Hans Magnus Enzensberger nannte die Gruppe 47 einmal das "Zentralcafé
einer Literatur ohne Hauptstadt".1 Diese Gruppe, die zunächst eigentlich nur
ein lockeres Zusammentreffen junger Autoren war, die nach dem Zweiten
Weltkrieg gemeinsam nach einer neuen deutschen Literatur suchten, war
über zwanzig Jahre das Forum für literarische Diskussion und
Kommunikation sowie für gesellschaftliche Reflexion. Ihre Streit-, Debattenund
Diskussionskultur ist auch noch heute, nach dem Ende der Gruppe in
der literarischen Szene spürbar.
Um die Bedeutung der Gruppe von Literaten vollständig erfassen zu können,
ist es notwendig, zunächst auf die Vorgeschichte einzugehen. Im weiteren
sollen dann die Entwicklungsphasen der Gruppe 47, (nach einer Aufteilung
von Friedhelm Kröll)2: die Konstitutionsperiode, die Aufstiegsperiode, die
Hochperiode, die Spätperiode und der Zerfall näher erläutert werden und
sowohl typische literarische als auch gruppeninterne Strukturen und
Veränderungen erläutert werden.
1 Enzensberger, In: Richter (Hg.), 1962, S. 271
2 Kröll, 1979
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte
- Konstitutionsperiode (1947-1949)
- Aufstiegsperiode (1950-1957)
- Hochperiode (1958-1963)
- Spätperiode und Zerfall (1964-1990)
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Entwicklung und den Einfluss der Gruppe 47, einer einflussreichen literarischen Vereinigung, die im Nachkriegsdeutschland eine bedeutende Rolle spielte. Die Arbeit beleuchtet die Entstehung, die wichtigsten Phasen und die literarischen sowie gesellschaftlichen Auswirkungen der Gruppe.
- Die Rolle der Gruppe 47 in der deutschen Literaturgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Vorgeschichte der Gruppe 47 und ihre Verbindungen zur Zeitschrift „Der Ruf“
- Die Entwicklungsphasen der Gruppe 47 und ihre literarischen und gesellschaftlichen Einflüsse
- Die Bedeutung der literarischen Diskussion und Kommunikation innerhalb der Gruppe 47
- Die kritische Auseinandersetzung mit der politischen und gesellschaftlichen Situation im Nachkriegsdeutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung bietet einen Überblick über die Bedeutung der Gruppe 47 als Forum für literarische Diskussion und gesellschaftliche Reflexion im Nachkriegsdeutschland. Sie stellt die Zielsetzung der Arbeit dar und skizziert die Entwicklungsphasen der Gruppe, die im weiteren Verlauf der Arbeit näher beleuchtet werden.
Vorgeschichte
Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung der Gruppe 47 im Kontext der Zeitschrift „Der Ruf“, die von Hans Werner Richter und Alfred Andersch gegründet wurde. Die Zeitschrift diente als Plattform für junge Autoren, die sich mit den politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen des Nachkriegsdeutschlands auseinandersetzten.
Konstitutionsperiode (1947-1949)
Die Konstitutionsperiode zeichnet die ersten Jahre der Gruppe 47 nach, die von Hans Werner Richter initiiert wurde. Die Gruppe begann mit der Publikation der Zeitschrift „Der Skorpion“, die stärker den Fokus auf Literatur und weniger auf Politik legte. In dieser Phase kristallisierten sich die zentralen Anliegen und die literarische Ausrichtung der Gruppe heraus.
Aufstiegsperiode (1950-1957)
Dieses Kapitel beleuchtet die Aufstiegsperiode der Gruppe 47, die durch eine zunehmende Anerkennung und Einflussnahme auf die literarische Szene geprägt war. Die Gruppe organisierte Lesungen und Treffen, die zu wichtigen Anlaufstellen für junge und etablierte Autoren wurden. Die Aufstiegsperiode war von einer lebendigen Diskussion über neue Formen der Literatur und dem Aufbruch in neue künstlerische Territorien geprägt.
Schlüsselwörter
Gruppe 47, Literatur des 20. Jahrhunderts, Nachkriegsdeutschland, „Der Ruf“, „Der Skorpion“, Hans Werner Richter, Alfred Andersch, literarische Diskussion, gesellschaftliche Reflexion, Entwicklungsphasen, literarische Einflüsse, politische und gesellschaftliche Situation.
- Arbeit zitieren
- Lea Gregor (Autor:in), 2002, Gruppe 47 - Literatur des 20. Jahrhunderts, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/18199