I define tolerance as openness, inclusiveness and diversity to all ethnicities, races and walks of life. (Florida 2005, S.37)
Im Rahmen des Soziologie-Seminars “Creative Industries and the City” begannen wir, uns mit der Darmstädter „Gay-Szene“ auseinander zu setzen. Auf der Grundlage von Richard Floridas Theorie der „Creative Class“, in der u.a. von einem „Gay-Index“ die Rede ist (ausführlicher, siehe Kapitel 1), stellten wir uns die Frage, ob es überhaupt eine solche „Szene“ in Darmstadt gibt, wo genau diese zu finden ist und wie sie von verschiedenen Seiten gesehen wird. Dazu recherchierten wir zunächst alle möglichen Orte der Stadt, die einen Treffpunkt für Homosexuelle darstellen, um dann einige ausgewählte „locations“ zu besuchen. Dort wurden Interviews mit Veranstaltern und Besuchern durchgeführt und ein standardisierter Fragebogen ausgeteilt (siehe Anhang). Bedauerlicherweise führte das Austeilen der schriftlichen Interviews an die Besucher des Schlosskellers zu keinem Ergebnis.
Um eine theoretische Grundlage zu schaffen, werden wir zunächst kurz auf Richard Floridas Theorie der „Creative Class“ eingehen und uns mit dem „Szene“-Begriff nach Ronald Hitzler auseinandersetzen. Im nächsten Schritt besuchten wir die uns bekannten Szeneläden Darmstadts. Wir teilten jedem Betreiber einen schriftlichen Fragebogen aus, der dem der Besucher sehr ähnlich ist. Lediglich Frage 4 hat eine andere Sichtweise. Im Kapitel 3 sind alle uns bekannten Szeneläden aufgeführt. Wir haben uns nicht nur auf schriftliche Interviews konzentriert, sondern nutzte auch das Instrument der Beobachtung in Form einer Raumanalyse. Das erste Interview wurde in Form einer Zusammenfassung geschrieben, das aus der Beantwortung des schriftlichen Interviews und einem Gespräch besteht. Die beiden Mitarbeiterinnen des Schlosskellers bekamen ebenso die schriftlichen Fragebögen zur Vorbereitung mit. Hinzu kam ein Gespräch mit beiden und das Jubiläumsheft des Schlosskellers aus dem Jahre 2006. Es diente als Quelle für die bewegte Geschichte des Gewölbekellers. Das „Queer“ und das „3 Klang“ wurden jeweils durch eine Vermischung der Fragen des Fragebogens und einem direkten Gespräch interviewt. Im Schluss verbinden wir die Theorie mit der Praxis und beschäftigen uns kurz mit der Frage „Wie verorten sich Angehörige der freien Szene in ökonomischer, sozialer, politischer und räumlicher Hinsicht in Darmstadt?“
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Richard Florida - "The Creative Class"
- 3. Das Phänomen der "Szene"
- 4. Die Verortung der "Gay - Szene" in Darmstadt
- 4. 1) Das FrauenKulturZentrum
- 4. 2) Der Schlosskeller
- 4. 3) Die "3- Klang Bar"
- 4. 4) Das "Queer"
- 5. Fazit
- 6. Anhang
- 7. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Existenz und Verortung einer "Gay-Szene" in Darmstadt. Ausgehend von Richard Floridas Theorie der "Creative Class" und dem Konzept der "Szene" nach Ronald Hitzler, analysiert sie die räumliche und soziale Präsenz von Homosexuellen in der Stadt. Die Arbeit basiert auf Interviews mit Veranstaltern und Besuchern von Szeneläden sowie einer Raumanalyse.
- Die "Creative Class" nach Richard Florida und ihr Einfluss auf städtisches Wachstum
- Der "Gay-Index" als Indikator für Toleranz und Diversität
- Das Konzept der "Szene" nach Ronald Hitzler und seine Anwendung auf die "Gay-Szene" in Darmstadt
- Die räumliche Verortung der "Gay-Szene" in Darmstadt
- Die soziale und kulturelle Bedeutung der "Gay-Szene" für die Stadt Darmstadt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der "Gay-Szene" in Darmstadt ein und erläutert die theoretischen Grundlagen der Arbeit. Sie stellt die Forschungsfrage und die Methodik der Untersuchung dar.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit Richard Floridas Theorie der "Creative Class" und dem "Gay-Index". Es wird erläutert, wie Florida Kreativität und Toleranz als wichtige Faktoren für städtisches Wachstum betrachtet und wie der "Gay-Index" als Indikator für die Attraktivität einer Stadt für die "Creative Class" dient.
Kapitel 3 definiert den Begriff der "Szene" nach Ronald Hitzler und untersucht die Merkmale und Funktionen von Szenen im Allgemeinen. Es wird erläutert, wie Szenen als kulturelle Netzwerke mit spezifischen Merkmalen und Verhaltensweisen verstanden werden können.
Kapitel 4 analysiert die Verortung der "Gay-Szene" in Darmstadt. Es werden verschiedene Szeneläden vorgestellt und anhand von Interviews mit Veranstaltern und Besuchern deren Bedeutung für die "Gay-Szene" in Darmstadt beleuchtet. Die Analyse umfasst das FrauenKulturZentrum, den Schlosskeller, die "3- Klang Bar" und das "Queer".
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die "Creative Class", den "Gay-Index", die "Szene", die "Gay-Szene" in Darmstadt, Toleranz, Diversität, räumliche Verortung, soziale Präsenz, Interviews, Raumanalyse, FrauenKulturZentrum, Schlosskeller, "3- Klang Bar", "Queer".
- Quote paper
- Joana Lissmann (Author), 2008, Gibt es eine GAY-Szene in Darmstadt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/184810