Die in fünf Kapiteln gegliederte Diplomarbeit vermittelt ein umfangreiches Bild der Schweriner Goldledertapetenbestände, welche in der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Raumausstattung der Kleinen Audienz und des Ministerzimmers Verwendung fanden. Beide Raumprogramme sind zu Beginn des 18. Jahrhunderts gefertigt worden, entstammen aber verschiedener Herkunftsländer. Zur Kontextualisierung der barocken Wandbespannungen wird die Entwicklungsgeschichte der Ledertapetenherstellung aufgezeigt. Anschließend folgen ausführliche Beschreibungen, sowie das Anstellen von Vergleichen zu ähnlichen Lederpaneelen in anderen Sammlungen. Auch werden textile Beispiele herangezogen, die den Dekoren als Vorlage dienten. Laut Überlieferung besteht ein Bezug zwischen den Schweriner Goldledertapeten und Zar Peter dem Großen. Dieser soll sie Carl Leopold von Mecklenburg zu seiner 1716 geschlossenen Ehe mit Katharina Iwanowna, seiner Nichte, geschenkt haben. Dass für diese These keine Belege vorliegen, führte zum Erforschen der Geschichte der Ledertapeten im Schweriner Schloss und zur Umsetzung dieser Arbeit. Weitere Kapitel dienen der Analyse des Baugeschehens in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf der Schweriner Schlossinsel, sowie der Bedeutung der Ledertapeten in dieser Zeit. Ergänzt werden die Ergebnisse aus der Erforschung der Literatur und den Archivbeständen des Landeshauptarchives Schwerin durch einen Überblick konservatorischer und restauratorischer Maßnahmen. Diese Arbeit führte zu dem Ergebnis, dass eine Verbindung zu Russland nicht nachweisbar ist, sogar in Teilen widerlegt werden kann. Die Geschichte der Schweriner Ledertapeten erwies sich als weitaus spannungsloser, als sie in der Vergangenheit dargestellt wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. HISTORISCHER KONTEXT
- 1. Zur Geschichte europäischer Ledertapeten
- II. SCHWERINER GOLDLEDERTAPETEN
- 2. Beschreibung der Raumprogramme
- 2.1 Kleine Audienz
- 2.2 Ministerzimmer
- 2.3 Parallelen zu Ledertapeten anderer Sammlungen
- 2.3.1 Kleine Audienz
- 2.3.2 Ministerzimmer
- 2. Beschreibung der Raumprogramme
- III. GESCHICHTE DER SCHWERINER GOLDLEDERTAPETEN
- 3. Quellenlage: Fakten und Erklärungsmodelle
- 3.1 Kleine Audienz
- 3.2 Ministerzimmer
- 3.3 Zar Peter der Große, Westeuropa und Schwerin
- 3.4 Kam „russisches Leder“ nach Schwerin?
- 3. Quellenlage: Fakten und Erklärungsmodelle
- IV. SCHLOSSBAUMAẞNAHMEN IM 19. JAHRHUNDERT
- 4. Neugestaltung des Schweriner Schlosses
- 4.1 Einbau der Goldledertapeten
- 4.2 Historischer Aussagewert
- V. ERHALTUNG DER LEDERNEN RAUMAUSSTATTUNGEN
- 5. Schadensbilder und ihre Ursachen
- 5.1 Überblick konservatorischer und restauratorischer Maßnahmen
- 5.1.1 Kleine Audienz
- 5.1.2 Ministerzimmer
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die barocken Goldledertapeten im Schweriner Schloss und deren Geschichte. Ziel ist es, die Herkunft der Tapeten zu klären, insbesondere die umstrittene These einer Verbindung zu Zar Peter dem Großen zu überprüfen. Die Arbeit kombiniert historische Quellenforschung mit kunsthistorischer Analyse.
- Geschichte der europäischen Ledertapetenherstellung
- Detaillierte Beschreibung der Schweriner Goldledertapetenbestände
- Vergleich mit ähnlichen Ledertapeten in anderen Sammlungen
- Analyse der Schlossbaumaßnahmen des 19. Jahrhunderts und deren Einfluss
- Konservatorische und restauratorische Maßnahmen an den Tapeten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und beschreibt die Forschungsfrage nach der Herkunft der barocken Goldledertapeten im Schweriner Schloss, insbesondere die umstrittene These einer Verbindung zu Zar Peter dem Großen. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die angewandte Methodik.
I. Historischer Kontext: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der europäischen Ledertapetenherstellung, um den Kontext für die Schweriner Bestände zu schaffen. Es analysiert Entwicklungsstufen, Materialien, Techniken und künstlerische Stile, welche die Grundlage für das Verständnis der Schweriner Tapeten bilden. Der Fokus liegt auf der Entwicklung barocker Dekore und ihrer Verbreitung.
II. Schweriner Goldledertapeten: Dieses Kapitel präsentiert eine detaillierte Beschreibung der Goldledertapeten in der Kleinen Audienz und dem Ministerzimmer des Schweriner Schlosses. Es analysiert die Materialien, die Herstellungstechniken, die ikonographischen Programme und die stilistischen Besonderheiten der beiden Raumensembles. Ein Vergleich mit ähnlichen Ledertapeten anderer Sammlungen wird angestellt, um die Einzigartigkeit und die Bedeutung der Schweriner Bestände herauszustellen.
