssehnsucht in einer zunehmend unübersichtlichen Welt
- Vorläufer einer angewandten Geschichte
- Argumente für Vergangenheit und Kulturerbe bei einer Inwertsetzung
- Food heritage Marketing
- Gefahren einer allzu umfassenden Profilierung über das Erbe
- Storytelling als Methode einer gezielten Inwertsetzung
- Eine Reise in die Vergangenheit des Weines
- Ursprünge der Weingeschichte
- Wein, Kult und Religion
- Die katholische Kirche als Bewahrer der Weinkultur
- Der Aufstieg des Weines als wichtiges Handelsgut und seine Rolle im mittelalterlichen Stadtleben
- Die kulturelle Bedeutung im Gesellschaftsleben
- Städtische und staatliche Weinbaupolitik
- Die Praxis der Weinverfälschens
- Der Bedeutungsverlust von Weinbau und Weinkonsum
- Religion und Staat beeinflussen den gesellschaftlichen Alkoholkonsum
- Rückgang des Weinbaus durch die Wirren des Krieges
- Die Zuwendung zu anderen Nutzpflanzen durch die Landwirtschaft
- Neue alkoholische Getränke erobern den Markt
- Verschärfte Konkurrenz durch neue Genussmittel
- Die Reduktion des Weinkonsums
- Der Beginn eines neuen Weinzeitalter
- Buschenschank, Leutgeb und Heuriger
- Weinwirtschaft im langen 20. Jahrhundert
- Der Glykolskandal 1985
- Quality Turn in der Weinproduktion
- Vom germanischen zum römischen Weinrecht
- Österreichisches (Wein-)Kulturerbe
- Potenziale der österreichischen Weingeschichte
- Die Schwierigkeit einer Inwertsetzung von weingeschichtlichen Aspekten
- Die Erzählung der Weinlandschaft
- Handwerk, Bäuerlichkeit und traditionelles Wissen als immaterielles Kulturerbe
- Der schlechte Ruf des heimischen Weinbaus durch Wissensrückstände und Wertkonservativismus
- Der Wandel zu einer Wissensgesellschaft im Weinbau
- Erste Bestrebungen zum Qualitätsweinbau durch die Institutionalisierung von Wissen und neuen Methoden
- Die Erzählung vom Handwerk und Wissen zwischen Tradition und Fortschritt
- Traditionelle europäische Heilkunde und Weinkultur
- Die antike Diätetik als Basis des Weines als Naturheilmittel
- Erfahrungsheilkunde, Wein und die Weltreligionen
- Kontinuität des Zusammenhanges von Wein und Medizin im Mittelalter
- Weintherapie im Krankenhaus und Kurbetrieb
- Die Verdammung der Weintherapie durch die Naturwissenschaften
- Der Wandel durch das, Französische Paradoxon'
- Moderneste Erkenntnisse über den Wein
- Der problematische Zusammenhang von Wein und Heilkunde
- Anti-Aging und Vorsorgemedizin
- Kulturerbe und Weintourismus
- Ursprünge des Reisens in die Weinregionen
- Die österreichischen Weinstraßen erzählen ihre regionsspezifische core story
- Inwertsetzung von Kulturerbe im Weintourismus
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Befragungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit befasst sich mit der Inwertsetzung österreichischer Weinkultur auf Basis des Kulturerbeverständnisses der UNESCO. Sie analysiert die Potenziale des österreichischen Weines als Kulturgut und untersucht, wie die Geschichte, Tradition und Herkunft des Weines für die heimische Weinwirtschaft einen Wettbewerbsvorteil schaffen können. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung des Weintourismus als Instrument zur Vermittlung von Kulturerbe und zur Steigerung der Wertschätzung für österreichischen Wein.
- Die Bedeutung des Kulturerbes für die Inwertsetzung von Wein
- Die Rolle des Weintourismus bei der Vermittlung von Kulturerbe
- Die Herausforderungen und Chancen der Inwertsetzung von Weinkultur
- Die Bedeutung von Geschichte, Tradition und Herkunft für die Positionierung von österreichischem Wein
- Die Entwicklung eines nachhaltigen und authentischen Weinmarketings
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Inwertsetzung von Weinkultur ein und erläutert die Relevanz des Themas. Sie stellt die Forschungsfrage und die Methodik der Arbeit vor, beleuchtet den Forschungsstand und definiert wichtige Begriffe. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und gibt einen Überblick über die Ausgangslage des österreichischen Weines.
Das zweite Kapitel analysiert die aktuelle Situation des österreichischen Weines im Kontext des globalen Weinmarktes. Es beleuchtet die Herausforderungen der Konkurrenzsituation, die Ausdifferenzierung der Weintrinker und die Bedeutung des Lebensmittelhandels. Das Kapitel untersucht die Trends im Weinmarketing und die Rolle von Werten und Imageprofilierung.
Das dritte Kapitel widmet sich der Kulturerbepolitik der UNESCO und der Eingliederung von food heritage in das Verständnis von Kulturerbe. Es analysiert die Bedeutung des Kulturerbes im Tourismus und die neuen Potenziale für die Weinregionen. Das Kapitel beleuchtet die Synergieeffekte zwischen Kulturerbe und Weintourismus.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Inwertsetzung des Erbes und der Vergangenheit. Es untersucht die Strategien des History und Heritage Marketings und die Bedeutung von Storytelling für die gezielte Inwertsetzung von Weinkultur. Das Kapitel analysiert die Gefahren einer allzu umfassenden Profilierung über das Erbe und die Möglichkeiten, die Vergangenheit des Weines für die Gegenwart nutzbar zu machen.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Geschichte des Weines und seiner kulturellen Bedeutung. Es beleuchtet die Rolle des Weines in Religion, Kultur und Gesellschaft und analysiert die Entwicklung des Weinbaus und Weinkonsums im Laufe der Geschichte. Das Kapitel untersucht die Bedeutung des Weines als Handelsgut und die Herausforderungen, die der Weinbau im Laufe der Zeit bewältigen musste.
Das sechste Kapitel analysiert das österreichische (Wein-)Kulturerbe und die Potenziale der österreichischen Weingeschichte. Es beleuchtet die Bedeutung von Handwerk, Bäuerlichkeit und traditionellem Wissen für die österreichische Weinkultur und untersucht die Herausforderungen, die sich aus dem Wandel zu einer Wissensgesellschaft ergeben. Das Kapitel beleuchtet die Verbindung von Wein und Heilkunde und die Bedeutung des Weines als Naturheilmittel.
Das siebte Kapitel widmet sich dem Kulturerbe und Weintourismus. Es untersucht die Ursprünge des Reisens in die Weinregionen und die Bedeutung der österreichischen Weinstraßen für die Vermittlung von Kulturerbe. Das Kapitel analysiert die Möglichkeiten der Inwertsetzung von Kulturerbe im Weintourismus.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den österreichischen Wein, Kulturerbe, UNESCO, Weinkultur, Weintourismus, Geschichte, Tradition, Herkunft, Inwertsetzung, Marketing, Food Heritage, Storytelling, Weinbau, Weinproduktion, Weinrecht, Weintherapie, Heilkunde, Genuss, Konsum, Tourismus, Region, Kulturlandschaft.
- Arbeit zitieren
- Stefan Rothschedl (Autor:in), 2011, Kulturgut Wein. Die Inwertsetzung österreichischer Weinkultur auf Basis des Kulturerbeverständnis der UNESCO, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/184954