Diese Einführungsveranstaltung soll uns Studierenden laut Lehrveranstaltungsverzeichnis
helfen, den Wechsel von der Schüler- zur Lehrerperspektive zu vollziehen
und Fragen in bezug auf die Professionalisierung als Lehrer zu stellen. Die wichtigste
Aufgabe ist es für mich dabei herauszufinden, welche Kenntnisse und Fähigkeiten
erfordert der Beruf des Lehrers, kurzum bin ich überhaupt geeignet? Eigentlich sollte
man sich doch vor Aufnahme seines Studiums darüber im Klaren sein, ob es das
Richtige Studium ist oder nicht. Deshalb habe ich mir gründlich überlegt, ob ich mich
der Herausforderung eines Lehramtsstudiums stellen soll. Ich absolvierte von 1997
bis 2000 eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten am Oberstufenzentrum
II in Potsdam. In diesen drei Jahren meiner Ausbildung konnte ich mir einen groben
Einblick in die Aufgaben eines Lehrers verschaffen. Für mich war klar, was ich dort
gesehen habe, ist das, womit ich auch die nächsten 30 Jahre meinen Lebensunterhalt
bestreiten will. Dies hat mich in meinem Wunsch Lehrer zu werden bestärkt. Allerdings
ist der entscheidende Gradmesser immer noch die Praxis.
Am 10. Sept. 2001 betrete ich also wieder eine Schule. Es gilt eine eigentlich vertraute
Lebenswelt neu zu entdecken - nunmehr mit den Augen eines Lehrers. Wer morgens
in eine Schule hineingeht - Schüler wie Lehrer - muss die Hoffnung haben können,
dass Schule „etwas bringt“. Aus diesem Grund erwarte ich von diesem Praktikum
beobachten und analysieren zu können, was sich an der Schule im Lern- und
Sozialverhalten der Schüler und in der Unterrichtsdurchführung der Lehrer verändert
hat. Wie Schüler und Lehrer in der heutigen Zeit miteinander umgehen. Des weiteren
erhoffe ich, dass ich das in den Seminaren angeeignete Wissen über Didaktik und
Pädagogik in der konkreten Unterrichtspraxis des Schulalltags wiederfinden werde.
Mit der Erwartung auch Anregungen und Ideen für meine spätere Tätigkeit als Lehrer
zu erhalten, beginne ich also dieses Praktikum.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Meine Erwartungen an das Praktikum
- Einordnung des Praktikums
- Vorstellung der Schule
- Die Berufsschule
- Die Berufsfachschule
- Die Kaufmännische Berufsfachschule
- Die Berufsfachschule für kaufmännische Assistenten
- Die Gymnasiale Oberstufe
- Aufrufen, Melden und Drannehmen unter Einbeziehung der geschlechtsspezifischen Unterschiede
- Einordnung der Wahlaufgabe in das Projekt „Interaktion im Unterricht“
- Allgemeine theoretische Positionen
- Pygmalion-Effekt
- Routine im Unterricht
- Die geschlechtsspezifischen Unterschiede
- Konsequenzen
- Die Beobachtung im Unterricht als eine Methode der empirischen Untersuchung
- Bedeutung und Merkmale der Beobachtung
- Formen der wissenschaftlichen Beobachtung
- Nicht-standardisierte und standardisierte Beobachtung
- Teilnehmende und nicht-teilnehmende Beobachtung
- Anekdotische und systematische Beobachtung
- Was man beachten sollte!
- Grundsätze
- Beobachtungsergebnisse und Auswertung
- Vergleich des Meldeverhaltens von leistungsstarken-/schwachen Schülern und von Jungen/Mädchen
- Vergleich beim Aufrufen ohne Melden
- Lob und Tadel
- Vergleich mit der Theorie und Zusammenfassung
- Weiterführende Fragen an die pädagogische Theorie
- Bedeutung des Praktikums für mich
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Praktikumsbericht befasst sich mit der Analyse von Aufrufen, Melden und Drannehmen im Unterricht unter Einbeziehung geschlechtsspezifischer Unterschiede. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Interaktion zwischen Lehrer und Schülern in Hinblick auf diese Aspekte zu untersuchen und die Auswirkungen auf das Lernverhalten zu analysieren.
- Die Auswirkungen des Pygmalion-Effekts auf das Lernverhalten von Schülern
- Die Rolle von Routine im Unterricht und ihre Auswirkungen auf die Interaktion zwischen Lehrer und Schülern
- Die Bedeutung von geschlechtsspezifischen Unterschieden im Unterricht und ihre Berücksichtigung in der Unterrichtsgestaltung
- Die praktische Anwendung von Beobachtungsmethoden im Unterricht und ihre Eignung zur Analyse von Interaktionsprozessen
- Die Reflexion des eigenen Praxiserlebnisses im Hinblick auf die pädagogische Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung des Praktikumsberichts beschreibt die Erwartungen des Autors an das Praktikum und ordnet dieses in den Kontext des Lehramtsstudiums ein. Im Anschluss wird die Praktikumsschule vorgestellt, wobei die verschiedenen Ausbildungsgänge des Oberstufenzentrums Recht beleuchtet werden. Das Hauptkapitel widmet sich der Analyse von Aufrufen, Melden und Drannehmen unter Einbeziehung der geschlechtsspezifischen Unterschiede. Hier werden relevante theoretische Positionen wie der Pygmalion-Effekt und die Bedeutung von Routine im Unterricht beleuchtet.
In einem weiteren Abschnitt werden die Beobachtungsergebnisse und die Auswertung des Meldeverhaltens von Schülern im Hinblick auf Leistung und Geschlecht dargestellt. Die Arbeit endet mit der Diskussion über die Bedeutung des Praktikums für den Autor und der Reflexion des Gelernten im Hinblick auf die pädagogische Theorie.
Schlüsselwörter
Der Bericht beschäftigt sich mit den Themen Interaktion im Unterricht, geschlechtsspezifische Unterschiede, Beobachtungsmethoden, Pygmalion-Effekt, Routine im Unterricht, Lernverhalten und Schülermotivation.
- Arbeit zitieren
- Anja Lubitz (Autor:in), 2002, Aufrufen, Melden und Drannehmen unter Einbeziehung geschlechtsspezifischer Unterschiede, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/18373