III. Geschichte der Schweriner Goldledertapeten: Hier wird die Quellenlage zu den Schweriner Goldledertapeten kritisch untersucht. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Erklärungsmodelle zur Herkunft der Tapeten, insbesondere die These eines Geschenks von Zar Peter dem Großen. Das Kapitel analysiert die verfügbaren historischen Dokumente und Archivmaterialien, um die Faktenlage zu rekonstruieren und die verschiedenen Thesen zu bewerten. Es werden konkrete Beispiele von Quellen und ihrer Interpretation gegeben.
IV. Schlossbaumaßnahmen im 19. Jahrhundert: Dieses Kapitel widmet sich den baulichen Veränderungen im Schweriner Schloss im 19. Jahrhundert und konzentriert sich auf den Einbau der Goldledertapeten in die Kleine Audienz und das Ministerzimmer. Die Analyse beleuchtet den Kontext der Raumgestaltung und die Bedeutung der Tapeten im Rahmen des Gesamtkonzeptes der Schlossrenovierung. Es wird ein detaillierter Überblick der Baugeschichte und der damit verbundenen Veränderungen im Schloss gegeben.
V. Erhaltung der ledernen Raumausstattungen: Das Kapitel beschreibt den aktuellen Zustand der Goldledertapeten, die Schadensbilder und ihre Ursachen. Es wird ein Überblick über bereits durchgeführte und notwendige konservatorische und restauratorische Maßnahmen gegeben. Es wird die Notwendigkeit des Schutzes dieser bedeutenden kulturellen Güter hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Goldledertapeten, Schweriner Schloss, Barock, Ledertapetenherstellung, Zar Peter der Große, Konservierung, Restaurierung, Raumgestaltung, 19. Jahrhundert, Quellenforschung, Kunsthistorie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Schweriner Goldledertapeten
Was ist der Gegenstand der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die barocken Goldledertapeten im Schweriner Schloss und deren Geschichte. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Klärung der Herkunft der Tapeten und der Überprüfung der These einer Verbindung zu Zar Peter dem Großen.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit kombiniert historische Quellenforschung mit kunsthistorischer Analyse. Es werden historische Dokumente, Archivmaterialien und kunsthistorische Methoden zur Untersuchung der Tapeten eingesetzt.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Geschichte der europäischen Ledertapetenherstellung, detaillierte Beschreibung der Schweriner Goldledertapeten, Vergleich mit ähnlichen Ledertapeten in anderen Sammlungen, Analyse der Schlossbaumaßnahmen des 19. Jahrhunderts und deren Einfluss auf die Tapeten, sowie konservatorische und restauratorische Maßnahmen an den Tapeten.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Historischer Kontext, Schweriner Goldledertapeten, Geschichte der Schweriner Goldledertapeten, Schlossbaumaßnahmen im 19. Jahrhundert und Erhaltung der ledernen Raumausstattungen. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Thematik.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Hauptziel der Arbeit ist die Klärung der Herkunft der Schweriner Goldledertapeten, insbesondere die Überprüfung der umstrittenen These einer Verbindung zu Zar Peter dem Großen. Die Arbeit soll ein umfassendes Bild der Geschichte und Bedeutung der Tapeten liefern.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf eine kritische Untersuchung der verfügbaren historischen Dokumente und Archivmaterialien. Es werden konkrete Beispiele von Quellen und ihrer Interpretation gegeben.
Welche Kapitel gibt es und was ist ihr Inhalt?
Die Arbeit enthält folgende Kapitel: Einleitung: Einführung in die Thematik und Forschungsfrage. I. Historischer Kontext: Geschichte der europäischen Ledertapetenherstellung. II. Schweriner Goldledertapeten: Detaillierte Beschreibung der Tapeten im Schweriner Schloss. III. Geschichte der Schweriner Goldledertapeten: Quellenlage und Erklärungsmodelle zur Herkunft. IV. Schlossbaumaßnahmen im 19. Jahrhundert: Einbau der Tapeten und Kontext der Schlossrenovierung. V. Erhaltung der ledernen Raumausstattungen: Zustand, Schadensbilder und Restaurierungsmaßnahmen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die Arbeit wird durch folgende Schlüsselwörter beschrieben: Goldledertapeten, Schweriner Schloss, Barock, Ledertapetenherstellung, Zar Peter der Große, Konservierung, Restaurierung, Raumgestaltung, 19. Jahrhundert, Quellenforschung, Kunsthistorie.
Wo finde ich einen detaillierten Überblick über die Schweriner Goldledertapeten?
Kapitel II der Arbeit bietet eine detaillierte Beschreibung der Goldledertapeten in der Kleinen Audienz und dem Ministerzimmer des Schweriner Schlosses, inklusive Materialanalyse, Herstellungstechniken und stilistischer Besonderheiten.
Wie wird die These einer Verbindung zu Zar Peter dem Großen behandelt?
Die These einer Verbindung zu Zar Peter dem Großen wird in Kapitel III kritisch untersucht. Die Arbeit analysiert die verfügbaren historischen Dokumente und Archivmaterialien, um die Faktenlage zu rekonstruieren und die verschiedenen Thesen zu bewerten.
- Arbeit zitieren
- Linda Tschöpe (Autor:in), 2011, Die barocken Goldledertapetenbestände des Schweriner Schlosses, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/182964